Achilleus (Ἀχιλλεύς)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1./2. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Alexandreia
Sieger in Ol. 220 = 101 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 829].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 672.
J.T.
Achillia
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: 1./2. Jh. n. Chr.
Weibl. Gladiator (lat. gladiatrix) zur röm. Kaiserzeit; ein Relief aus Halikarnassos zeigt sie und ihre Kontrahentin. Das Äußere gleicht bis auf die Helme, die abgelegt worden sind, der Ausstattung von provocatores. Unter dem Bildnis sind die Künstlernamen A. und → Amazona, über ihm die Inschrift απελύθησαν eingraviert (CIG 6855f. = Robert, Gladiateurs, Nr. 184, 188-189); Unentschieden (stantes missae) waren in munera durchaus möglich, und daß Frauen bisweilen als Gladiatoren im Amphitheater auftraten, bezeugt nicht nur diese bildliche Darstellung, sondern teilen auch ant. Autoren (Petron, Iuv. 6,246-264, Tac.ann. 15,32, Mart. 6b) und Inschriften mit; eine in Ostia spricht von mulieres ad ferrum (CIL 9,2237). Domitian ließ Frauen in der Arena gegen Zwerge kämpfen (Suet.Dom. 4,1) und → Nero angeblich äthiopische Männer, Frauen und Kinder in einem in der südital. Hafenstadt Puteoli veranstalteten Gladiatorenspiel agieren (Cass.Dio 62(63),3,1). Ob solche Kämpfe ernstzunehmender Bestandteil von munera waren, darf angesichts der harten Ausbildung bezweifelt werden. Zumeist handelte es sich wohl um simulierte Kämpfe mit stumpfen Waffen. London, Brit. Museum (GR 1847.4-24.19, Sculpture 1117), H. 0,68, Br. 0,77 T. 0,05.
Literatur: Arch. Zeitung, Berlin 1848, 202; M.Cébeillac-Gervasoni/F.Zevi, Révisions et nouveautés pour trois inscriptions d'Ostie, MEFRA 88, 1976, 617-618; K.Coleman, Missio at Halicarnassus, Harvard Studies in Classical Philology 100, 2000, 487-500; C.Ewigleben, 'Der blanke Stahl ist's, den sie lieben: Die Akteure und ihr Publikum, in: E.Kohne/C.Ewigleben (Hg.), Caesaren und Gladiatoren, 2000, 131-133; M.Junkelmann, Das Spiel mit dem Tod, 2000, 19; F.Meijer, Gladiatoren, 2003; G.Ville, La Gladiature en occident des origines à la mort de Domitien, 1982, 263-264; K.-W.Weeber, Panem et circensis, 1994, 33.
J.T.
Adrastus → Aulus Antonius Adrastus
Aeithales
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Alexandreia
Sieger in Ol. 236 = 165 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 870].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 714.
J.T.
Aelianus
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4./5. Jh. n. Chr.
Wagenlenker, auf stadtröm. Kontorniaten (aus der Zeit Theodosius d. Gr. [1. 217, 229]) in seiner Quadriga oder stehend mit Palmzweig und Peitsche abgebildet. Die Legenden lauten: ELI-ANVS, AELIAN / E NIKA, [A] / F / L / IANE, i.A.: NICA [2. Nr. 2].
1 A.u.E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 1, 1976, Rs. Nr. 152, 199, 178; 2 Horsmann, Wagenlenker.
Literatur: A.u.E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 2, 1990, 187.
J.T.
Aelius
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4./5. Jh. n. Chr.
Wagenlenker, auf stadtröm. Kontorniaten (zwischen 394 u. 410 n. Chr. [1. 7, 187]) in seiner Quadriga abgebildet. Die Legenden lauten: AELIVS / FOEBVS Rs: AELIUS / PANOPTIS; beigefügt sind die Namen der (Leit-?)pferde. [2. Nr. 3].
1 A.u.E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 2, 1990; 2 Horsmann, Wagenlenker.
Literatur: A.u.E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 1, 1976, Rs. Nr. 629.
J.T.
Aerius¹
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4. Jh. n. Chr.
Wagenlenker der grünen Renngesellschaft in Rom. A. und weitere sechs Kollegen (→ Ebentius, → Erylus, → Eupropes, → Eutatus, → Kalimorfus, → Polystefanus) zeigt ein staftröm. Mosaik. Desweiteren sind sechs jeweils links eingespannte Leitpferde abgebildet, deren Namen ebenso mitgeteilt werden. A., dargestellt in einer grünen Tunika, ist gegenüber den anderen Fahrern als Sieger durch die Inschrift Aeri nik[a] und einen Palmzweig gekennzeichnet. Möglicherweise meinen zwei Inschriften von Spieltafeln (Aerius vinces) denselben Wagenlenker → Aerius² [1. Nr. 4]. Fundort: in einem Grabbau an der Via Imperiale.
1 Horsmann, Wagenlenker.
Literatur: J.M.Blázquez, Nombres de aurigas, de possessores, de cazadores y perros en mosaicos de Hispania y Africa, in: A.Mastino (Hg.), L´Africa romana, Bd. 9, 1992, 953-956; K.M.D.Dunbabin, The victorious charioteer on mosaics and related monuments, AJA 86, 1982, 73f., 88, Taf. 7,13,14; Helbig, III,4, Nr. 2151.
J.T.
Aerius²
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4. Jh. n. Chr.
Wagenlenker in Rom. A. ist von zwei stadtröm. Spieltafeln bekannt. Die eine gibt seinen Namen, die andere verdeutlich durch die Inschrift: circus / plenus/clamor / magnus/[A]erius / vince[s], daß es sich bei A. um einen bekannten Fahrer handelt; vgl. die aurigae → Eugenius u. → Liber, die auf ähnlichen Marmortäfelchen genannt sind. Die Datierung dieser tabula lusoria läßt die Möglichkeit einer Identität mit → Aerius¹ vermuten [1. Nr. 5].
1 Horsmann, Wagenlenker.
Literatur: A.Ferrua, Tavole lusorie scitte, Epigraphica 8, 1946, 53-73, hier 63f.; N.Purcell, Literate games: Roman urban society and the game of alea, Pu.P 147, 1995, 3-37, bes. 18-28.
J.T.
Agametor (Ἀγάμετορ)
Disziplin: Faustkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 6./5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Mantineia
Sieger in Ol. 70 = 500 v. Chr. (?) [1. Nr. 163]. Die Ehrenstatue befand sich zwischen der des → Philon von Korkyra und des → Glaukos von Karystos im Olympischen Hain (Paus. 6,9,9).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 752; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 95; J.Kirchner, "Agametor", RE 1,1, 1893, 729; Krause, Olympia, 236.
J.T.
Agathopus
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Aigina
Zweifacher Sieger in Ol. 238/239 = 173/177 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 876/879].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 716/717.
(J.T.)
Ageles / Angeles (?)
Disziplin: Faustkampf der Knaben (Stadion)
Herkunftsort: Chios
Sieger im Knabenboxen in Olympia. Der Kranzgewinn läßt sich nicht mehr mit Sicherheit präzisieren (Paus. 6,15,2) [1. Nr. 950]. Der Bildhauer seiner Statue, Theomnestos von Sardes, ist möglicherweise mit einem bei Plin.nat. 34,91 erwähnten Bildhauer gleichen Namens identisch [2. 609].
1 Moretti, Olympionikai; 2 H.Hitzig/H.Blümer, Des Paus. Beschreibung von Griechenland, Bd. 2, 1901; vgl. J.G.Frazer, Paus. Description of Greece, Bd. 4, 1913, 45f.
Literatur: Förster, Sieger Nr. 517; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 154.
J.T.
Agenor (Αγήνωρ)
Disziplin: Ringkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Thebai (Boiotia)
Sohn des Theompompos, Sieger in Ol. 105 = 360 v. Chr. (?) [1. Nr. 427]. Die Statue des A., angefertigt von Polykleitos II. aus Argos, wurde durch die Vermittlung seines Vaters von den Phokern mit öffentlichen Mitteln errichtet, ein an sich ungewöhnlicher Vorgang, da A. aus Theben stammte. Theompompos, der Vater des A., war zu dieser Zeit Proxenos (Gesandter) bei den Phokern (Paus. 6,6,2).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 355; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 56; J.Kirchner, "Agenor" (2), RE 1,1, 1893, 775.
J.T.
Agesarchos / Hagesarchos (?)
Disziplin: Faustkampf
Zeit: 2./1. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Tritaia (Achaia)
Sohn des Amestratos (oder Haimostratos oder Archestratos, der Vaternamen gilt als verdorben) [1. Nr. 30], Periodonike im Faustkampf (Paus. 6,12,8 aus einem Weihepigramm schöpfend) aus Triatia, heute Hg. Marina im westlichen Achaia (s. Paus. 7,22,6), wurde in der Kaiserzeit zum Gebiet der röm Kolonie Achaia geschlagen. Es gehörte den zwölf alten Städten Achaias an [2. 104 Anm. 39] Seine Statue verfertigten die ''Söhne des Polykles'' Timokles und Timarchides I. aus Athen (Paus. 6,12,9), der von Plin.nat.34,52 in Ol. 156 = 156 v. Chr. gesetzt wird. Für H. käme ein Sieg in Ol. 165 = 120 v. Chr. (?) in Betracht [3. Nr. 649].
1 Knab, Periodoniken; vgl. Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 112; 2 F.Eckstein/P.C.Bol, Paus., Bd. 2, 1987; 3 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 529.
J.T.
Agetor (Ἀγήτωρ)
Disziplin: Faustkampf (Stadion)
Zeit: 5./4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: - (Arkadia)
Kampfsportler in spätklass. Zeit. Nach Paus. (5,21,2-4) begehrte sein Konkurrent → Eupolos aus Thessalien den Erfolg in Olympia offenbar so sehr, dass er in Ol. 98 = 388 v. Chr. den Arkadier und seine anderen Widersacher → Prytanis von Kyzikos und → Phormion von Halikarnassos, den amtierenden Olympiasieger, mit Geld bestach, ihm den Sieg zu überlassen.
J.T.
Agiadas
Disziplin: Faustkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis
Sieger in Ol. 73 = 488 v. Chr. (?) [1. Nr. 183]. Sein Standbild schuf Serambos von Aigina (Paus. 6,10,9). Der Bildhauer ist anderweitig nicht bezeugt.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 519; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 106.
J.T.
Agis (Άγης)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis
Sieger in Ol. 52 = 572 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 93].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 97.
J.T.
Aigeidas
Disziplin: Dolichos (Stadion)
Zeit: 5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kreta
Langläufer, nach der Olympionikenliste von Oxyrhynchos (POxy 222) in Ol. 83 = 448 v. Chr. Sieger im Dolichos [1. Nr. 296].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Kempen, Krieger, Nr. 9.
J.T.
Aischines Glaukias (Αἰσχίνης Γλαυκίας)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. v./n. Chr.
Herkunftsort: Milet
Sieger in Ol. 199 = 17 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 749].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 611.
J.T.
Aischines¹ (Αἰσχίνης)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 8. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis
Sieger in Ol. 5 = 760 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 5].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 5.
J.T.
Aischines² (Αἰσχίνης)
Disziplin: Pentathlon (Stadion)
Herkunftsort: Elis
Fünfkämpfer, ließ zwei Siegerstatuen in der Altis aufstellen, nachdem er zweimal im Fünfkampf (in nicht bestimmbarer Zeit vor Paus. [1. Nr. 946 u. 947]) siegreich gewesen war (Paus. 6,14,13). Dieses Kunststück gelang nur wenigen Athleten. Soweit die Überlieferung reicht, kann dies nur für → Philombrotos aus Sparta, → Theopompos aus Herai, → Ailios Granianos aus Sikyon und → Demetrios aus Salamis behauptet werden [2. 104f.].
1 Moretti, Olympionikai; 2 Decker, Sport.
Literatur: Buhmann, Sieg, 93; Förster, Sieger, Nr. 5; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 147-148; Krause, Olympia, 238.
J.T.
Aisepos / Aipytos (?)
Disziplin: Pferderennen der Knaben (Hippodrom)
Zeit: 5./4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis
A. oder Aiptos (?), Sohn des → Timon, als Knabe Sieger im Pferderennen in Ol. 95 = 400 v. Chr. (?) [1. Nr. 365]. In der Altis war A. laut Paus. (6,2,8) auf einem Reitpferd sitzend neben der Statue seines Vaters dargestellt; beide Standbilder wurden von Daidalos von Sikyon gemacht. Vom Olympioniken im Viergespannrennen → Timon gab es zwei Denkmäler, hier scheint es um eine Einzelstatue neben dem Siegeranathem seines Sohnes zu handeln, die aus Anlaß von dessen Sieg errichtet wurde [2. Nr. 18].
1 Moretti, Olympionikai; 2 Herrmann, Siegerstatuen.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 301.
J.T.
Aisepos → Aigyptos
Akmatidas (Ἀκματίδας)
Disziplin: Pentathlon
Zeit: 6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sparta
Fünfkämpfer, gewann den Kranz wohl in Ol. 70 = 500 v. Chr. [1. Nr. 8]. Erhalten hat sich das im olympischen Hain dargebrachte, beschriftete Weihgeschenk in Form eines Sprunggewichtes: Ἀκματίδας Λακεδαιμόνιος νικον άνέθκε / τα πέντε άσσκονικτεί, "Akmatidas aus Lakedaimon hat (den Haltēr oder die Haltēre) geweiht, als er den Fünfkampf 'staublos' gewann." [2. Nr. 9; SEG 11,2,1227]. 'Staublos' bedeutet so viel wie 'kampflos'. Ohne Kampf wurde einem Athleten der Sieg zugesprochen, wenn er sich als einziger zu der betreffenden Konkurrenz gemeldet hatte, oder wenn der Ruf seiner Unbesiegbarkeit so groß war, daß die Gegner ihm den Kranz freiwillig überließen. Moretti und Ebert sprechen sich dafür aus, daß sich άσσκονικτεί hier nur auf die letzte Disziplin, das Ringen, bezieht [3. 18]. A. ist möglicherweise der Großvater des → Anaxandros von Sparta, den Paus. (6,1,7) als olympischen Sieger im Wagenrennen erwähnt und dabei hinzufügt, daß schon dessen Großvater in Olympia im Pentathlon gesiegt hätte [4. 83]. Olympia, Altes Archäologisches Museum, steinernes (rechtes) Sprunggewicht des sphäroïden Typus, am Griff mehrfach gebrochen.
1 L.Moretti, Inscrizioni Agonistiche Greche, 1953; 2 Ebert, Epigramme; 3 L.Moretti, Inscrizioni Agonistiche Greche, 1953; vgl. Ebert, Epigramme, 53; 4 R.Hampe/U.Jantzen, I. Olympia-Bericht (Jahrb. 52) 1937; vgl. L.Moretti, Inscrizioni Agonistiche Greche, 1953, 19.
Literatur: J.Ebert, Zum Pentathlon der Antike, 1963, Heft 1, 6f. W.-D.Heilmeyer (Hrsg.), Mythos Olympia. Kult und Spiele, 2012, 560 Kat.Nr. 15.5; A.Mallwitz, Olympia und seine Bauten, 1972, 60, Abb. 63.
J.T.
Akusilaos
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kyrene
Sieger in Ol. 165 = 120 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 648].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 526.
J.T.
Alexander
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 1. Jh. v./n. Chr. (augusteisch)
Auriga in Rom aus der familia quadrigaria des T. Ateius Capito, die wahrscheinlich als Unterfamilie einer Renngesellschaft (factio) interpretiert werden muß. Die Wendung panni cheldoni (Z.2) deutet auf die Zugehörigkeit zur factio russata oder sogar purpurea hin. A. ist zusammen mit sieben weiteren Wagenlenkern sowie Personal dieser familia auf einer tabella columbarii verzeichnet, wobei bei den Fahrern in der Bezeichnung zwischen auriga (→ Epigonus, → Liccaeus, → Nicander) und agitator (→ Apollonius, → Cerdo, → Hilarus, → Menander) streng unterschieden wird. Die Inschrift lautet: Familiae quadrigariae T(iti) At(ti) Capitonis / Panni Chelidoni Chresto quaestore / ollae divisae decurionibus h{e}is q(ui) i(n)f(ra) s(cripti) s(unt) / M(arco) Vipsanio Miioni / Docimo vilico / Chresto conditori / Epaphrae sellario / Menandro agitatori / Apollonio agitatori / Cerdoni agitatori / Liccaeo agitatori / Helleti succonditori / P(ublio) Quinctio Primo / Hyllo medico / Anteroti tentori / Antiocho sutori / Parnaci tentori / M(arco) Vipsanio Calamo / M(arco) Vipsanio Dareo // Eroti tentori / M(arco) Vipsanio Fausto / Hilaro aurig(atori) / Nicandro aurig(atori) / Epigono aurig(atori) / Alexandro aurig(atori) / Nicephoro spartor(i) / Alexioni moratori / viatori (CIL 6,10046 = ILS 5313).
1 Horsmann, Wagenlenker.
Literatur: Friedländer, Sittengeschichte, Bd. 2, 34, Anm. 5; E.Rawson, Chariot-racing in the Roman Republic, PBSR 49, 1981, 8, Anm. 35; J.P.Thuillier, Auriga/Agitator: De simples synonymes?, Revue de philologie, de littérature et d'histoire anciennes 61, 1987, 233f.
J.T.
Alexandros (Ἀλέξανδρος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Alexandreia
Sieger in Ol. 245 = 201 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 900].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 724.
J.T.
Alexibios (Ἀλεξίβιος)
Disziplin: Pentathlon (Stadion)
Zeit: 4./3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Heraia (Arkadia)
Sieger im Fünfkampf in Ol. 117 = 312 v. Chr. [1. Nr. 483]. Bildhauer seiner Statue war Akestor (von Argos?) (Paus. 6,17,4; vgl. 10,15,6) [2. 187ff.].
1 Moretti, Olympionikai; 2 L.Moretti, ArchCl. 7, 1955.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 236.
J.T.
Alexinikos ( Ἀλεξίνικος)
Disziplin: Ringkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis
Sieger in Ol. 128 = 268 v. Chr. (?) [1. Nr. 544]. Die Statue, die laut Paus. (6,17,7) von weniger bedeuteten Weihgeschenken umgeben gewesen sein soll, war ein Werk des Bilhauers Kantharos aus Sikyon.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 438; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 193.
J.T.
Alkandridas → Publios Aelios Alkandridas
Alketos (Ἄλκετος)
Disziplin: Faustkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kleitor (Arkadia)
Sohn des Alkinos, Sieger in Ol. 99 = 384 v. Chr. (?) [1. Nr. 395]. Die Statue fertigte Kleon von Sikyon (Paus. 6,9,2).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 320; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 89.
J.T.
Alkidas
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sparta
Sieger in Ol. 134 = 244 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 566].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 457.
J.T.
Alkimos (Ἄλκιμος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kyzikos
Sieger in Ol. 159 = 144 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 640].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 514.
J.T.
Alkon (Ἀλκων)
Disziplin: Faustkampf (Stadion)
Zeit: 2. Hälfte des 5 Jhs. v. Chr. (?)
Herkunftsort: Kreta
Sohn des Didymos, Isthmionike, dem fälschlich der Vers des Simonides frg. 158 (PLG⁴ III 502, Weihepigramm für ein στέφος an Apollon) zugeschrieben wurde [1. 171]. Wann der Kreter A. bei den Isthmien im Boxen siegreich war, vermögen wir nicht mit Sicherheit zu sagen, womöglich in der zweiten Hälfte des 5. Jhs. v. Chr. [2. 103].
1 M.Boas, De epigrammatis Simonides, 1905; 2 Ebert, Epigramme; vgl. Klee, Agone, 95.
J.T.
Amazona
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: 1./2. Jh. n. Chr.
Ein Reflief aus Halikarnassos zeigt zwei weibl. Gladiatoren, A. und → Achillia, als provocatores.
J.T.
Amertas
Disziplin: Ringkampf der Knaben, Ringkampf (Stadion)
Zeit: 5./4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis
Sieger in Ol. 90 = 420 v. Chr. (?) [1. Nr. 337]. Paus. (6,8,1) berichtet, A. habe in Olympia die Knaben und in Delphi die im Ringen antretenden Männer besiegt. Seine Statue machte Phradmon von Argos.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 268; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 75.
J.T.
Ammonios (Ἀμμώνιος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Alexandreia
Sieger in Ol. 131 = 256 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 555].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 447.
J.T.
Amphilochos (Ἀμφίλοχος)
Disziplin: Dolichos (Stadion)
Sohn des Theison, laut einer Inschrift aus Antiochia (Le Bas/Waddington II 1487a) in Syrien Sieger bei den Olympien im Dolichos der Männer. Wahrscheinlich handelt es dabei sich um ein lokales Sportfest [1. Nr. 989].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Kempen, Krieger, Nr. 25; Moretti, Supplemento, 302; Moretti, Nuovo supplemento, Nr. 989, 81.
J.T.
Ampliatus
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Herkunftsort: - (Syria)
Murmillo, bestritt 33 Kämpfe und starb im Alter von 30 Jahren. Dies geht aus seiner Grabinschrift hervor, die ihm zu Ehren von seinem Bruder, dem Thraex → Studiosus in Cordoba (Baetica) hinterlassen worden war: Mur(millo) / Ampliatus n(atione) Syrus / pugn(arum) X[X]XIII ann(orum) XXX tr(aex) Studiosus / frater d(e) s(uo) p(osuit) h(ic) s(itus) e(st) s(it) t(ibi) t(erra) l(evis) (CIL 2-7,356).
J.T.
Amyntas (Ἀμύντας)
Disziplin: Pankration der Knaben (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Eresos (Lesbos)
Sohn des Hellanikos, siegte im Pankration der Knaben in unbekannter Olympiade (auf jeden Fall später als Ol. 145 = 200 v. Chr., dem Datum, an dem das Knabenpankration eingeführt wurde), wahrscheinlich in Ol. 156 = 156 v. Chr. (?) [1. Nr. 632]. Die olympische Siegerstatue schuf der attische Bildhauer Polykles von Athen, Schüler des Athener Stadieus (Paus. 6,4,5).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 494; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 43, Krause, Olympia, 243.
J.T.
Anauchidas
Disziplin: Ringkampf der Knaben, Faustkampf der Knaben, Faustkampf (Stadion)
Herkunftsort: Elis
Sohn des Philys aus Elis, gewann den Kranz im Ringkampf und Faustkampf der Knaben, dann auch das Boxen der Männer. Die Siegerstatue des Eleers stand in Olympia laut neben derjenigen des → Pherenikos, ebenfalls Eleer und Sieger im Knabenringen (Paus. 6,16,1). Das Standbild des A. hatte Paus. (6,14,11) bzw. (5,27,12) bereits erwähnt. Im Allg. wird hier die gleiche Statue des gleichen Siegers gesehen. Wer die Statue zu welcher Zeit gefertigt hat, ist nicht bekannt [1. Nr. 948/949].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 755/756; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 139; Krause, Olympia, 243.
J.T.
Andreas (Ανδρέας)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sparta
Sieger in Ol. 179 = 64 v. Chr. [1. Nr. 702].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 572.
J.T.
Andromachos (Ἀνδρόμαχος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Ambrakia
Sieger in Ol. 180 = 60 v. Chr. [1. Nr. 704].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 574.
J.T.
Androsthenes (Ἀνδροσθένης)
Disziplin: Pankration (Stadion)
Zeit: 5./4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Mainalos (Arkadia)
Sohn des Lochaios, zweifacher Sieger im ''Allkampf'' in Ol. 90 = 420 v. Chr. u. wahrscheinlich in Ol. 91 = 416 v. Chr. (?) [1. Nr. 336/343], Der erste Sieg ist datiert durch Thuk. 5,49. Bildhauer seiner Statue war Nikodamos von Mainalos, der in Olympia mit einigen Werken vertreten war und dessen früheste Arbeit wohl die Statue des A. darstellte (Paus. 6,6,1).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 267/272; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 54.
J.T.
Angeles → Ageles
Anicetus
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: Mitte 1. Jh. n. Chr.
''Unbesiegter'' Wagenlenker der grünen Renngesellschaft in Rom. A. widmete seinem Lehrmeister → Epaphroditus, ebenfalls agitator, eine Inschrift: Ti(berio) Claudio Aug(usti) l(iberto) / Epaphrodito / agitatori faction(is) / prasinae / Anicetus agitator / factionis eiusd(em) magistr(o) / suo (CIL 6,10061) [1. Nr. 8].
1 Horsmann, Wagenlenker.
Literatur: Friedländer, Sittengeschichte, Bd. 2, 33, Anm. 8.
J.T.
Anochos
Disziplin: Stadionlauf, Diaulos (Stadion)
Zeit: 6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Tarentum (Apulia)
A. (Paus. 6,14,11) oder Anochas (Iul.Afr.), Sohn des Adamatas aus Tarent, wurde in Ol. 65 = 520 v. Chr. [1. Nr. 130/131] Sieger im Sprint und im Doppellauf in Olympia. Seine Statue ist das Werk des Ageladas (= Hagelaidas; s. Robert AM, 95) aus Argos (Paus. 6,14,11).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 133/134.
J.T.
Anthemokritos
Disziplin: Pankration (Stadion)
A. soll nach Beendigung seiner Karriere zu einem Schmarotzer bei dem Tyrannen Aristomachos (ca. 250-240 v. Chr.) verkommen sein (Ath. 6,246e = Agatharchides FGrHist 86 F9).
J.T.
Anthestion
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Argos
Sieger in Ol. 182 = 52 v. Chr. (Iul.Af.) [1. Nr. 708].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 578.
J.T.
Antikles (Ἀντικλῆς)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 8. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: - (Messenia)
Sieger in Ol. 8 = 748 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 8].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 8.
J.T.
Antikrates (Ἀντικράτης)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 7./6. Jh. Chr.
Herkunftsort: Epidauros
Sieger in Ol. 45 = 600 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 77].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 75.
J.T.
Antimachos (Ἀντίμαχος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 8. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Dyspontion (Pisaia)
Sieger in Ol. 2 = 772 v. Chr. (Phleg. FGrHist 257 F4 u. Iul.Afr.) [1. Nr. 2]. Dyspontion, die Stadt in der Pisaia, nach Dyspontos benannt, dem Sohn des Pelops, an der Straße von Elis nach Olympia, wird von Phleg. (FGrHist 257 F6) auch im Zusammenhang mit dem Sieg eines Viergespanns in Ol. 27 = 672 v. Chr. erwähnt.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 2.
J.T.
Antiochos (Ἀντίοχος)
Disziplin: Pankration (Stadion)
Zeit: 5./4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Lepreon (Arkadia)
Pammachia-Sieger in Ol. 95 = 400 v. Chr. (?) [1. Nr. 360], was gut zu dem von Xen.hell. 7,1,33 angegebenen Datum für A. paßt, als er 367 v. Chr. an der Spitze einer arkadischen Gesandtschaft mit dem Perserkönig Artaxerxes verhandelte. Weiters berichtet Paus. (6,3,9), daß der ''Allkämpfer'' auch bei den Isthmischen Spielen und in Nemea je zweimal siegte. Die Statue des A. machte der Bildhauer Nikodamos von Mainalos. Sie stand in der Nähe des Eleers → Hysmon, der sich in Olympia und Nemea bekränzen durfte. In diesem Zusammenhang erlaubt sich Paus. die Bemerkung, die Lepraten hätten keine Furcht vor den Isthmien wie die Eleer selbst und spielt damit wohl auf die unterschiedliche Nachwirkung des Fluchs der Moline an, Paus. 5,2,2.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 289; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 30.
J.T.
Antipatros von Epeiros (Ἀντίπατρος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Epeiros
Sieger in Ol. 161 = 136 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 643].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 518.
J.T.
Antipatros von Ephesos (Ἀντίπατρος)
Disziplin: Stadionlauf der Knaben (Stadion)
Zeit: 4./3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Ephesos
Sieger im Stadionlauf der Knaben in Ol. 121 = 296 v. Chr. [1. Nr. 518], wie aus einer Phlegon von Tralleis zugeschriebenen Olympiadenchronik hervorgeht (FGrHist257aF4=POxy 2028).
1 Moretti, Olympionikai.
J.T.
Antipatros von Milet (Ἀντίπατρος)
Disziplin: Faustkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 5./4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Miletos
Sohn des Kleinopatros, Sieger im Knabenboxen in Ol. 98 = 388 v. Chr. (?) [1. Nr. 385]. A. weihte als erster Ionier eine Statue, die von Polykleitos geschaffen wurde, in Olympia. Die Festgesandtschaft der Syrakusaner, ausgestattet mit reichlich Mitteln des Tyrannen Dionysios I., hatte den Vater durch Bestechung zu bewegen versucht, den Sohn als Syrakusaner ausrufen zu lassen, jedoch verleugnete der junge Milesier seine Herkunft nicht (Paus. 6,2,6). Die mit dem Sieg des A. verbundenen Vorgänge kann Paus. nicht allein dem Weihepigramm entnommen haben. Ähnliche Bestechungsvorwürfe, z.T. mit besserem Ausgang, s. → Astylos von Kroton sowie → Sotades von Kreta.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Decker, Sport, 152; Förster, Sieger, Nr. 309; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 16; Miller, Athletics, 217.
J.T.
Apellaios
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis
Sieger in Ol. 60 = 540 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 114].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 114.
J.T.
Aphous (Ἀφους)
Disziplin: Stadionlauf oder Diaulos (Stadion)
Zeit: 3./4. Jh. n. Chr.
Sprinter, Sohn der Taeis, der auf einer Bleitafel, ursprünglich gerollt, die in Oxyrhynchus (die genaue Fundstelle ist nicht bekannt) entdeckt worden ist, verflucht wird. Der vom Fluchenden angerufene Dämon ist EULAMÔN, mit Hilfe dessen chthonischer Kräfte A. und ein zweiter Schnellläufer, von dem lediglich der Name der Mutter (Taeias) sicher zu lesen ist, vor dem Wettkampf schlaflos, appetitlos und im Rennen selbst kraftlos werden sollen. Des Weiteren sollen ihr Geist, Verstand, und die dreihundertfünfundsechzig Glieder und Sehnen gebunden werden [1. Nr. 53]. Köln, Institut für Altertumskunde der Universität Köln (Inv.-Nr. 4), H. 0,13, Br. 0,08.
1 R.W.Daniel/F.Maltomini, Supplementum Magicum, Bd. 2, 1992.
Literatur: Decker, Sport, 155; J.G.Gager, Curse Tablets and Binding Spells from the Ancient World, 1992, Nr. 8; D.R.Jordan, A Survey of Greek Defixiones Not included in the Special Corpora, GRBS 26, 1985, Nr. 157; D.R.Jordan, Magica Graeca Parvula, ZPE 100, 1994, 321f.; Tremel, Magica agonistica, Nr. 10; D.Wortmann, Neue magische Texte, BJb 168, 1968, Nr. 12.
J.T.
Apollas (Ἀπολλᾶς)
Disziplin: Kampf mit gewölbtem Schild, 'Ausdauer' (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Samos
Der Siegerkatalog (→ Demetrios von Samos) für Knaben und junge Männer eines Gymnasiums auf der Insel Samos führt A., Sohn des Apollonios, als erfolgreichen Athleten in der Kategorie der künftigen Epheben auf [1. Nr. 199, 279ff.].
1 Mauritsch/Petermandl/Pleket/Weiler, Quellen.
J.T.
Apollonios (Ἀπολλώνιος)
Disziplin: 'gute Kondition' (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Samos
Der Siegerkatalog (→ Demetrios von Samos) für Knaben und junge Männer eines Gymnasiums auf der Insel Samos führt A., Sohn des Poseidippos, als erfolgreichen Athleten auf [1. Nr. 199, 279ff.].
1 Mauritsch/Petermandl/Pleket/Weiler, Quellen.
J.T.
Apollonis (Ἀπολλωνίς)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1./2. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Alexandreia
A. oder Heliodoros, Sieger in Ol. 218 = 93 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 824].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 668.
J.T.
Apollophanes Papes (Ἀπόλλωφάνες Πάπης)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Tarsos
Sieger in Ol. 216 = 85 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 811].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 658.
J.T.
Apolonios (Ἀπολλώνιος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Epidauros
Sieger in Ol. 203 = 33 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 758].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 618.
J.T.
Apphion Heronas
Disziplin: Stiertanz
Zeit: 2. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Alexandreia (Aegyptus)
Einer Inschrift (2. Jh. n. Chr.) vom Markttor des Sarapeum von Milet nach soll A. sich an das Orakel von Didyma gewandt haben, um sich nach seinen Erfolgsaussichten beim anstehenden Wettkampf zu erkundigen. Im besonderen soll ihn interessiert haben, ob sein Auftritt "ruhmvoll" sein werde [1. 118]. Das Orakel soll ihm daraufhin den Rat gegeben haben, zu Apollon, Serapis und Nemesis, der Herrin der auf den Sportplätzen auftretenden Künstler, zu beten; so würde A. die Götter als Helfer für seine Ziele gewinnen. Wie in diesem Fall entschieden Orakel oftmals Alternativfragen, die nur Zustimmung oder Ablehnung zuließen; anzunehmen ist daher, daß Athleten Orakel vor Wettkämpfen durchaus als Entscheidungshilfen nutzten [2. 114].
1 R.Merkelbach/J.Stauber, Steinepigramme aus dem griech. Osten, Bd. 1, 1998; 2 J.Tremel, Die Befragung des Orakels durch Athleten, Nikephoros 17, 2004.
J.T.
Appolonius
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 1. Jh. v./n. Chr. (augusteisch)
Agitator in Rom aus der familia quadrigaria des T. Ateius Capito, die wahrscheinlich als Unterfamilie einer Renngesellschaft (factio) interpretiert werden muß. A. ist zusammen mit sieben weiteren Wagenlenkern (→ Alexander u.a.) sowie Personal dieser familia auf einer tabella columbarii verzeichnet (CIL 6,10046 = ILS 5313) [1. Nr. 9].
1 Horsmann, Wagenlenker.
J.T.
Appuleius Diocles → Diocles
Aptonetus
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
In einem Graffiti aus Pompeji heißt es: Spiculus Ner(onianus) v(icit) / tiro // Aptonetus / lib(e)r(tus) XVI / p(eriit), also "→ Spiculus aus der Gladiatorentruppe des Nero, ein Neuling, hat gesiegt; der Freigelassene A., mit 16 Kämpfen, ist umgekommen." (CIL 4,1474).
J.T.
Araxios Antaios
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: römisch
Herkunftsort: Daldis
Grabinschrift für (den thrakischen Gladiator) A. von seiner Ehefrau Ammias: Ἀμμιὰς Ἀραξίῳ τῷ καὶ / Ἀνταίῳ Δαλδιανῷ ἀν- / δρὶ ἰδίῳ μνείας χάριν (TAM 5,2,1043); auf einer Stele (Reliefdarstellung); gef. in Akhisar (antikes Thyatira), nun im Musée du Louvre von Paris; (Ph.).
Literatur: Buckler, RPh 37, 1913, 329, Nr. 21 m. Taf. I (Ph.); Dain, Inscr. grecques du Musée du Louvre, 1933, Nr. 62 (Facs.); Pfuhl/Möbius, Ostgriech. Grabreliefs II ,1979, Nr. 1240 m. Taf. 185.
Datenbank: EpiDaHam.
J.T.
Archedamos
Disziplin: Ringkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 5./4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis
Sohn des Xenias, Sieger im Knabenringen in Ol. 96 = 396 v. Chr. (?) [1. Nr. 369]. Bildhauer seiner Ehrenstatue, die in einer Dreiergruppe mit denjenigen des → Symmachos und des → Neolaidas stand, war Alypos von Sikyon, der Schüler des Naukydes von Sikyon war (Paus. 6,1,3).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 299; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 3.
J.T.
Archelaos (Ἀρχέλαος)
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 2. Jh. n. Chr.
Wagenlenker, wahrscheinlich Quadrigafahrer, der grünen Renngesellschaft im Circus von Hadrumetum. Gegen A. richtet sich eine mit der Zeichnung einer menschlichen, allerdings bereits verstorbenen Figur versehenen tabella defixionis, deren Inschrift besagt, Charôn und weitere Dämonen sollen ihn im Circus stürzen lassen, und zwar mit seinen Pferden Famosus, Derisor, Providens und Genios, AE 1905, 170. Fundort: Hadrumetum (Sousse), in einem röm. Gräberfeld an der Straße nach Kairouan; heute im Bardo-Museum, Tunis, H. 0,155, Br. 0,09.
Literatur: A.Audollent, Tabellae defixionum à Sousse, BAC 1905, 182f.; L.Foucher, Hadrumetum, 1964, 162-165; A.Grenier, Nouvelles tabellae defixionis de Sousse trouvées dans les fouilles de la nécropole, MEFR 25, 1905, 55-60, Taf. 3,1; Horsmann, Wagenlenker, Nr. 10; D.R.Jordan, A survey of Greek Defixiones not included in the special Corpora, GRBS 26, 1985, Nr. 144; Tremel, Magica agonistica, Nr. 46.
J.T.
Archilochos (Ἀρχίλοχος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kerkyra
Sieger in Ol. 59 = 544 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 111].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 112.
J.T.
Archippos (Άρχιππος)
Disziplin: Faustkampf (Stadion)
Zeit: 4./3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Mytilene (Lesbos)
Sohn des Kalliphanes, Periodonike in der Männerklasse in Ol. 120 = 300 v. Chr. (?) [1. Nr. 503] "im Alter von noch nicht einmal 20 Jahren" (Paus. 6,15,1). Er muß also mindestens 18 Jahre alt gewesen sein, als er die Periodos begann. Augenscheinlich konnte man bereits in diesem Alter unter Männern konkurrieren [2. Nr. 22]. Die Basis des A. hat sich im Süden des Zeustempels erhalten. Paus. muß seine Angaben einer anderen Quelle entnommen haben, da die Basisinschrift nur Namen, Vaternamen und Ethnikon enthält; Basis mit (fragmentierter) Siegerinschrift: IvO Nr. 173.
1 Moretti, Olympionikai; 2 Knab, Periodoniken.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 757; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 149; Klee, Agone, 85.
J.T.
Aretos
Disziplin: Diaulos (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Samos
Der Siegerkatalog (→ Demetrios von Samos) für Knaben und junge Männer eines Gymnasiums auf der Insel Samos führt A., Sohn des Minnion, als erfolgreichen Athleten auf [1. Nr. 199, 279ff.].
1 Mauritsch/Petermandl/Pleket/Weiler, Quellen.
J.T.
Aristeas (Ἀριστέας)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Milet
Sieger in Ol. 225 = 121 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 839].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 680.
J.T.
Aristeus (Ἀρίστεùς)
Disziplin: Dolichos (Stadion)
Zeit: 5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Argos
Sieger im "langen Rennen" in Ol. 90 = 420 v. Chr. (?) [1. Nr. 335]. A. war der Sohn des Olympioniken → Cheimon, der im Ringkampf siegreich gewesen war. Er entstammte offensichtlich einer argivischen Athletenfamilie. Die Siegerstatuen von Vater und Sohn, die von Pantias aus Chios, dem Sohn des Sostratos, gefertigt worden waren, wurden dicht beisammen im heiligen Bezirk von Olympia aufgestellt (Paus. 6,9,3).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 329; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 90; Kempen, Krieger, Nr. 10; Krause, Olympia, 703.
J.T.
Aristion (Αριστίων)
Disziplin: Faustkampf (Stadion)
Zeit: 4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Epidauros
Sohn des Theophilos, Sieger im Boxkampf in Ol. 103 = 368. v. Chr. [1. Nr. 415]. Bildhauer seiner Statue war der Argiver Polykleitos, der auch die des → Thersilochos fertigte (Paus. 6,13,6). Die Basis des A. hat sich erhalten (Museum).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Krause, Olympia, 250.
J.T.
Aristobulus
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Herkunftsort: - (Achaia)
Griech. Gladiator, erlangte 22 Siege und verstarb früh im Alter von 21 Jahren. Dies geht aus einer Grabinschrift hervor, die in der Provinz Baetica in Cordoba gefunden wurde: Aris[tob]/ulus His/[p]ani(ani) XXII / [na]t(ione) Graec(us) / [ann(orum)] XXI / [h(ic) s(itus) e(st) s(it) t(ibi)] t(erra) l(evis) (CIL 2-7,358 = AE 1962, 56 = AE 1975, 506).
J.T.
Ariston (Αρίστων)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Thurioi
Zweifacher Sieger in Ol. 185/187 = 40/32 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 717/721].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 586/589; Gouw, Atleten, Nr. 28.
J.T.
Aristophon (Ἀριστοφων)
Disziplin: Pankration (Stadion)
Zeit: 4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Athenai
Sohn des Lysinos, dem die Heimatstadt Athen anlässlich seines Sieges im Pankration in Ol. 117 = 312 v. Chr. (?) [1. Nr. 484] auf Kosten des Staates eine Statue in Olympia weihte (Paus. 6,13,11). Teile der Basis haben sich erhalten.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 758; Krause, Olympia, 253.
J.T.
Arkesilaos von Megalopolis (Αρκεσίλαος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 3./2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Megalopolis
Sieger in Ol. 148 = 188 v. Chr. (Iul.Afr.; vgl. Poly. 28,6; 29,25,6) [1. Nr. 608].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 487.
J.T.
Arkesilaos von Sparta (Αρκεσίλαος)
Disziplin: Wagenrennen mit dem Viergespann (Hippodrom)
Zeit: 5. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Sparta
Vater des → Lichas, Pferdezüchter, erlangte einen Doppelsieg in Ol. 83 u. 84 = 448 u. 444 v. Chr. (?) [1. Nr. 305/311]. Standbild in Olympia (Paus. 6,2,1).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 250/256; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 13.
J.T.
Artemidoros (Ἀρτεμίδωρος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. v./n. Chr.
Herkunftsort: Thyateira (Lydia)
Sieger in Ol. 193 = 8 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 734].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 599.
J.T.
Artemius
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4./5. Jh. n. Chr.
Wagenlenker, auf stadtröm. Kontorniaten (nach 410 n. Chr.) in seiner Quadriga abgebildet. Die Inschrift lautet: ARTEMI / VINCAS. Die Identität mit → Artemios Hospes ist möglich, muß aber unsicher bleiben [1. Nr. 12].
1 Horsmann, Wagenlenker.
Literatur: A.u.E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 1, 1976, Rs. Nr. 182, 184; A.u.E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 2, 1990, 187, 199f.; Cameron, Porphyrius, 172.
J.T.
Asiatikos (Ἀσιατικός)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. jh. v./n. Chr.
Herkunftsort: Halikarnassos
Sieger in Ol. 197 = 9 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 744].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 606.
J.T.
Asklepiades von Samos (Ἀσκληπιάδης)
Disziplin: Speerwurf, Bogenschießen, Dolichos, Disziplin (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Samos
Der Siegerkatalog (→ Demetrios von Samos) für Knaben und junge Männer eines Gymnasiums auf der Insel Samos führt A., Sohn des Demokrates, als erfolgreichen Athleten in der Kategorie der künftigen Epheben auf [1. Nr. 199, 279ff.].
1 Mauritsch/Petermandl/Pleket/Weiler, Quellen.
J.T.
Asklepiades von Sidon (Ἀσκληπίαδης)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sidon
Sieger in Ol. 189 = 24 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 724].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 591.
J.T.
Asteriskos (Ἀστερίσκος)
Disziplin: Katapult (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Samos
Der Siegerkatalog (→ Demetrios von Samos) für Knaben und junge Männer eines Gymnasiums auf der Insel Samos führt A., Sohn des Asteriskos, als erfolgreichen Athleten in der Kategorie der künftigen Epheben auf [1. Nr. 199, 279ff.].
1 Mauritsch/Petermandl/Pleket/Weiler, Quellen.
J.T.
Asturius
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4./5. Jh. n. Chr.
Wagenlenker, auf eingetieften Kontorniaten stehend mit Peitsche und Palmzweigen, in seiner Quadriga oder mit einem Leitpferd abgebildet. Die Inschriften lauten: ASTVRI NIKA. Aufgrund des Fundortes ist ein Bezug zu einem Circus der nördl. Reichsteile (Köln oder Trier?) anzunehmen. Eine genaue Datierung ist nach derzeitigem Forschungsstand nicht möglich [1. Nr. 14].
1 Horsmann, Wagenlenker.
Literatur: A.u.E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 1, 1976, Rs. Nr. 635f., 641, 656; A.u.E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 2, 1990, 7-12, 187.
J.T.
Athanasius
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 2. Hälfte des 4. Jhs. n. Chr.
Erfolgreicher und beliebter Circussportler in Rom. Amm. (Marc. 29,3,5) nennt ihn einen artifex voluptatum, der aufgrund seiner Volkstümlichkeit in die Ungnade von Kaiser Valentinian fiel. Im Zuge der grausamen Säuberungen unter dem Präfekten Maximin ist neben anderen Wagenlenkern (→ Auchenius) auch A. (wohl 371 n. Chr.) der Magie angeklagt und zum Feuertod verurteilt worden [1. Nr. 15].
1 Horsmann, Wagenlenker.
Literatur: Cameron, Porphyrius, 245; A.Demandt, Zeitkritik und Geschichtsbild im Werk Ammians, 1965, (14-)20; J.Matthews, Wetsren aristocracies and imperial court A.D. 364-425, 1975, 56-58; Tremel, Magica agonstica, 53-54.
J.T.
Atheradas
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 8./7. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sparta
Sieger in Ol. 20 = 700 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 24].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 24.
J.T.
Auchenius
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 2. Hälfte des 4. Jhs. n. Chr.
Erfolgreicher Circussportler in Rom. Amm. (Marc. 28,1,27) erwähnt A. im Zusammenhang eines Prozesses gegen vier clarissimi vor dem vicarius urbis Maximimius. Die Anklage lautete auf Begünstigung des A. und Kenntnis von dessen Zauberkünsten. Vermutlich sind er und andere Fahrer (→ Athanasius)im Jahre 371 n. Chr. wegen Zauberei verurteilt und hingerichtet worden [1. Nr. 16].
1 Horsmann, Wagenlenker.
Literatur: Cameron, Porphyrius, 245; A.Demandt, Zeitkritik und Geschichtsbild im Werk Ammians, 1965, (14-)20; J.Matthews, Wetsren aristocracies and imperial court A.D. 364-425, 1975, 56-58; Tremel, Magica agonstica, 53-54.
J.T.
Aulus Antonius Adrastus
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 1. Jh. n. Chr.
Agitator der grünen Rennpartei in Rom. Eine Marmortafel, die nach dem Fundzusammenhang aus einem Kolumbarium (möglicherweise der factio prasina, darauf deuten CIL 6,33944-33949) stammt, enthält den Ehrentext für A. und seinen Kollegen → Gigas: Gigas agit / factionis / prasinae / vicit palmas in biga / [3]XXVI maiores II / [Bo]villis I // A(ulo) Antoni(o) / Adrasto / agitatori / factionis / prasinae. (CIL 6,33946 = ILS 5280). Der Fundort liegt zwischen der via Scalaria und der via Pinciana [1. Nr. 1].
1 Horsmann, Wagenlenker.
Literatur: Lanciani, Forma urbis Romae, Tab. 3.
J.T.
Aurelianus
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 2. Hälfte des 4. Jhs. n. Chr.
Wagenlenker, auf einem stadtröm. Kontorniaten (ca. 370 n. Chr.) in seiner Quadriga dargestellt. Die Inschrift lautet: AVR / ELIANVS [1. Nr. 17]. Der Name bezieht sich gewiß auf den Lenker [2. 32,35,141].
1 Horsmann, Wagenlenker; 2 I.Kajanto, The Latin cognomina, 1965; vgl. H.Solin, Die stadtröm. Sklavennamen, 3 Teile, 1996, 12.
Literatur: A.u.E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 1, 1976, Rs. Nr. 161; A.u.E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 2, 1990, 188.
J.T.
Aurelius Avitus
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Gladiator der Waffengattung des thraex, der einen Weihestein in Köln hinterlassen hat. Inschrift: Dian(a)e / Nemesi / Aur(elius) / Avitus / t(h)r(aex) d(edit) l(ibens) l(aetus) m(erito), ''Der Diana Nemesis hat der thraex Aurelius Avitus gerne und freudig gegeben.'' (AE 1962, 107).
Literatur: H.Galsterer, Die röm. Steininschriften aus Köln, 1975, Nr. 17; B.u.H.Galsterer, Die röm. Steininschriften aus Köln, 2002, 23; U.Schillinger-Häfele, Vierter Nachtrag zu CIL XIII und zweiter Nachtrag zu Fr. Vollmer, Inscriptiones Baivariae Romanae. Inschriften aus dem deutschen Anteil der germanischen Provinzen und des Treverergebiets sowie Raetiens und Noricums, BRGK 58, 1977, 197; E.Thomas, Bemerkungen zum Circus des röm. Köln, Boreas 7, 1984, 161; C.Vismara/M.Letizia Caldelli, Epigrafia anfiteatrale dell'Occidente Romano, V, Alpes Maritimae - Gallia Narbonensis - Tres Galliae – Germaniae - Britannia, 2000, 64.
J.T.
Aurelius Menekrates (Αὐρήλιος Μενεκράτης)
Disziplin: - (Stadion)
Zeit: kaiserzeitlich
Herkunftsort: Hypaipa (Lydia)
Ehreninschrift für den Athleten A. aus Hypaipa, Sieger bei den Artemisia, von der boule und dem demos einer namentlich unbek. polis: Die Inschrift ist datiert nach der Artemisiaden-Zählung; gef. in Ödemiş(?); I.Eph. 3811.
Literatur: Robert RN 18, 1976, 33, Anm. 39 (zu Z. 5).
Datenbank: EpiDaHam
J.T.
Aurius
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: 4. Jh. n. Chr.
Eines der größten und bekanntesten Gladiatorenmosaike, im 4. Jh. n. Chr. entstanden, konserviert in der Slg. Museum Villa Borghese, zeigt eine Reihe namentlich genannter Gladiatoren und Tierkämpfer, darunter A. in der Ausrüstung eines retiraius, der von → Talamonius im Kampf getötet worden ist, wie das Zeichen θ (theta nigrum) eindeutig verifiziert.
J.T.
Avitus → Aurelius Avitus
Babulius
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 2. Hälfte des 4. Jhs. n. Chr.
Wagenlenker, auf einem stadtröm. Kontorniaten (ca. 380 n. Chr.) als Drei-Viertel-Figur mit einem seiner Pferde dargestellt. Die Inschrift lautet: BABVLIVS [1. Nr. 18]. Der Name, ursprünglich gentile bezieht sich gewiß auf den Lenker [2. 30].
1 Horsmann, Wagenlenker; 2 H.Solin/O.Salomies, Repertorium nominum gentilium et cognominum Latinorum, 1994.
Literatur: A.u.E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 1, 1976, Kat. Nr. 507-509; Rs. Nr. 194; A.u.E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 2, 1990, 188;
J.T.
Balerios → Valerios
Balsamius
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4. Jh. n. Chr.
Wagenlenker, auf einem stadtröm. Kontorniaten (ca. 370 n. Chr.) mit einem seiner Pferde dargestellt. Die Inschrift lautet: B / ALSAMI / VS [1. Nr. 20]. Der Name bezieht sich gewiß auf den Lenker [2. 7-12,188].
1 Horsmann, Wagenlenker; 2 A.u.E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 2, 1990; vgl. A.u.E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 1, 1976, Rs. Nr. 194; H.Solin, Die griech. Personennamen in Rom, 3 Bde., 1982, 1081.
J.T.
Barbaros (Βάρβαρος)
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: 2./3. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Apollonia ?
Gladiatoreninschrift für Gnosilas, der von B. getötet wurde; auf einer Stele (Reliefdarstellung): Γν[ωσί]λ̣ας. / Βάρβα|ρος.; gef. in Uluborlu (antikes Apollonia) [1. Nr. 168].
1 MAMA, 4 m. Abb. 19, S. 64 (Abz.).
Datenbank: EpiDaHam.
J.T.
Barca
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Ein Graffiti aus Pompeji verunglimpft B.: Barca tabescas, also "Barca, krepiere!" (CIL 4,75).
J.T.
Bato
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: 2./3. Jh. n. Chr.
Commodus ließ B. im Jahre 212 an einem einzigen Tag dreimal hintereinander kämpfen. Beim dritten Gefecht war B. derart geschwächt, daß er unterlag und getötet wurde. Der Kaiser ehrte ihn (zynisch) mit einem prachtvollen Begräbnis (Cass.Dio 78,6,2).
Literatur: K.-W.Weeber, Panem et circensis, 1994, 34.
J.T.
Baukis
Disziplin: Ringkampf (Stadion)
Zeit: 5./4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Troizen (Argolis)
Sieger in Ol. 95 = 400 v. Chr. (?) [1. Nr. 358]. Seine Statue machte der Bildhauer Naukydes aus Argos (Paus. 6,8,4).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 318; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 80.
J.T.
Benenatus
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 5./6. Jh. n. Chr.
Wagenlenker im Circus von Karthago, startete vermutlich für die factio prasina; ihn und seine drei Kollegen (→ Quiriacus) zeigt ein Mosaik; Inschrift: BENE[NAT]VS (CIL 8,10539).
J.T.
Bipera / Vipera
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4. Jh. n. Chr.
Wagenlenker, auf stadtröm. Kontorniaten (ca. 356 n. Chr.) in seiner Quadriga abgebildet. Die Inschrift lautet: BI / P / ERA, i.A.: NIKA [1. Nr. 22].
1 Horsmann, Wagenlenker.
Literatur: A.u.E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 1, 1976, Rs. Nr. 166, 217,219; A.u.E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 2, 1990, 7-12, 188.
J.T.
Boculus / Bucolus (?)
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 1. Jh. v. Chr. (nach Sulla)
Wagenlenker aus republikanischer Zeit, der laut Cic. (Ascon.tog.cand.71,26;72,4f.) ein meisterhafter Fahrer gewesen sein muß (notissimus agitator). B. ist der einzige sicher nachgewiesene Circusakteur ersten Ranges im 1. Jh. v. Chr. [1. Nr. 23].
1. Horsmann, Wagenlenker.
Literatur: >B.A.Marshall, A historical commentary on Asconius, 315 (zu p.93,9 Clark); E.Rawson, Chariot-racing in the Roman Republic, PBSR 49, 1981, 8.
J.T.
Boiotos (Βοιωτός)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sikyon
Sieger in Ol. 164 = 124 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 647].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 524.
J.T.
Bonifatius
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4. Jh. n. Chr.
Wagenlenker, auf stadtröm. Kontorniaten (ca. 356 n. Chr.) in seiner Quadriga abgebildet. Die Inschrift lautet: B / O / NIF / ATI / VS [1. Nr. 24].
1 Horsmann, Wagenlenker.
Literatur: A.u.E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 1, 1976, Rs. Nr. 186f.; A.u.E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 2, 1990, 7-12, 188.
J.T.
Boutas (Βουτας)
Disziplin: Faustkampf der Knaben (Stadion)
Herkunftsort: Miletos oder Mykalessos (?)
Sohn des Polyneikes, Sieger im olympischen Boxen der Knaben zu einer Zeit, die sich nicht näher präzisieren läßt [1. Nr. 953] (Paus. 6,17,3).
1 Moretti, Olympionikai; vgl. Moretti, ArchCl. 7, 1955, 187ff.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 760; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 183.
J.T.
Brimias (Βριμίας)
Disziplin: Faustkampf (Stadion)
Herkunftsort: Elis
Sieger zu nicht näher bestimmbarer Zeit [1. Nr. 952]; Standbild in Olympia (Paus. 6,16,5).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 759; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 165.
J.T.
Bucolus → Boculus
Butas → Boutas
Bykelos (Βύκελος)
Disziplin: Faustkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 5./4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sikyon (Argolis)
Kampfsportler, nach Paus. (6,13,7) als erster der Sikyonier im Faustkampf der Knaben in Ol. 96 = 396 v. Chr. (?) siegreich [1. Nr. 370]; seine Statue ist das Werk des Landsmannes Kanachos, der ein Schüler des Argivers Polykleitos war. Dieser Kanachos ist nach Plin.nat. 34,8,19 als der jüngere (etwa die Ol. 95) von dem älteren (etwa die Ol. 75) zu unterscheiden [2. 13f., 85f.]. Neben B.s Standbild war die Siegerstatue des Waffenläufers → Mnaseas aus Kyrene aufgestellt (Paus. 6,13,6).
1 Moretti, Olympionikai; 2 D.Arnold, Die Polykletnachfolge, 1969.
Literatur: Buhmann, Sieg, 75; Förster, Sieger, Nr. 291; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 122; Krause, Olympia, 259.
J.T.
Caius Appuleius Diocles
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 2. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: - (Lusitania)
Ausgezeichnter Circussportler, geb. 105 n. Chr. im lusitanischen Hispanien [nati]one Hispanus Lusitanus , einer der berühmtesten röm. Wagenlenker, Dio]cles omnium agitatorum eminentissimus (CIL VI 10048 = ILS 5287). In der Regierungszeit Hadrians trug er in 4.257 Rennen 1.462 Mal den Sieg davon und wurde damit zu den wenigen miliarii gezählt, d.h. zu den Fahrern, die über 1000 Siege verbuchen konnten. Es gibt zwei Inschriften, die seine Karriere ausführlich erläutern. Die eine aus Rom (CIL VI 10048) ist beträchtlich in der Länge, indes hat sich die von Smetius noch gesehen und beschriebene tabula marmora nicht erhalten; sie muss eine Höhe von knapp 1,5 Metern (4 Fuß) und eine Breite von mindestens 3 Metern (8 Fuß) aufgewiesen haben [1. 185-186]. Die Tafel dürfte zu D. Grabmonument gehört haben [2. 115ff.] und wird neben den Ehreninschriften von → Aelius Gutta Calpurnianus und → L. (?) Avilius Teres zu den großen Wagenlenkerinschriften gezählt. Mit der Aufzählung und Beschreibung der Erfolge gibt sie einen genauen Einblick in das Sportleben eines namhaften Rennfahrers. Im Alter von 18 Jahren, im Jahre 122 n. Chr., begann D. seine Rennkarriere als Quadrigafahrer für die factio albata, wechselte sechs Jahre später zur factio prasina und spätestens 131 n. Chr. zur factio russata, für die er bis 146 n. Chr. als agitator zum Spitzenfahrer avancierte. Erklärte Publikumslieblinge von außergewöhnlicher Klasse wurden nämlich, wie im modernen Sport, von verschiedenen Renngesellschaften unter Vertrag genommen bzw. von konkurrierenden Parteien abgeworben [3. 503]; nur für die factio veneta ist D. nie gefahren. Insgesamt beläuft sich seine Rennkarriere auf 24 Jahre. Zu seinen 1.462 Siegen kommen 861 zweite, 576 dritte Plätze und eine vierte, mit 1.000 Sesterzen dotierte Platzierung hinzu. Sporthistorisch besonders wertvoll dürfte die Inschrift des D. in der Hinsicht sein, dass sie eine detaillierte Übersicht über die Anzahl seiner mit verschiedenen Gespannen erreichten Siege und ihr Zustandekommen enthält, die von A.Elter glänzend herausgearbeitet worden sind [4. 535-538]. Dort erfahren wir, D. habe 502 Rennen knapp und nach hartem Kampf gewonnen (eripuit et vicit): 216 Siege habe er der grünen, 205 Siege der blauen und 81 Siege der roten Renngesellschaft "entrissen". Dementsprechend beziehen sich die Umschreibungen occupavit et vicit, successit et vicit, praemisit et vicit und variis generibus vicit wohl auch auf das Erreichen des Zieles; occupavit bedeutet ohne Zweifel "leicht genommen" und steht für eine souveräne Führung von Beginn des Rennens an. Mit dieser taktischen Vorgehensweise des Start-Ziel-Sieges war D. besonders erfolgreich (815 Siege). Die Umschreibung successit heißt "brillant gehalten" und drückt wahrscheinlich die Variante des zunächst zurückhaltenden Fahrens aus, um in der letzten Runde von hinten angreifend zu überholen, das Feld aufzurollen und im Endspurt zu siegen. Probleme bereitet allerdings die Interpretation von praemisit, das bedeuten könnte, dass der Lenker "allein über die Rennbahn" gegangen ist; dies dürfte äußerst selten der Fall gewesen sein. Die Erklärung variis generibus vicit mag sich entweder auf noch feinere Unterscheidungen von Siegen beziehen oder aber keine eindeutige Festlegung zulassen, auf welche Weise D. als Erster das Ziel erreicht hat. Interessant ist der Vermerk, D. habe neun Rennpferde zum centenarius (100 Siege), ein Pferd sogar zum ducenarius (200 Siege) gemacht. D., dessen Name in der stadtröm. Statistik auf den status einer infarmierten Person (libertus) hindeutet [5. Nr. 38; anders Solin, der ihn als incertus einstuft, 6. 40], erwarb im Laufe seiner Rennkarriere ein Vermögen von annähernd 36 Mio. Sesterzen (35.863.120 Sesterzen, CIL VI 10048); diese Summe entspricht einem dreistelligen Millionenbetrag in dt. Währung [7. 1219]. Bedeutsam ist auch, dass D. in seiner Karriere 92 praemia maiora (d.h. Preisgelder von mindestens 30.000 Sesterzen) einfahren konnte. Die zweite, kürzere Inschrift aus Praeneste, die D. und der Fortuna Primigenia von den beiden Kindern vermutlich in dem Ort gesetzt wurde, in den sich D. nach seiner aktiven Zeit mit den Gefahren und Anstrenungen des Circussports zurückgezogen hatte, gibt nicht nur die in der stadtröm. Inschrift nicht enthaltenen praenomen und nomen gentile preis, sondern untermauert auch D. besondere Verbundenheit zur roten Renngesellschaft, agitatori primo fact[ionis russat]ae (CIL XIV 2884).
1 F.Drexel, Drei Inschriften, in: Friedländer, Sittengeschichte, Bd. 4; 2 Horsmann, Wagenlenker; 3 W.Decker, Furor circensis, JRA 2, 2001; 4 A.Elter, Die Gladiatorentesseren, in: RhM 41, 1886; 5 Horsmann, Wagenlenker; 6 H.Solin, Die griech. Personennamen in Rom, 1982; 7 Dnp, 2, 1997.
Literatur: J.P.V.D.Balson, Life and leisure in Ancient Rome, 1969, 322f; Friedländer, Sittengeschichte, Bd. 2, 27f.; A.Garcia y Bellido, El espanol C. Apuleius Diocles, CAF 14, 1972, 1, 5-17; M.Golden, Sport in the Ancient World from A to Z, 2004, 53; H.A.Harris, Sport in Greece and Rome, 1972, 198-201; T.Mommsen, Crescens auriga, in: Ephemeris Epigraphica 4, 1879, 247-252 (= ders., Gesammelte Schriften, 8, 1913, 384-390); E.Pollack, RE V1, 1903, 795-796; Thuillier, Sport, 103-140; K.W.Weber, Panem et circensis, 1983, 85f.
J.T.
Calpenus → Quintus Calpenus
Celerius
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 5./6. Jh. n. Chr.
Wagenlenker im Circus von Karthago, startete vermutlich für die factio prasina (→ Quiriacus).
J.T.
Cerdo
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 1. Jh. v./n. Chr. (augusteisch)
Agitator in Rom aus der familia quadrigaria des T. Ateius Capito, die wahrscheinlich als Unterfamilie einer Renngesellschaft (factio) interpretiert werden muß. A. ist zusammen mit sieben weiteren Wagenlenkern (→ Alexander u.a.) sowie Personal dieser familia auf einer tabella columbarii verzeichnet (CIL 6,10046 = ILS 5313) [1. Nr. 32].
1 Horsmann, Wagenlenker.
J.T.
Cerinthus
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Herkunftsort: - (Achaia)
Griech. Murmillo der Neroischen Schule, verstarb im Alter von 25 Jahren nach nur zwei Kämpfen in Rom, möglicherweise nach Auftritten im Amphitheatrum Flavium. Der Grabstein wurde ihm von seiner Gemahlin in Cordoba (Provinz Baetica) aufgestellt, wie die Inschrift verifiziert: Mur(millo) / Cerinthus Ner(oniani) II / nat(ione) Graecus an(norum) XXV / Rome coniunx ben[e] / merenti de suo pos(u)it / te r(ogo) p(raeteriens) d(icas) s(it) t(ibi) t(erra) l(evis), CIL 2-7,359 = AE 1962,46.
J.T.
Chaireas (Χαιρέας)
Disziplin: Faustkampf der Knaben (Stadion)
Herkunftsort: Sikyon (Argolis)
Sohn des Chairemon, Knabenfaustkämpfer, Sieger in nicht näher bestimmbarer Ol. vor Paus. [1. Nr. 954]. Ähnlich wie der zwölfjährige Olympionike → Damiskos soll Ch. bereits in jungen Jahren den Kranz errungen haben. Die Statue, deren Schöpfer Asterion, Sohn des Aischylos war, und ihr Epigramm ist ein weiteres Beispiel für die Rolle und Bedeutung Väter von Olympioniken (Paus. 6,3,1).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 527; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 21.
J.T.
Charinos (Χαρῖνος)
Disziplin: Diaulos, Hoplitodromos (Stadion)
Herkunftsort: Elis
Sieger im Doppellauf und Waffenlauf in Olympia. Ch. siegte zu einem nicht näher bestimmbaren Zeitpunkt [1. Nr. 955/956]. Den Bildhauer seiner Statue erwähnt Paus. (6,15,2) nicht.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 761/762; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 153.
J.T.
Choirilos (Χοιρίλος)
Disziplin: Boxkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 4./3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis (Achaia)
Sieger in Ol. 116 = 316 v. Chr. (?) im Faustkampf der Knaben [1. Nr. 480]. Die Statue von Ch., neben der des Eleers → Theotimos platziert, war ein Werk des Bildhauers Sthennis, dem Sohn des Herodoros, aus Olynthos (Paus. 6,17,5).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 387; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 189.
J.T.
Chrysamaxos
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 7./6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sparta
Sieger in Ol. 46 = 596 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 78].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 82.
J.T.
Chrysogonos
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Nikaia (Bithynia)
Doppelter Sieger in Ol. 166/167 = 116/112 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 650/651].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 528/530.
J.T.
Ciprianus
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 5./6. Jh. n. Chr.
Wagenlenker im Circus von Karthago, startete vermutlich für die factio prasina (→ Quiriacus).
J.T.
Claudius Caesar Augustus Germanicus Nero
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater),
Wagenrennen mit dem Viergespann, Fohlenviergespann, Fohlenzehngespann (Hippodrom/Circus)
Zeit: 37-68
Herkunftsort: Antium (Latium)
Rennsportbegeisterter Kaiser (54 bis 68) von frühester Jugend an, verwöhnte das Publikum nicht nur durch Spiele, sondern trat selbst als Wagenlenker auf, so wie schon sein Großvater, wiederum im Kostüm der Grünen (Suet.Nero 4; 22). N. gründete im Jahre 60 die Neronia, die sich an den griech. Spielen orientierten und nach seinem Tod abgeschafft wurden (Tac.ann.14,20,1). Im Jahr 66 reiste N. nach Griechenland, wo er an den Spielen in Ol. 211,3 = 67 n. Chr. mit dem Viergespann, dem Fohlenviergespann, dem Fohlenzehngespann, als Herold und Schauspieler selbstredend erfolgreich teilnahm [1. 790-795]. Die Unregelmäßigkeit dieser Feier außerhalb des Turnus und die gegen alle Konventionen gestattete Zulassung von Zehnergespannen und musischen Agonen erklärt sich allein mit der Teilnahme des Kaisers. Im Hippodrom von Olympia lenkte N. ein Zehnergespann, wurde vom Wagen geschleudert und wieder hineingehoben (Suet. Nero 24). Nach diesen Ol. ist das Pferderennen abermals eine Zeit lang außer Gebrauch gewesen, da es in Ol. 222 = 109 n. Chr. erneuert wurde (Iul.Afr.; → Kallistos). In mehreren hellenischen Städten gab er Theateraufführungen, bei denen er sich auch in Frauenrollen, als Kitharasänger und bei sportlichen Wettkämpfen gefiel. N. soll in diesem Jahr bei Wettstreiten aller Art 1808 Siegespreise erhalten haben (Suet. Nero 25, Cass.Dio 63,20f.). Alle vier panhellenischen Spiele ließ er in einem Jahr abhalten (Cass.Dio 63,8-11, Iul.Afr.), und nach seiner Rückkehr aus Griechenland zog er zuerst in Neapel und danach in Rom in einem Purpurgewand auf dem Triumphwagen des Augustus mit dem olympischen Siegerkranz auf dem Haupte und dem pythischen in der Hand ein (Suet. Nero 25). N. unternahm besondere Anstrengungen, das Gladiatorenwesen vor allem in den Provinzen zur Sache des Kaisers zu machen. Er erließ 57 n.Chr. ein Edikt, das den Statthaltern in den Provinzen verbot, Gladiatorenkämpfe, Tierhetzen oder Schaupiele zu veranstalten, um nicht den Ambitionen der Statthalter das Ansehen zugute kommen zu lassen, das die Abhaltung solcher Veranstaltungen vermittelte (Tac.ann. 13,31). Bei einem munus unter N. sollen 400 Bären und 300 Löwen getötet worden sein (Cass.Dio 55,10-7-8;59,7,3;60,7,3), und er selbst unterhielt in Praeneste eine Trainingsstätte kaiserlicher Gladiatoren, die militärischer Bewachung unterlag (Tac.ann.15,46). In Neapel kämpfte N. auch mit einem präparierten Löwen, spectante populo, um Hercules zu übertreffen (Suet. Nero 23).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Decker, Sport, 47,49,52,109,114,201; A.Demandt, Das Privatleben der röm. Kaiser, 1997, 178f.; Farrington, Isthmionikai, Nr. 1.149, 61; Förster, Sieger, Nr. 642-647; M.Holleaux, Études, Bd. 1, 165ff.; G.Schumann, Hellenist. u. griech. Elemente in der Regierung Neros, 1930, 69ff.; Thuillier, Sport, 183-186.
J.T.
Daïppos (Δαίππος)
Disziplin: Faustkampf (Stadion)
Zeit: 7. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kroton
Sieger in Ol. 27 = 672 v. Chr. (Afr. Phleg. fr.4 = FHG 3,605) [1. Nr. 38].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 37.
J.T.
Damarchos
Disziplin: Faustkampf (Stadion)
Zeit: 5./.4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Parrhasia (Arkadia)
Sohn des Dinyttas, Sieger in Ol. 95 = 400 v. Chr. (?) [1. Nr. 359]. Paus. (6,8,2) konfrontiert in seinem Bericht die ihm zugetragene Überlieferung über die Verwandlung des Olympioniken in einen Werwolf beim Opfer des Zeus Lykaios mit den Angaben aus dem Siegerepigramm, in dem es heißt: ''Dinyttas' Sohn Damarchos stellte dies Bild auf, Parrhasier von Geburt aus Arkadien.'' Die Zitation der Inschrift läßt auf ihren Wert als in Arkadien gefaßte offizielle Aussage schließen.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 452; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 77.
J.T.
Damaretos / Demaretos (?) von Heraia
Disziplin: Waffenlauf (Stadion)
Zeit: 6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Heraia
Zweifacher Sieger in Ol. 65/66 = 520/516 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 132/138]. Er siegte als Erster in der Disziplin des Waffenlaufes (IG 2,2326; Paus. 5,8,10; 8,26,2; 10,7,7; Philostr. 144,11; Iul.Afr.). Die Künstlerinschrift der Statue teilt mit, daß auch sein Sohn → Theopompos¹ und sein Enkel → Theopompos² olymp. Sieger wurden. Das Standbild in Olympia mit den kennzeichnenden Schutzwaffen wurde durch Eutelidas und Chrysothemis aus Argos gefertigt (Paus. 6,10,4f.).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 135/140.
J.T.
Damaretos von Messene
Disziplin: Faustkampf der Knaben
Zeit: 4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Messene
Sieger im Knabenboxen in Ol. 109 = 344 v. Chr. (?) [1. Nr. 448]. Die Statue machte der Athener Silanion, welcher ein Zeitgenosse des Lysippos war (Paus. 6,14,11; Plin.nat. 34,8,19).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 373; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 138; Krause, Olympia, 264.
J.T.
Damasias
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Amphipolis
Sieger in Ol. 115 = 320 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 473].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 400.
J.T.
Damiskos (Δαμίσκος)
Disziplin: Stadionlauf der Knaben (Stadion)
Zeit: 4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Messene
Sieger im Knabenwettlauf in Ol. 103 = 368 v. Chr. [1. Nr. 417] im Alter von zwölf Jahren. D. dürfte einer der jüngsten Olympioniken schlechthin sein. Später siegte er in den Nemeen und Isthmien im Fünfkampf. An die Statue des D. knüpft Paus. (6,2,10) einen Exkurs über die messenischen Sieger nach der Vertreibung der Messenier aus ihrer Heimat nach 464 v. Chr.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 343; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 20.
J.T.
Damon von Delphoi
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Delphoi
Sieger in Ol. 162 = 132 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 644].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 520.
J.T.
Damon von Thurioi
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Thurioi
Zweifacher Sieger in Ol. 101/102 = 376/372 v. Chr. (Diod. 15,36/50; Paus. 7,25,4/9; 6,5,3; 8,27,8; Iul.Afr.) [1. Nr. 403/407].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 328/334.
J.T.
Danaos von Anazarbos (Δαναὸς)
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: 1.-3. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Anazarbos (Kilikia)
Gladiator (thraex), dessen Ehefrau Tycharin ihm einen Grabstein setzte. Der Verstorbene bekleidete den ersten Rang (primus palus) der (armatura) der Thraker. Die Grabinschrift, kaiserzeitlich, lautet: Δ̣α̣[ναὸς] Θ̣ρ̣ᾶ̣ι̣ξ̣ πάλος πρῶτος Κίλιξ Ἀναζαρβεύς. Τυχάριν Δαναῶ ἰδ̣[ίῳ]ἀνδρὶ [μνή]μης χ̣[άριν], "Danaos, thraex, erster pallus, aus Anazarbos in Kilikien. Tycharion (setzte dieses Denkmal) dem Danaos, ihrem Mann, zum Gedenken." [1. Nr. 328 m. Taf. XV 1]. Das Bruchstück eines Blocks aus weißem Marmor wurde in Ankara gefunden, von Robert im Depot in der Burg gesehen, heute verschollen. H. 0,33, Br. 0,34, T. 0,32.
1 L.Robert, Monuments des gladiateurs dans l'Orient grec, Hellenica 8, 1950.
Literatur: BE 1951, 216; Carter, Presentation, Nr. 455; Mann, Gladiatoren, Nr. 175.
Datenbank: EpiDaHam, Nr. 1156.
J.T.
Dasmon / Desmon
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 8. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Korinthos
Sieger in Ol. 14 = 724 v. Chr. [1. Nr. 14]. Dasmon nach Paus. (4,13,7), Desmon nach Iul.Afr.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 14.
J.T.
Deidas (Δειδάς)
Disziplin: Faustkampf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. n.Chr.
Herkunftsort: Arsinoë (Aegyptus)
Faustkämpfer, wurde in Ol. 226 = 125 n. Chr. [1. Nr. 841] gemeinsam mit seinem Landmann → Sarapammon¹, gegen den er unterlag, der Siegabsprache überführt und zu einem Strafgeld verurteilt, mit welchem eine Zeusstatue am Eingang des Stadions errichtet wurde (Paus. 5,21,15).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Buhmann, Sieg, 13; Decker, Sport, 151.
J.T.
Deinolochos (Δεινολόχος)
Disziplin: Stadionlauf der Knaben (Stadion)
Zeit: 4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis
Sohn des Pyrrhos, Sieger in Ol. 100 = 380 v. Chr. (?) [1. Nr. 401]. Nach Paus. (6,1,4-5) soll der Mutter des Olympiasiegers ein Traumgesicht erschienen sein, daß sie ihren Knaben bekränzt im Schoß trüge, weswegen D. bereits früh für den Wettkampf geübt wurde. Die Statue wurde von dem Sikyonier Kleon gefertigt, der weitere Siegerstatuen schuf, z.B. diejenigen von → Alketos und → Lykinos von Heraia.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Decker, Sport, 154; Förster, Sieger, Nr. 330; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 5; Krause, Olympia, 266.
J.T.
Delicatus
Gladiator, der seinem Waffenbruder → Flamma einen Grabstein hinterließ.
J.T.
Demaratos (Δημάρατος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. v./n. Chr.
Herkunftsort: Ephesos
Zweifachsieger in Ol. 194/195 = 4 v./1 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 736/739].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 600/602.
J.T.
Demaretos → Damaretos
Demetrios → Markos Aurelios Demetrios
Demetrios von Alexandreia (Δημήτριος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Alexandreia
Sieger in Ol. 138 = 228 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 575].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 464.
J.T.
Demetrios von Chios (Δημήτριος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Chios
Sieger in Ol. 233 = 153 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 863/864].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 706.
(J.T.)
Demetrios von Samos (Δημήτριος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Samos
Die Siegerliste für Knaben und junge Männer eines Gymnasiums auf der Insel Samos führt D., Sohn des Demokrates, als erfolgreichen Athleten auf. Die drei 'Tugenden' (εὐεξίαι=Kondition, εὐταξίαι= Disziplin, φιλοπονίαι=Ausdauer) sind bezeichnend für die Ausbildung von Soldaten und Sportler [1. Nr. 199, 279]. [— — — — — — — — — — — — —]; σταδίωι· Δημήτριος Δημοκράτου / διαύλωι· Ἄρητος Μιννίωνος / εὐεξίαι· Ἀπολλώνιος Ποσειδίππου / εὐταξίαι· Καλλίδρομος Ἐξακεστᾶ / (5) φιλοπονίαι· Σώπατρος Ἐξακεστᾶ / λιθοβόλωι· Μέντωρ Ζωΐλου. / παλλήκων· / καταπάλτηι· Ἀστερίσκος Ἀστερίσκου / ἀκοντίωι· Ἀσκληπιάδης Δημοκράτου / (10) τόξωι· Ἀσκληπιάδης Δημοκράτου / ὁπλομαχίαι· Σώστρατος Σωστράτου / θυρεαμαχίαι· Ἀπολλᾶς Ἀπολλωνίου / δολίχωι· Ἀσκληπιάδης Δημοκράτου / σταδίωι· Σώστρατος Σωστράτου / (15) διαύλωι· Πορθεσίλαος Κλεογένου / εὐεξίαι· Ἡγεμονεὺς Πορθεσιλάου / εὐταξίαι· Ἀσκληπιάδης Δημοκράτου / φιλοπονίαι· Ἀπολλᾶς Ἀπολλωνίου / λιθοβόλωι· Θεόκριτος Θεοκρίτου. (IG 12,6 1:183 = SGDI 3,2 5704 = Syll.³ 1061).
1 Mauritsch/Petermandl/Pleket/Weiler, Quellen.
Literatur: Ph.Gauthier, Notes on the role of the gymnasion in the Hellenistic city, in: J.König (Hg.), Greek athletics, 2010, 92f.; M.P.Nilsson, Die hellenistische Schule, 1955, 44f.; H.W.Pleket, The Infrastructure of Sport in the Cities of the Greek World, Scienze dell'antichità. Storia Archeologia Antropologia 10, 2000, 631f.
J.T.
Demokritos (Δημόκριτος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Megara
Sieger in Ol. 152 = 172 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 614].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 492.
J.T.
Demostratos (Δημόστρατος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Larissa
Sieger in Ol. 174 = 84 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 669].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 541.
J.T.
Desmon → Dasmon
Diallos (Δίαλλος)
Disziplin: Pankration der Knaben (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Smyrna
Sohn des Pollis, wird laut Paus. (6,13,6) auf der Basis seiner olympischen Siegerstatue gerühmt, der erste Ioner zu sein, der in Olympia den Kranz im Pankration der Knaben in Ol. 152 = 172 v. Chr. (?) erlangt habe [1. Nr. 616]. Das Pankration der Knaben wurde in Ol. 145 = 200 v. Chr. eingeführt, also war D. nicht der erste Sieger in dieser Disziplin, sondern der erstmalige Sieger seiner Heimatpolis.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Buhmann, Sieg, 75; Förster, Sieger, Nr. 490; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 119; Krause, Olympia, 270.
J.T.
Didymos Klideus
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Alexandreia
Sieger in Ol. 230 = 141 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 855].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 693.
J.T.
Diocles → Caius Appuleius Diocles
Diodotos (Διόδωτος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Tyana
Sieger in Ol. 191 = 16 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 730].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 594.
J.T.
Diognetos (Διόγνετος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kroton
Sieger in Ol. 58 = 548 v. Chr. (Paus. 10,5,13 u. Iul.Afr.) [1. Nr. 109].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 111.
J.T.
Diokles von Hypaipa (Διοκλῆς)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Hypaipa (Lydia)
Sieger in Ol. 178 = 68 v. Chr. (Iul.Af.) [1. Nr. 699].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 569.
J.T.
Diokles von Korinthos (Διοκλῆς)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 8. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Korinthos
Sieger in Ol. 13 = 728 v. Chr. (Iul.Af.) [1. Nr. 13]. Mit seinem Liebhaber, dem Bakchiaden Philolaos, kam er später nach Theben, wo sich sein Grab befand (Interpol.Arist.Polit. 2,9,6f.).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 13.
J.T.
Dion (Δίων)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kyparissia (Lakonia)
Sieger in Ol. 176 = 76 v. Chr. (Iul.Af.) [1. Nr. 677].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 549.
J.T.
Dionysios Sameumys
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Alexandreia
Zweifacher Sieger in Ol. 226/227 = 125/129 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 840/843].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 683/685.
J.T.
Diophanes von Aiolis (Διοφάνης)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Aiolis
Sieger in Ol. 192 = 12 v. Chr. (Iul.Af.) [1. Nr. 732].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 596; L.Robert, Étud. de numism., 96.
J.T.
Diophanes von Prusa (Διοφάνης)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. v./n. Chr.
Herkunftsort: Prusa am Olympos (Bithynia)
Sieger in Ol. 198 = 13 n. Chr. (Iul.Af.) [1. Nr. 746].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 608.
J.T.
Domninos
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4./5. Jh. n. Chr.
Wagenlenker der factio albata im Circus von Karthago. D. ist einer von vier Fahrern (→ Euphymos, → Euthymis, → Kephalon), die auf einem spätantiken Mosaik (ca. 400 n. Chr.) im sog. House of Greek Charioteers in Siegerpose abgebildet und namentlich verzeichnet sind. Wie anhand der Farbe ihrer Tuniken ersichtlich wird, repräsentieren sie vier einschlägig bekannten Renngesellschaften Karthagos (SEG 32,1093) [1. Nr. 41].
1 Horsmann, Wagenlenker.
J.T.
Dorotheos (Δωρόθεος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 3./2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Rhodos
Sieger in Ol. 141 = 216 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 582].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 470.
J.T.
Dotades
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 8. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: - (Messenia)
Sieger in Ol. 10 = 740 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 10].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 10.
J.T.
Dromeus von Mantineia (Δρομεύς)
Disziplin: Pankration (Stadion)
Zeit: 5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Mantineia (Arkadia)
Sieger in Ol. 75 = 480 v. Chr. [1. Nr. 202]. Der Mantieer errang den Sieg zum ersten Mal kampflos (Iul.Afr.Ol.75), und zwar in jener Ol., in welcher → Theogenos von Thasos auf Grund einer erschöpfenden Auseinandersetzung im Faustkampf am gleichen Tage zum Pankration nicht mehr antrat und daraufhin von den Eleern mit einer hohen Geldstrafe belegt wurde (Paus. 6,11,4).
1 Moretti, Olympionikai.
J.T.
Dromeus von Stymphalos (Δρομεύς)
Disziplin: Dolichos (Stadion)
Zeit: 6./5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Stymphalos (Arkadia)
Ausgezeichneter Dauerläufer, zweifacher Periodonike, er siegte zweimal in Olympia, zweimal in Delphi, dreimal an den Isthmien und fünfmal an den Nemeen (Paus. 6,7,10). Nach Anzahl seiner Siege war er mindestens ein Jahrzehnt auf der Höhe seines sportlichen Leistungsvermögens und dürfte die Konkurrenz im Langlauf beherrscht haben. Die Datierung seiner Siege bereitet Schwierigkeiten. Bekannt ist nur, daß seine Statue von Pythagoras von Rhegion gemacht wurde, dessen Tätigkeit Plin.nat. 30,59 bis Ol. 90 = 420 v. Chr. verlegt. Durch das Oxyrhynchos-Papyrus wird nachgewiesen, daß der Künstler nach Ol. 82 = 452 v. Chr. noch tätig war, weswegen man seine Tätigkeit zwischen Ol. 75 u. 83 (480-448 v. Chr.) gesetzt hat. Die Siege von D. sind in jedem Fall in der ersten Hälfte des 5. Jhs. anzusetzen, die Olympiasiege fallen wahrscheinlich in Ol. 74 u. 75 = 484 u. 480 v. Chr. (?) [1. Nr. 188 u. 199], die pythischen Siege in die Jahre 462 u. 458 v. Chr., die isthmischen in die Jahre 460, 458, 456 v. Chr., die nemeeischen in die Jahre 463, 461, 459, 457, 455 v. Chr. [2. Nr. 3]. D. führte angeblich eine Fleischdiät für Athleten ein; bis dahin soll frischer Käse aus Körben vornehmlich als Nahrung gedient haben (Paus. 6,7,10). Nach anderen aber war es der Aleiptes Pythagoras, welcher das Fleisch zuerst in Anwendung brachte, Diogenes 8,13,498. Das späte Zeugnis des Paus. kann nicht als Beweis für die Ernährungsweise der Dolichodromoi im 5. Jh. angesehen werden, sondern dürfte vielmehr Ausdruck einer zunehmenden Spezialisierung einzelner Läufer sein [3. Nr. 3 u. 152].
1 Moretti, Olympionikai; 2 Knab, Periodoniken, vgl. Moretti, Olympionikai, 85 u. 87; Hyde, De statius, Nr. 69; J.Kirchner, ''Dromeus'' (2), RE 5,3, 1903, 1714. 3 Kempen, Krieger.
Literatur: Decker, Sport, 138,147; Förster, Sieger, Nr. 183/189; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 72; Maróti, Pythia, Nr. 18.
J.T.
Ebention / Eventius
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4. Jh. n. Chr.
Wagenlenker eines Viergespannes im Circus von Lepcis Magna. E. wird auf einem im Terrain der Startboxen des Circus entdeckten Fluchtäfelchen zusammen mit seinen Pferden Ventcola, Gametes, Viktor und Populator verwünscht [1. 92-97]. Department of Antiquities, Castello, Tripolis (Plastikabguss im Ashmolean Museum in Oxford), H. 0,118, B. 0,138.
1 J.R.Rea, Appendix: The Lead Curse Tablet, in: J.H.Humphrey/F.Sear/M.Vickers, Aspects of the Circus at Leptis Magna, LibyaAnt 9-10, 1972-73 = SEG 26,1837.
Literatur: Horsmann, Wagenlenker, Nr. 45; D.R.Jordan, A Survey of Greek Defixiones Not included in the Special Corpora, GRBS 26, 1985, Nr. 149.
J.T.
Ebentius / Eventius
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4. Jh. n. Chr.
Wagenlenker der factio prasina, wie seine grüne Tunika offenbart. E. ist auf einem Mosaik in einer Rennszene im röm. Circus mit sechs weiteren Fahrern abgebildet [1. Nr. 46] (s. → Aerius¹).
1 Horsmann, Wagenlenker.
J.T.
Eikasios
Disziplin: Ringkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kolophon (Lydia)
Kolophonier, Enkel des → Hermesianax, Sohn des Lykinaos, Sieger im Knabenringen in Ol. 131 = 256 v. Chr. (?) [1. Nr. 557]; bereits seinem Großvater mütterlicherseits → Hermesianax, Sohn des Agoneus, war es gelungen, einen Sieg im Ringkampf der Knaben in Ol. 115 = 320 v. Chr. (?) zu erzielen (Paus. 6,17,4).
1.Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 427; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 188.
J.T.
Emaution
Disziplin: Stadionlauf der Knaben (Stadion)
Zeit: 3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: - (Arkadia)
Arkader, vermutlich aus Thelpousa [1. 187ff.], Sieger in Ol. 138 = 228 v. Chr. (?) [2. Nr. 576]. Standbild in Olympia (Paus. 6,17,4).
1 L.Moretti, ArchCl. 7, 1955; 2 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 764; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 185.
J.T.
Epagathos (Ἐπάγαθος)
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: 2./3. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Sardeis ? (Lydia)
Dem Gladiator ("hippodioktes" - "Pferdejäger") Epagathos, Sohn des Epagath(os) und der Ariagne ist eine metrische Grabinschrift (fragm.; Zz. 1 - 5: Hexameter) zugedacht: [Ἐπάγαθον]/ υἱὸν Ἐπαγάθ̣υ̣(ο)/ καὶ Ἀριάγνης γεγα- / ῶτα ἱπποδιώκτην / κατέχει τύμβος τὸν / τ' Ἐπαγάθ̣υ̣ο. Stele (Reliefdarstellung); gef. in Sart (antikes Sardeis / Sardis), nun verloren [1. 133, Nr. 162 m. Abb. 148 (Facs.)].
1 Buckler/Robinson, Sardis 7,1, 1932.
Literatur: Robert, Gladiateurs 161, Nr. 137 (zu Z. 1).
Datenbank: EpiDaHam, Nr. 4755.
J.T.
Epainetos (Ἐπαίνετος)
Disziplin: Stadionlauf der Knaben (Stadion)
Zeit: 1. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Argos
Sieger in Ol. 175 = 80 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 676]. Alle anderen olymp. Kampfarten unterblieben bei diesen Festspielen, da Sulla die übrigen Wettkämpfer sämtlich von Olympia nach Rom berief (App. bell.civ. 1,99).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 548.
J.T.
Ephodion
Disziplin: Pankration (Stadion)
Zeit: 5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Mainalos (Arkadia)
Arkadischer Mänalier, siegte höchst wahrscheinlich bei den Ol. 79 = 464. v. Chr. im Pankration [1. Nr. 253], wie das Scholion zu Aristophanes Wespen 1190ff. in Einklang mit Erathostenes frg. 15 [2. Nr. 241,IIB] berichtet. Die Anzahl der Siege ist ungewiss, wahrscheinlich hat E. die Periodos bereits in jungen Jahren vollendet [3. Nr. 10].
1 Moretti, Olympionikai; 2 Jacoby, Fragm. griech. Hist.; 3 Knab, Periodoniken.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 221; Krause, Olympia, 402f.
(J.T.)
Epidauros (Ἐπίδαυρος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Alexandreia
E., auch Ammonios genannt, Sieger in Ol. 229 = 137 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 849].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 689.
J.T.
Epigonus
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 1. Jh. v./n. Chr. (augusteisch)
Auriga in Rom aus der familia quadrigaria des T. Ateius Capito, die wahrscheinlich als Unterfamilie einer Renngesellschaft (factio) interpretiert werden muß. E. ist zusammen mit sieben weiteren Wagenlenkern (→ Alexander u.a.) sowie Personal dieser familia auf einer tabella columbarii verzeichnet (CIL 6,10046 = ILS 5313) [1. Nr. 51].
1 Horsmann, Wagenlenker.
J.T.
Epikradios
Disziplin: Faustkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Mantineia (Arkadia)
Sieger in Ol. 74 = 484 v. Chr. (?) [1. Nr. 193]. Seine Statue machte Ptolichos von Aegina; sie stand neben den Siegerstandbildern der Knaben → Lykinos, → Tellon und → Agiadas (Paus. 6,10,9).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 228; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 104.
J.T.
Epilenaios
Disziplin: Laufwettbewerb (Stadion)
Zeit: 3. Jh. n. Chr. (?)
Erhalten hat sich eine beidseitig, auf der Vorderseite in fünf Kolumnen beschriftete Fluchtafel aus Blei, die ursprünglich gerollt war und einen schlechten Erhaltungszustand aufweist. Sie wurde in Isthmia im Jahre 1959 etwa 450m westlich des Poseidon-Tempels in einem ant. Brunnen in einer Tiefe von 4,50m, zwei Meter östlich einer röm. Latrine entdeckt [1. Plan I, Pl.75a]. Vier Zeichnungen geben die Verfluchten wieder, auf denen ihre Namen und das einschlägige Bindewort κάτεχε vermerkt sind. Zwei von ihnen tragen möglicherweise eine Tunika. Es werden die vier Athleten E., → Kronios, Laeton, → Markios Theriotes und → Seleukos mit Verwünschungen bedacht: Der chthonische Gott EULAMÔ möge bewirken, dass „sie nicht stark sein werden zu Laufen am Tag vor dem Sabbat“ (Kol. 2) [2. 116-126]. Heute im Isthmus-Museum (Inv.-Nr. IM-3263A B), H. 0,063, Br. 0,123.
1 O.Broneer, Isthmia II, 1973; 2 D.R.Jordan, Inscribed lead tablets from the Games in the Sanctuary of Poseidon, Hesperia 63, 1994.
Literatur: D.R.Jordan, A Survey of Greek Defixiones Not included in the Special Corpora, GRBS 26, 1985, Nr. 167; D.R.Jordan, New Greek Curse Tablets (1985-2000), GRBS 41, 2000, Nr. 26; Tremel, Magica agonistica, Nr. 8.
J.T.
Epinikos (Ἐπίνικος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2./3. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Kyzikos
E., auch Kynas genannt, Sieger in Ol. 246 = 205 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 903].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 726.
J.T.
Epitelidas
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sparta
Sieger in Ol. 50 = 580 v. Chr. (Diod. 5,9,2; Dionys. 4,1; Iul.Afr.) [1. Nr. 91].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 95.
J.T.
Eratosthenes (Ἐρατοσθένης)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kroton
Sieger in Ol. 51 = 576 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 92].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 96.
J.T.
Erylus (?)
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4. Jh. n. Chr.
Wagenlenker der factio albata, wie seine weiße Tunika offenbart. E. ist auf einem Mosaik in einer Rennszene im röm. Circus mit sechs weiteren Fahrern abgebildet; der Name ist nur schwer lesbar [1. Nr. 53] (s. → Aerius¹).
1 Horsmann, Wagenlenker.
J.T.
Eualkidas
Disziplin: Faustkampf der Knaben (Stadion)
Herkunftsort: Elis
Sieger in Olympia zu nicht näher bestimmbaren Datum [1. Nr. 958]. Er siegte in dieser Kampfart wohl mehrmals (Paus. 6,16,6). Von Simonides wurde er in Epinikien gefeiert (Sim. fr. 9; PIG 3,391). E. fiel als Anführer der Eretrier während des ionischen Aufstandes in der Schlacht bei Ephesos (Her. 5,102), die zeitlich in den Sommer 499 v. Chr. fällt.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 142a/148a; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 168.
J.T.
Euanthes (Εὐάνθης)
Disziplin: Faustkampf (Stadion)
Herkunftsort: Kyzikos (Mysia)
Sieger im Boxen in Olympia unter den Männern sowie in Nemea und am Isthmos unter den Knaben. Standbild in Olympia (Paus. 6,4,10). Der Sieg des E. läßt sich zeitlich nicht festlegen [1. Nr. 959].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 766; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 46.
J.T.
Eubatas → Eubotas
Eubotas / Eubatas
Disziplin: Stadionlauf (Stadion), Wagen mit Viergespann (Hippodrom)
Zeit: 5./4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kyrene
E. soll in Ol. 93. = 408 v. Chr. [1. Nr. 347/421] dem Orakel so sehr Vertrauen geschenkt haben, dass er seine Siegerstatue bereits im Voraus hatte anfertigen lassen, um sie noch am Tage seines erfolgreichen Laufs in der Altis von Olympia aufzustellen (Paus. 6,8,3). Nach den heute bekannten Quellen scheint diese Vorgehensweise gleichermaßen einzigartig wie merkwürdig, und ist ein Indiz dafür, dass Siegerstatuen unmittelbar nach dem Erfolg errichtet werden durften. Befragungen von Orakeln durch Athleten sind mehrfach, oft in einer poetischen, legendenhaften Überlieferung belegt [1. 117f.]. Paus. berichtet, E. hätte die Vorhersage vom Orakel in Libyen erfahren. Bei der von E. aufgesuchten Orakelstätte handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um das Ammoneion des Zeus-Ammon, dem in der Ant. eine überregionale Bedeutung zukam [2. 67]. Angesichts der Lage des Orakels hätte E. einen Umweg von einigen Hundert Kilometern in Kauf genommen, um zu dem schwer erreichbaren Heiligtum in der Wüste von Siwa zu gelangen. Es handelt sich bei E. Auftritt in Olympia um den Sieg im Stadionlauf, wie sowohl der griech. Schriftsteller und Zeitgenosse E. Xenophon (Hell. 1,2,1) als auch Diodor (8,68,1) berichten. Außer im olympischen Hain wurde dem Athleten zu Ehren auch ein Standbild in seiner Heimatstadt aufgestellt; das zuletzt genannte wohl auf Betreiben seiner Gemahlin für die eheliche Treue (Aelian.var.hist.10,2). E. Wohlstand und seine Wertschätzung Olympias bekundet sein Sieg im Viergespann 44 Jahre nach dem ersten Triumph in seiner Jugend [3. 118ff.], sofern von einer Identität des jungen und des alten Olympioniken, die zu vermuten ist, ausgegangen wird [4. 282-284]. Der hippische Sieg fiel in die Anolympias 104 = 364 v. Chr.
1 Moretti, Olympionikai; 2 J.Tremel, Die Befragung des Orakels durch Athleten, Nikephoros 17, 2004; 3 K.P.Kuhlmann, Das Ammoneion, 1988; 4 M.Golden, Sport and Society in Ancient Greece, 1998; 5 Krause, Olympia, 1838.
Literatur: Buhmann, Sieg, 38, 96; Decker, Sport, 115,153,187; Förster, Sieger, Nr. 277/350; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 78; A.Laronde, Cyrène et la Libye hellénistique, 1987, 114;
J.T.
Eubulidas
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Laodikeia (Phrygia ?)
Sieger in Ol. 205 = 41 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 766].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 623.
J.T.
Eudaimon (Εὐδαίμων)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Alexandreia
Sieger in Ol. 237 = 169 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 874].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 715.
J.T.
Eugrammos (Εὔγραμμος)
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: kaiserzeitlich
Herkunftsort: Thyatira ? (Lydia)
Grabinschrift für den vom Gladiatorendienst befreiten(?) E. von unbek.: Εὔγραμμος· / οὗτος ἀπελύθη / ἔξω λούδου; auf einer Basis oder einem Altar (Reliefdarstellung); gef. in Akhisar (antikes Thyatira), nun im Museum von Manisa [1. 1039].
1 TAM, V 2, (Ph.); Keil/v. Premerstein, Bericht II, 1911, Nr. 72 (Facs.).
Datenbank: EpiDaHam, Nr. 3419.
J.T.
Euphymos
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4./5. Jh. n. Chr.
Wagenlenker der factio veneta im Circus von Karthago. E. ist einer von vier Fahrern (→ Domninos, → Euthymis, → Kephalon), die auf einem spätantiken Mosaik (ca. 400 n. Chr.) im sog. House of Greek Charioteers in Siegerpose abgebildet und namentlich verzeichnet sind. Wie anhand der Farbe ihrer Tuniken ersichtlich wird, repräsentieren sie vier einschlägig bekannten Renngesellschaften Karthagos (SEG 32,1093) [1. Nr. 59].
1 Horsmann, Wagenlenker.
Literatur: Dunbabin, Victorious charioteer, 75, 82,87 (Taf. 8,18); M.Ennaifer, Le thème des chevaux vainqueurs à travers la série des mosaiques africaines, MEFR 95, 1983, 819-822 m. Fig. 4; J.H.Humphrey (Hg.), Excavations at Carthage 1 (1975), 1976, 30f. (Taf. 12f. Farbtaf. 1 d. 2).
J.T.
Eupolemos /Eupolis (?) (Ευπόλεμος / Εὔπολις)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 5./4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis (Achaia)
E. (Paus. 8,45,4; Iul.Afr.) oder Eupolis (Diod. 14,54), Sieger in Ol. 96 = 396 v. Chr. [1. Nr. 367] sowie im Pentathlon Doppelsieger der Pythien und Sieger der Nemeen. Diese Angaben entnimmt Paus. (6,3,7) dem Weihepigramm der Statue, die von Daidalos von Sikyon gefertigt wurde. Weiters berichtet der Perieget, daß drei Hellanodiken Kampfrichter über den olympischen Lauf gewesen wären und zwei davon E. den Sieg zugesprochen hätten. Gegen die Entscheidung hätte → Leon von Ambrakien Einspruch eingelegt, den der dritte Schiedsrichter als Sieger gesehen hätte. Der Olympische Rat hätte die beiden Hellanodiken zu einer Geldbuße verurteilt, ohne jedoch den Sieg des E. aufzuheben. Die Gründe für beides sind angesichts der etwas turbulenten, im Detail nicht ganz klaren Schilderung undurchsichtig.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Decker, Sport, 105, 126; Förster, Sieger, Nr. 294; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 28; Maróti, Pythia, Nr. 55.
J.T.
Eupolis → Eupolemos
Eupolos (Εὔπωλος)
Disziplin: Faustkampf (Stadion)
Zeit: 4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: - (Thessalia)
Boxer, begehrte nach Paus. (5,21,2-4) den Erfolg in Olympia offenbar so sehr, dass er in Ol. 98 = 388 v. Chr. seine Konkurrenten Agetor von Arkadien, Prytanis von Kyzikos und Phormion von Halikarnassos, den amtierenden Olympiasieger, mit Geld bestach, ihm den Sieg zu überlassen [1. Nr. 384]. Den vier Athleten wurden von den Eleern Strafgelder auferlegt, von denen sechs der insgesamt siebzehn Zanes errichtet wurden. Die Zahl der Bronzestatuen richtete sich also nicht nach der Zahl der Beteiligten. Vier der Zanes trugen entsprechend motivierte Epigramme. Zwei Stauen waren das Werk des Sikyoniers Kleon. Von allen Zanesweihungen haben sich die Fundamente oder Basisblöcke erhalten. Der Sieg konnte E. allerdings nicht mehr genommen werden, da der Betrug offensichtlich erst nach der Siegerehrung bekannt wurde. Gleichwohl war es das erste Vergehen, das auf die geschilderte Art gesühnt wurde [2. 44].
1 Moretti, Olympionikai; 2 Buhmann, Sieg.
Literatur: Decker, Sport, 150; Förster, Sieger, Nr. 313; Krause, Olympia, 153.
J.T.
Euprepes (Ευπρέπης)
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: 2. Jh. n. Chr.
Gladiator (provocator), dem zum Gedenken ein Grabstein, womöglich ein Ehren- oder Erinnerungsrelief, gesetzt wurde [1. Nr. 152, Abb. 12]. Die Inschrift lautet: Ευπρέπης προ[βο] / κάτωρ, "Euprepes, provocator, (IGR 4,166) [2. Nr. 291]. Das Bild zeigt einen Gladiator, der in der rechten Hand einen Palmzweig, in der linken einen Helm trägt. Außerdem ist er mit Schild, Brustpanzer und Beinschiene (am linken Bein) ausgestattet. Stele aus weißem Marmor, rechts abgeschlagen, H. 0,44, B. 0,34, T. 0,1. Erdek (bei Kyzikos), heute in Istanbul, Arch. Museum, Inv.-Nr. 2209.
1 Mann, Gladiatoren; 2 Robert, Gladiateurs.
Literatur: E.Bouley, Jeux romains dans les provinces balkano-danubiennes du IIe siècle avant J.-C. à la fin du IIIe siècle après J.-C., 2001, 241f., Taf. 58.5; Carter, Presentation, Nr. 202; J.H.Mordtmann, MDAI(A) 6, 1881, Nr. 7; E.Pfuhl/H.Möbius, Die ostgriech. Grabreliefs, Bd. 2, 1979, Nr. 1232, Taf. 185.
J.T
Eupropes / Euprepes (?)
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4. Jh. n. Chr.
Wagenlenker der factio russata, wie seine rote Tunika offenbart. E. ist auf einem Mosaik in einer Rennszene im Circus in Rom mit sechs weiteren Fahrern abgebildet [1. Nr. 65] (s. → Aerius¹).
1 Horsmann, Wagenlenker.
J.T.
Eurybathos
Disziplin: Ringkampf (Stadion)
Zeit: 8./7. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sparta
Sieger in Ol. 18 = 708 v. Chr.
(-)
Eurykleidas
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 7. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sparta
Sieger in Ol. 37 = 632 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 59].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 58.
J.T.
Eurykles
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 7./6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sparta
Sieger in Ol. 47 = 592 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 80].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 84.
J.T.
Eustolos
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1./2. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Side (Pamphylia)
Sieger in Ol. 223 = 113 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 834].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 677.
J.T.
Eustorgius
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4. Jh. n. Chr.
Wagenlenker, der im röm. Circus agierte; ihn stellen stadtröm. Kontorniaten in seiner Quadriga dar [1. 7-12]. Wie die Inschrift EV-STO-R-GIVS; i.A.: IN PRASINO mitteilt, gehörte er der grünen Renngesellschaft an [2. Nr. 68]. Die Identität mit → Eustorgios Dionysios ist unwahrscheinlich [3. 199f.].
1 A.u.E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 2, 1990; 2 Horsmann, Wagenlenker, Nr. 68; 3 A.u.E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 2, 1990; vgl. A.Cameron, Porphyrius the charioteer, 1973, 172.
Literatur: A.u.E.Alfödi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 1, 1976, Rs. Nr. 169; Bd. 2, 1990, 189. 200.
J.T.
Eutatus / Eutactus (?)
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4. Jh. n. Chr.
Wagenlenker im röm. Circus. E. ist auf einem Mosaik in einer Rennszene mit sechs weiteren Fahrern abgebildet. Er trägt eine gelbe Tunica mit grün-blauen Ärmeln; damit gibt er (ähnlich wie → Kalimorfus) hinsichtlich seiner Parteizugehörigkeit Rätsel auf [1. Nr. 69] (s. → Aerius¹).
1 Horsmann, Wagenlenker.
J.T.
Euthymenes
Disziplin: Ringkampf der Knaben und Männer (Stadion)
Zeit: 5./4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Mainalos (Arkadia)
Sieger in Ol. 95/97 = 400/392 v. Chr. (?) [1. Nr. 362/377], zunächst in der Knabenklasse, später bei den Männern. Standbild in Olympia (ihn als Knabensieger darstellend) von Alypos von Sikyon (Paus. 6,8,5).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 290/305; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 81.
J.T.
Euthymis / Euthymius (?)
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4./5. Jh. n. Chr.
Wagenlenker der factio prasina im Circus von Karthago. E. ist einer von vier Fahrern (→ Domninos, → Euphymos, → Kephalon), die auf einem spätantiken Mosaik (ca. 400 n. Chr.) im sog. House of Greek Charioteers in Siegerpose abgebildet und namentlich verzeichnet sind. Wie anhand der Farbe ihrer Tuniken ersichtlich wird, repräsentieren sie vier einschlägig bekannten Renngesellschaften Karthagos (SEG 32,1093) [1. Nr. 71].
1 Horsmann, Wagenlenker.
J.T.
Euthymius → Euthymis
Eventius → Ebention / Ebentius
Fabius
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
In einem Graffiti aus Pompeji heißt es über F.: Fabi T(h)r(aex) va(le), also "Thraker Fabius, lebe wohl!" (CIL 4,3547).
J.T.
Faustinus
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 2. Hälfte des 4. Jhs. n. Chr. (Theodosius der Große)
Wagenlenker, der auf einem Kontorniaten (nicht stadtröm. Provenienz [1. 232]) in seiner Quadriga abgebildet ist. Die Inschrift lautet: FAVSTINVS. Der Name bezieht sich gewiß auf den Lenker, dessen Status incertus war [2. Nr. 78].
1 A.u.E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 1, 1976; 2 Horsmann, Wagenlenker; vgl. H.Solin, Die stadtröm. Sklavennamen, 3 Teile, 1996, 86.
Literatur: A.u.E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 2, 1990, 189.
J.T.
Filematius → Philematius
Flamma
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Herkunftsort: - (Syria)
Höchst erfolgreicher Gladiator der Waffengattung des secutor, wie die Grabinschrift aus Palermo zeigt: Flamma s[e]c(utor) vix(it) ann(os) XXX / pugna(vi)t XXXIIII vicit XXI / stans VIIII mis(sus) IIII nat(ione) Syrus / hui(c) Delicatus coarmio merenti fecit (CIL 10,7297=ILS 5113). Demnach hat F. 34 Duelle bestanden, von denen er 21 gewann, neun Unentschieden ("stehend entlassen") gestaltete und vier zwar verlor, aber infolge seiner Begnadigung die Kampfstätte lebendig verlassen konnte. Desweiteren vermerkt der Text, dass der Waffenbruder Delicatus das Epitaph dem Fechter zueignete. F. wurde 30 Jahre alt.
Literatur: K.W.Weber, Panem et circensis, 1983, 32.
J.T.
Florus
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
In einem Graffiti aus Pompeji heißt es über F.: V K(alendas) Aug(ustas) Nuceriae Florus vic(it) / XIIX K(alendas) Sept(embres) Herc(u)lanio vicit., also "Am 28. August hat F. gesiegt, am 14. August hat er in Herculaneum gesiegt." (CIL 4,4299= GladPar 78 = GraffPomp 329 = AE 1890,117).
Literatur: Hunink, V. (Hg.), Glücklich ist dieser Ort! 1000 Graffiti aus Pompeji (lat./dt.). Ausgewählt, übersetzt und herausgegeben von Vincent Hunink. 2011, Nr. 329.
J.T.
Furius Leptinus
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: 1. Jh. v. Chr.
Aus einer Praetorenfamilie abstammend, kämpften L., wie Suet. (Caes. 39,2-4) beschreibt, im Jahre 46 v. Chr. und → Quintus Calpenus, ein ehemaliger Senator und Advokat, im Rahmen der großen Gladiatorenspiele, die Caesar auf dem Forum Romanum ausrichten ließ.
Literatur: R.W.Fortuin, Der Sport im augusteischen Rom, 1995, 361f.; F.Meijer, Gladiatoren, 2003, 33,47; Thuillier, Sport, 156.
J.T.
Gaius (?) Hypsikles (Υψικλής)
Disziplin: Dolichos (Stadion)
Zeit: 1. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sikyon (Argolis)
Sieger in Ol. 177 = 72. v. Chr. im Langlauf. Wie dem Fragment 12 des Phlegon von Tralleis zu entnehmen ist, sind dort zwei dolichos-Sieger verzeichnet, namentlich H. und Gaius. Wahrscheinlich handelt es dabei nur um eine Person, nämlich den romanisierten Gaius (fehlendes Gentiliz) H. (Phlegon FGrHist 257 F12 = FHG 3,606; Phot.bibl.97) [1. Nr. 684], der als gebürtiger Sikonier später röm. Bürger wurde.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Kempen, Krieger, Nr. 19; Krause, Olympia, 291.
J.T.
Gallicus
Disziplin: munus venationum (Amphitheater)
Zeit: 2./3. Jh. n. Chr.
Sohn der Prima, wird laut einer Fluchtafel mit einer Verwünschung bedacht: Er soll im Amphitheater von Karthago weder Stier noch Bär zu erlegen imstande sein. Stattdessen sollen ihm Füße, Glieder und Sinn gebunden sein (ILS 8755). Die oben verstümmelte, zusammengerollt gefundene defixio ist in lateinischer Sprache beschrieben und wurde im spoliarium gefunden. Eine Zeichnung am oberen Tafelrand stellt einen Dämon in menschlicher Gestalt dar, dessen Haupt ein Schlangenkopf ist. In der rechten Hand hält die Figur einen Stab oder eine Lanze, in der linken eine Art Blitz. Heute wird die Tafel im Musée Lavigerie de St. Louis de Carthage aufbewahrt, H. 0,07, Br. 0,066 [1. Nr. 247].
1 Audollent, Defixionum tabellae.
Literatur: R.Cagnat, Tablette magique, in: Musees de l'Algerie (Hg.), Musée Lavigerie de St. Louis de Carthage, Bd. 2, 1899, 91; Tremel, Magica agonistica, Nr. 93; R.Wünsch, Ant. Fluchtafeln, 1912, Nr. 6.
J.T.
Gelon (Γέλων)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 7./6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sparta
Sieger in Ol. 44 = 604 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 76].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 74.
J.T.
Glaukias / Glykon (?)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 7./6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kroton
Glaukias (Paus. 10,7,4) oder Glykon (Iul.Afr.), Sieger in Ol. 48 = 588 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 87].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 91.
J.T.
Gnathon
Disziplin: Faustkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Dipaia (Arkadia)
Sieger aus Dipaia im mainalischen Gebiet in Ol. 85 = 440 v. Chr. (?) [1. Nr. 314]. Die Statue, ein Werk des Bildhauers Kallikles von Megara, deren Inschrift besagte, daß G. als Sieger besonders jung war, stand neben der des Knabenboxers → Lykinos (Paus. 6,7,9).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 274; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 70.
J.T.
Gnosilas (Γνωσίλ̣ας)
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: 2./3. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Apollonia ?
Gladiatoreninschrift für G., der von Barbaros getötet wurde; auf einer Stele (Reliefdarstellung): Γν[ωσί]λ̣ας. / Βάρβα|ρος.; gef. in Uluborlu (antikes Apollonia) [1. Nr. 168].
1 MAMA, 4 m. Abb. 19, S. 64 (Abz.).
Datenbank: EpiDaHei, Nr. 6234.
J.T.
Hagesarchos → Agesarchos
Hagnon
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Peparethos
Sieger in Ol. 53 = 568 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 97].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 100.
J.T.
Hegemoneus (Ἡγεμονεὺς)
Disziplin: 'gute Kondition' (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Samos
Der Siegerkatalog (→ Demetrios von Samos) für Knaben und junge Männer eines Gymnasiums auf der Insel Samos führt H., Sohn des Porthesilaos, als erfolgreichen Athleten in der Kategorie der künftigen Epheben auf [1. Nr. 199, 279ff.].
1 Mauritsch/Petermandl/Pleket/Weiler, Quellen.
J.T.
Heliodoros → Apollonis
Heliodoros von Kos (Ἡλιόδωρος)
Disziplin: Ringkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 1. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Kos
In einer Inschrift wird H. geehrt: "Das Volk (ehrt) H., Sohn des Damokritos, der an den Olympia siegte im Ringkampf der Jugendklasse, als fünfter in der Ausscheidung qualifiziert; ohne ein Freilos und ohne Niederfall blieb er als erster von allen." (IG 12,4.2, Nr. 942; SEG 43, 1993, 555). Anhand der Inschrift lässt sich der Kampfverlauf nachvollziehen, in dem H. seine Gegner in drei Runden jeweils dreimal zu Boden warf, ohne selbst zu Boden zu gehen [1. 116, Nr. 51].
1 Decker, Spitzensportler.
J.T.
Herakleides
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2./1. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Salamis (Kypros)
Sieger in Ol. 144 = 204 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 594].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 478.
J.T.
Herakleitos (Ηράκλειτος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 3./2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Samos
Sieger in Ol. 143 = 208 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 591].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 477.
J.T.
Heras (Ήρας)
Disziplin: Pankration (Stadion)
Zeit: 1. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Laodikeia (Phrygia)
H., eine Kurzform von Herodoros, aus Laodikeia (Phrygien) war Periodonike im Pankration im 1. Jh. n. Chr [1. Nr. 760]. In einem Epigramm des griech. Dichters Philippos von Thessalonike werden seine Siege, die in die Zeit 30-50 n. Chr. fallen, gefeiert, darunter auch diejenigen bei den Olympien zu Smyrna, in Pergamon und anderen Sportstätten [2. Nr. 36].
1 Moretti, Olympionikai; 2 Knab, Periodoniken.
Literatur: Förtser, Sieger, 609/10; Kostouros, Νεμεονίκες, Nr. 74.
J.T.
Hermes (Ἑρμῆς)
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: kaiserzeitlich
Eine Gladiatoreninschrift erwähnt die Akteure H., Kyros, Kandidos und Trophoni[os]; Reliefdarstellung, gef. in Turgutlu (früher Kassaba), nun im Museum von Manisa.
Literatur: Hellenica 5,79, Nr. 316 m. Taf. XI, 2 (Ph.); Malay, Manisa Museum, 1994, Nr. 209 (Z. 1; zur Datierung); BE 1949, 158.
Datenbank: EpiDaHam.
J.T.
Hermesianax
Disziplin: Ringkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kolophon (Lydia)
Sohn des Agoneos, Sieger in Ol. 115 = 320 v. Chr. (?) [1. Nr. 475], dessen Enkel → Eikasios, Sohn des Lykinaos, es ihm gleichtat und einen Sieg im Ringkampf der Knaben in Ol. 131 = 256 v. Chr. (?) wiederholte. H. war wohl der erste Sieger aus dem kleinasiatischen Kolophon und erhielt daher eine Siegerstatue aus den Mitteln der Heimatpolis (Paus. 6,17,4). Erhalten hat sich eine Ehreninschrift für H. in Klaros [2. 71 zu Nr. 475]. Sicher ist H. nicht identisch mit dem gleichnamigen Dichter aus Kolophon [3. 620].
1 Moretti, Olympionikai; 2 Moretti, Nuovo supplemento; 3 H.Hitzig-H.Blümner, Des Paus. Beschreibung von Griechenland, 1901, Bd. 2.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 377; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 187.
J.T.
Hermogenes ( Ἑρμογένης)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Pergamon
Sieger in Ol. 202 = 29 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 755].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 617.
J.T.
Herodotos (Ηρόδοτος)
Disziplin: Stadionlauf der Knaben (Stadion)
Zeit: 4./3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Klazomenai (Lydia)
Sieger im Knabenlauf in Ol. 122 = 292 v. Chr. (?) [1. Nr. 528]. Die Statue wurde von der Heimatstadt errichtet, weil H. erster Olympiasieger aus Klazomenien war (Paus. 6,17,2).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 354; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 181.
J.T.
Heronas → Apphion Heronas
Hieronymos (Ἱερώνυμος)
Disziplin: Pentathlon (Stadion)
Zeit: 6./5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Andros
Fünfkampfsieger in Ol. 72 = 492 v. Chr. (?) [1. Nr. 173]. H. soll den Eleer → Tisamenos im Pentathlon besiegt haben, welcher später bei Plataiai gegen Mardonios und die Meder den Griechen als Wahrsager gedient haben soll (Her. 9,33; Paus. 3,11,9) [2. 115]. Das Siegesdatum des H. muß also mit den Perserkriegen in Verbindung stehen. Die Statue fertigte Stomios, ein anderweitig nicht belegter Bildhauer (Paus. 6,14,13).
1 Moretti, Olympionikai; 2 J.Tremel, Die Befragung des Orakels durch Athleten, Nikephoros 17, 2004.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 190; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 145.
J.T.
Hilarus
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 1. Jh. v./n. Chr. (augusteisch)
Agitator in Rom aus der familia quadrigaria des T. Ateius Capito, die wahrscheinlich als Unterfamilie einer Renngesellschaft (factio) interpretiert werden muß. H. ist zusammen mit sieben weiteren Wagenlenkern (→ Alexander u.a.) sowie Personal dieser familia auf einer tabella columbarii verzeichnet (CIL 6,10046 = ILS 5313) [1. Nr. 104].
1 Horsmann, Wagenlenker.
J.T.
Hippobotos
Disziplin: Dolichos (Stadion)
Zeit: 5. Jh. v. Chr.
Läufer, siegte in Ol. 82 = 452 v. Chr. im Dolichos (POxy 222) [1. Nr. 296].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Kempen, Krieger, Nr. 8.
J.T.
Hippomachos (Ἱππομάχος)
Disziplin: Faustkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 4./3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis
Sohn des Moschion, Sieger in Ol. 120 = 300 v. Chr. (?) [1. Nr. 506]. Er siegte, "ohne von seinen drei Gegnern einen Schlag oder eine Verwundung am Körper erhalten zu haben (Paus. 6,12,6). Der Bildhauer seiner Statue ist nicht bekannt. Später war er Kampflehrer und wurde als Paidotribe für einen ganzen Lehrgang in Athen mit 100 Drachmen entlohnt (Ael. 2,6).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Decker, Sport, 90, 149; Förster, Sieger, Nr. 773; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 110.
J.T.
Hippos (Ἵππος)
Disziplin: Faustkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis
Sieger im Knabenboxen in Ol. 100 = 380 v. Chr. (?) [1. Nr. 402]. Die Statue fertigte der Sikyonier Damokritos, der als Schüler in fünfter Generation auf den Athener Kritias (Kritios) zurückgehen soll (Paus. 6,3,5).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 325; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 26.
J.T.
Hippostratos von Kroton (Ἱππόστρατος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kroton
Zweifacher Sieger in Ol. 54/55 = 564/560 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 100/104].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 102/106.
J.T.
Hippostratos von Seleukeia Pieria (Ἱππόστρατος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 3./2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Seleukeia Pieria (Syria)
Sieger in Ol. 149 = 184 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 609].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 488.
J.T.
Hyperbios
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 5./4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Syrakus
Sieger in Ol. 90 = 420 v. Chr. (Diod. 12,77; Iul.Afr.) [1. Nr. 334].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 266.
J.T.
Hypsikles → Gaius (?) Hypsikles
Iason (Ἰάσων)
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: 2./3. Jh. n. Chr.
Gladiator, der sich mit einem Grabstein verewigte: Ἴάσων,"Iason (setzte dieses Denkmal) sich selbst" (SEG 36,593), lässt sich auf dem zugehörigen Bildnis siegreich mit Palmzweig und Helm (?) darstellen. Museum von Beroia, Inv.Nr.222.
Literatur: Allamani-Souri, 1987, 35f. Nr. A3, Taf.4,3; Carter, Presentation, Nr. 82; Mann, Gladiatoren, Nr. 36; Tataki, 1988, Nr. 565.
(J.T.)
Ikkos von Epidauros (Ἴκκος)
Disziplin: Faustkampf (Stadion)
Zeit: 6./5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Epidauros
Boxer, soll gemäß der Berichterstattung des Paus. (6,9,6) in Ol. 72 = 492 v. Chr. [1. Nr. 174] von → Kleomedes aus Astypalaia im Kampf getötet worden sein.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Miller, Athletics, 162.
J.T.
Ikkos von Tarent (Ἴκκος)
Disziplin: Pentathlon (Stadion)
Zeit: 5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Tarentum (Apulia)
Sohn des Nikolaidas, Sieger in Ol. 84 = 444 v. Chr. (?) [1. Nr. 307]. Von seiner späteren Karriere als ''der beste Trainer seiner Zeit'' dank seiner einschlägigen athletischen Erfahrungen berichtet Paus. (6,10,5), außerdem erwähnt seine Tätigkeit als Arzt Platon, Nomoi 8,839e (zitiert bei Ael.n.an.6,1).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Decker, Sport, 143; Förster, Sieger, Nr. 240; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 100.
J.T.
Iohannes
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4. Jh. n. Chr.
Wagenlenker, auf einem Kontorniat in seiner Quadriga dargestellt.
Literatur: A.u.E.Alfödi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 1, 1976, Rs. Nr. 190; Horsmann, Wagenlenker, Nr. 108.
J.T.
Iolaïdas
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Argos
Sieger in Ol. 139 = 224 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 578].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 466.
J.T.
Isarion (Ἰσάριων)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1./2. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Alexandreia
Sieger in Ol. 224 = 117 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 836].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 678.
J.T.
Ischomachos / Isomachos (?) (Ἰσχόμαχος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 6./5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kroton
I. (Dionys. 5,1) oder Isomachos (Iul.Afr.), zweifacher Sieger in Ol. 68/69 = 508/504 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 148/153].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 150/153.
J.T.
Ischyros
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 6./5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Himera
Sieger in Ol. 66 = 516 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 137].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 139.
J.T.
Isomachos → Ischomachos
Iulianus, Maximus → Maximus Iulianus
Iulianus, Tiberius Iulius Septimius → Tiberius Iulius Septimius Iulianus
Kalimorfus
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4. Jh. n. Chr.
Wagenlenker im röm. Circus. K. ist auf einem Mosaik in einer Rennszene mit sechs weiteren Fahrern abgebildet. Er trägt eine grün, blau und weiß gearbeitete Tunica; damit gibt er (ähnlich wie → Eutatus) hinsichtlich seiner Parteizugehörigkeit Rätsel auf [1. Nr. 110] (s. → Aerius¹).
1 Horsmann, Wagenlenker.
J.T.
Kalleidromos (Καλλείδρομος)
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: 2. Jh. n. Chr. ?
Herkunftsort: - (Asia)
Dem Gladiator K. ("protos palos" und retiarius) ist folgendes Grabepigramm (metrische Elemente), Erwähnung der Moiren, auf einer Stele (Reliefdarstellung) gewidmet: [Χ]αίρετε παροδεῖται· / Καλλείδρομος / Ἀσειανὸς / ὁ θρ- / ασὺς / ἐν σταδίοις, / πρῶτος πάλος / ητιαρίων, / ὄγδοον / πυκτεύων Μυρῶν / τέλος ἔσχον· / οὐδεὶς γὰρ θνητῶν / Μυρῶν (vac.) / μείτυν ἐξέφ- / υγεν. ; gef. in Ankara (antikes Ancyra), nun verloren [1. Nr. 150].
1 E.Bosch, Quellen zur Geschichte der Stadt Ankara im Altertum, 1967.
Literatur: BE 2002, 342 (S. 701; zu Merkelbach/Stauder, Steinepigramme 3, 2001, 137: zu Z. 13); Jerphanion, MélBeyrouth 13, 1928, 271, Nr. 45 m. Abb. 50 (Facs.); Merkelbach/Stauder, Steinepigramme 3, 2001, Nr. 15/02/02 (zu Z. 13; zur Datierung; Facs.); Sironen, Arctos 35, 2001, 267 (zu Zz. 3 u. 13).
Datenbank: EpiDaHam, Nr. 1073
J.T.
Kallidromos (Καλλίδρομος)
Disziplin: Disziplin (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Samos
Der Siegerkatalog (→ Demetrios von Samos) für Knaben und junge Männer eines Gymnasiums auf der Insel Samos führt K., Sohn des Exakestas, als erfolgreichen Athleten auf [1. Nr. 199, 279ff.].
1 Mauritsch/Petermandl/Pleket/Weiler, Quellen.
J.T.
Kallikles (Καλλικλῆς)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Sidon
Sieger in Ol. 209 = 57 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 783].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 635.
J.T.
Kallikrates (Καλλικράτης)
Disziplin: Hoplitodromos (Stadion)
Herkunftsort: Magnesia am Lethaios
Waffenläufer, gewann zwei Kränze in Ol. 109/110 = 344/340 v. Chr (?) [1. Nr. 449/454]. Die Statue des K. ist ein Werk des Lysippos von Sikyon gewesen (Paus. 6,17,3).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 390/397; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 184.
J.T.
Kallinikos (Καλλίνικος)
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: 2./3. Jh. n. Chr.
Sohn des Hipparchos, Gladiator (arbelas), dem zum Gedenken ein Grabstein gesetzt wurde. Die Grabinschrift, kaiserzeitlich, lautet: Καλ[λίν] / ικος [Ίπ]παρ[χου] / μνείας / χ̣άριν, "Kallinikos, Sohn des Hipparchos. Zum Gedenken." (SEG 44,345). Die Ritzung zeigt einen Dolch, Helm und ein Objekt, das als typische Waffe des arbelas identifiziert wurde [1. Nr. 123]. Stele aus Marmor, rechts oben gebrochen, H. 0,41, B. 0,295, T. 0,05. Patrai, heute ebd. im Museum, Inv.-Nr. 946.
1 Carter, Presentation; vgl. M.J.Carter, Artemidorus and the APBHΛAΣ Gladiator, ZPE 134, 2001, 113, Abb. 4.
Literatur: Mann, Gladiatoren, Nr. 175; A.Rizakis, Munera gladiatoria à Patras, BCH 108, 1984, Nr. 5, Abb. 5.
J.T.
Kallisthenes (Καλλισθένης)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 7. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sparta
Sieger in Ol. 26 = 676 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 34].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 32.
J.T.
Kallon (Κάλλων)
Disziplin: Faustkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 4./3. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Elis
Sohn des Harmodios, Sieger in Ol. 119 = 304 v. Chr. (?) [1. Nr. 497]. Bildhauer seiner Statue war Daippos von Sikyon, der Sohn und Schüler des Lysipps war (Paus. 6,12,6; Plin.nat. 34,66).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 410; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 109.
J.T.
Kandidos (Κάνδιδος)
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: kaiserzeitlich
Eine Gladiatoreninschrift erwähnt die Akteure Hermes, Kyros, K. und Trophoni[os]; Reliefdarstellung, gef. in Turgutlu (früher Kassaba), nun im Museum von Manisa.
Literatur: Hellenica 5,79, Nr. 316 m. Taf. XI, 2 (Ph.); Malay, Manisa Museum, 1994, Nr. 209 (Z. 1; zur Datierung); BE 1949, 158.
Datenbank: EpiDaHam.
J.T.
Kephalon
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4./5. Jh. n. Chr.
Wagenlenker der factio russata im Circus von Karthago. K. ist einer von vier Fahrern (→ Domninos, → Euphymos, → Euthymis), die auf einem spätantiken Mosaik (ca. 400 n. Chr.) im sog. House of Greek Charioteers in Siegerpose abgebildet und namentlich verzeichnet sind. Wie anhand der Farbe ihrer Tuniken ersichtlich wird, repräsentieren sie vier einschlägig bekannten Renngesellschaften Karthagos (SEG 32,1093) [1. Nr. 111].
1 Horsmann, Wagenlenker.
J.T.
Keras (Κέρας)
Disziplin: Ringkampf (Stadion)
Zeit: 4./3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Argos
Sieger in Ol. 120 = 300 v. Chr. [1. Nr. 502]. Afr. führt ihn als Beispiel besonderer Stärke an (s. auch → Milon, → Polydamas), da er imstande gewesen sein soll, einen Ochsen am Fuß so festzuhalten, dass derselbe bei dem Versuch, sich zu befreien, die Klauen verloren hätte (Iul.Afr.).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 417.
J.T.
Klearetos
Disziplin: Pentathlon
Herkunftsort: Elis
Sieger im Fünfkampf zu nicht näher bestimmbarer Zeit [1. Nr. 967]. Standbild in Olympia (Paus. 6,16,9).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 775; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 177.
J.T.
Kleinomachos
Disziplin: Pentathlon (Stadion)
Herkunftsort: Elis
Sieger im Fünfkampf in Olympia. K. siegte zu einem nicht mehr bestimmbaren Zeitpunkt [1. Nr. 968]. Der Bildhauer seiner Statue ist Paus. (6,15,1) nicht bekannt.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 776; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 151.
J.T.
Kleogenes (Κλεογένης)
Disziplin: Pferderennen mit dem Reitpferd (Hippodrom)
Zeit: 5./4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis
Sohn des Silenos, Sieger in Ol. 98 = 388 v. Chr. (?) [1. Nr. 387]. Die Inschrift seiner Statue besagte, er sei einer von den Einheimischen und habe mit einem Pferd seiner eigenen Zucht gesiegt (Paus. 6,1,4).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 777; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 4.
J.T.
Kleomantis
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kleitor
Sieger in Ol. 111 = 336 v. Chr. (Diod. 16,91; Iul.Afr.) [1. Nr. 456].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 379.
J.T.
Kleomedes (Κλεομέδης)
Disziplin: Faustkampf (Stadion)
Zeit: 6./5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Astypalaia
Faustkämpfer von der Insel Astypalaia, erlitt laut Paus. (6,9,6-8) in Ol. 72 = 492 v. Chr. [1. Nr. 174] das Missgeschick, seinen Gegner, den Epidaurier → Ikkos, im Kampf getötet zu haben. Da er daraufhin von den Hellanodiken schuldig gesprochen worden sei, unerlaubt gekämpft zu haben, und ihm der Sieg aberkannt worden sei, wäre er vor Schmerz wahnsinnig geworden. In seiner Heimatstadt zurück habe er das Dach einer Schule mit etwa sechzig Kindern zum Einsturz gebracht, woraufhin er von den Bürgern mit Steinen beworfen und verfolgt worden sei. K. sei in das Heiligtum der Athena geflohen und dort in eine Truhe gestiegen. Die Astypalaier hätten zunächst vergebliche Anstrengungen gemacht, den Truhendeckel zu öffnen. Später hätten sie, als sie die Bretter der Truhe aufgebrochen hätten, den K. weder tot noch lebend aufgefunden. Das Orakel in Delphi, das sie daraufhin befragt hätten, hätte ihnen den Rat gegeben: Der letzte der Heroen, K. aus Astypalaia, den ehret mit Opfern, da er nicht mehr sterblich ist. Mit dem Bericht des Paus. liegt hier unverkennbar eine weitere Heroenverehrung (s. auch → Theogenes, → Poulydamas) vor, die durch die von Delphi in Auftrag gegebenen Züge eine mythische Dimension aufweist.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Buhmann, Sieg, 55; Krause, Olympia, 149; Miller, Athletics, 162.
J.T.
Kleon (Κλέων)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 7./6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Epidauros
Sieger in Ol. 43 = 608 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 74].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 72.
J.T.
Kleondas / Kleonidas (?)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 7./6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Theben
K. (Iul.Afr.; IG 7,2446) oder Kleonidas (Dion. 3,46), Sieger in Ol. 41 = 616 v. Chr. [1. Nr. 69].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 67.
J.T.
Kleonidas → Kleondas
Kleoptolemos
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 8./7. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sparta
Sieger in Ol. 24 = 684 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 30].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 29.
J.T.
Kleosthenes (Κλεοσθένης)
Disziplin: Viergespann (Hippodrom)
Zeit: 6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Epidamnos
Sohn des Pontis, Sieger in Ol. 66 = 516 v. Chr. (Paus. 6,10,6ff.) [1. Nr. 141]. Das Viergespannrennen wurde in Olympia bereits in Ol. 25 = 680 v. Chr. in das Wettkampfprogramm aufgenommen, indes war K. der erste siegreiche Pferdezüchter, der sein eigenes Standbild (neben dem seiner Pferde und dem des Wagenlenkers) aufstellte. Das Standbild war ein Werk des Argivers Ageladas (= Hagelaidas [2. 95]). Auf dem Wagen stand ein Epigramm, das von Paus. wörtlich zitiert wird: ''K. aus Epidamnos hat mich geweiht, des Pontis Sohn, als er mit den Pferden beim schönen Wettkampf des Zeus gesiegt.'' [3. Nr. 4]. Neben den Pferden (oder auf ihnen selber) waren die Namen verzeichnet: Phoinix (=Fuchs), Korax (=Rappe), Knakias (=Falbe) und Samos (auf Grund einer besonderen Zeichnung des Tieres) [4. 36-39 u. 49f.].
1 Moretti, Olympionikai; 2 Robert, AM; 3 Ebert, Epigramme; 4 F.Jeschonnek, De nominibus quae Graeci pecudibus domesticis indiderunt, 1885; vgl. Hitzig/Blümner, Bd. 2, 584 zu Paus. 6,10,7.
Literatur: Decker, Sport, 111; Förster, Sieger, Nr. 143; Herrmann, Sieger, Nr. 102.
J.T.
Kleoxenos (Κλεόξενος)
Disziplin: Faustkampf (Stadion)
Zeit: 3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Alexandreia
K. war Periodonike [1.]
Kliton
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: - (Makedonia)
K. (oder Kriton?) war Sieger in Ol. 113 = 328 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 463].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 388.
J.T.
Komaios (Κωμαῖος)
Disziplin: Faustkampf (Stadion)
Zeit: 7. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Megara
Sieger in Ol. 32 = 652 v. Chr. [1. Nr. 49]. Er ist der Bruder des Läufers → Kratinos (Iul.Afr.).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 48.
J.T.
Koroibos (Κόροιβος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 8. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis
Athlet aus Elis, siegte laut der Olympionikenliste, die Ende des 5. Jhs. v. Chr. vom Sophisten Hippias von Elis erstellt wurde (Plut. Num. 1), im Jahre 776 v. Chr in Olympia im Stadionlauf [1. Nr. 1]. Er ist der erste verzeichnete Olympionike, mit ihm beginnt die Olympiadenrechnung. Es ist allerdings unklar und demgemäß in der Forschung kontrovers diskutiert worden, welchen historischen Wert die schriftliche Aufzeichnung der bisherigen Sieger durch Hippias besitzt [2. 24f.]. Nach der Überlieferung durch Paus. (5,8,6; 8,26,3-4) befand sich das Grab des Koroibos in exponierter Lage genau an der Grenze zwischen Elis und Heraia.
1 Moretti, Olympionikai; 2 M.Clauss, Sparta, 1983; vgl. Decker, Sport, 43ff.; B.Peiser, The Crime of Hippias of Elis: Zur Kontroverse um die Olympionikenliste, Stadion 16,1990, 37-65; Ch.Mann, Athlet und Polis im archaischen und frühklssischen Griechenland, 2001, 59ff. U.Sinn, Olympia. Die Stellung der Wettkämpfe im Kult des Zeus Olympios, Nikephoros 4, 1991, 51ff.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 1; OSt.Lehmann, Olympia, das Grab des Koroibos und die Altertumswissenschaften in Halle, in: Olympisch bewegt, Festschrift zum 60. Geburtstag von Manfred Lämmer, hrsg. vom Institut für Sportgeschichte der Deutschen Sporthochschule Köln und dem Carl und Liselott Diem-Archiv, 2003, 163-175; I.Weiler, Der Sport bei den Völkern der Alten Welt, 1981, 113ff.
J.T.
Krates (Κράτης)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 3./2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Alexandreia
Sieger in Ol. 142 = 212 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 586].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 473.
J.T.
Kratinos von Aigeira (Κράτινος)
Disziplin: Ringkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Aigeira (Achaia)
Knabensieger in Ol. 127 = 272 v. Chr. (?) [1. Nr. 541]. Laut Paus. (6,3,6), der seine Angaben dem Weihepigramm entnahm, sei K. seinerzeit der schönste Zeitgenosse gewesen und habe besonders kunstgerecht gerungen. K. zeigte sich seinem Trainer so verbunden, daß er von den Hellanodiken die Erlaubnis erwirkte, diesen neben seiner Siegerstatue in der Altis aufzustellen. Die Statue machte der Sikyonier Kantharos, Sohn des Alexis, Schüler des Eutychides.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Decker, Sport, 149, 187; Förster, Sieger, Nr. 433; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 27.
J.T.
Kratinos von Megara (Κράτινος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 7. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Megara
Sieger in Ol. 32 = 652 v. Chr. [1. Nr. 48]. Er ist der Bruder des Faustkämpfers → Komaios (Iul.Afr.).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 47.
J.T.
Krauxidas / Kraxilas (?)
Disziplin: Reitpferd (Hippodrom)
Zeit: 7. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Krannon (Thessalia)
K. (Paus. 5,8,8) oder Kraxilas (Iul.Afr.), Sieger in Ol. 33 = 648 v. Chr. als Erster in dieser Wettkampfart [1. Nr. 53].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 52.
J.T.
Kraxilas → Krauxidas
Kriannios
Disziplin: Hoplitodromos (Stadion)
Herkunftsort: Elis
Sieger im Waffenlauf in Olympia zu einer Zeit, die sich nicht näher eingrenzen läßt [1. Nr. 969]. Die Statue des K. schuf der Bildhauer Lysos aus Makedonien (Paus. 6,17,1).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 521; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 180.
J.T
Kronios Laeton
Disziplin: Laufwettbewerb (Stadion)
Zeit: 3. Jh. n. Chr. (?)
Athlet, auf einer Fluchtafel aus Isthmia mit Verwünschungen bedacht (→ Epilenaios).
J.T.
Kyros (Κῦρος)
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: kaiserzeitlich
Eine Gladiatoreninschrift erwähnt die Akteure Hermes, K., Kandidos und Trophoni[os]; Reliefdarstellung, gef. in Turgutlu (früher Kassaba), nun im Museum von Manisa.
Literatur: Hellenica 5,79, Nr. 316 m. Taf. XI, 2 (Ph.); Malay, Manisa Museum, 1994, Nr. 209 (Z. 1; zur Datierung); BE 1949, 158.
Datenbank: EpiDaHam.
J.T.
Labax
Disziplin: Faustkampf (Stadion)
Zeit: 5./4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Lepreon (Achaia)
Sohn des Euphron, Sieger in Ol. 101 = 376 v. Chr. (?) [1. Nr. 405]. Standbild in Olympia (Paus. 6,3,4).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 779; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 24.
J.T.
Ladas (Λάδας)
Disziplin: Dolichos (Stadion)
Zeit: 5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Argos ?
Läufer, vermutlich aus Argos stammend, da seine Statue gemäß der Aufzeichnungen des Paus. (2,19,7) im dortigen Heiligtum des Apollon Lykios aufgestellt war, siegte in Olympia offenbar als ''schnellster Läufer der Antike'' um 460 v. Chr. [1. Nr. 260]. Die von Myron, Meister des Diskobol, geschaffene Siegerstatue, die später nach Rom gekommen scheint, genoß im Altertum große Berühmtheit [2. 138]. Sie zeichnete sich durch den Ausdruck dynamischer Bewegtheit aus und wurde auch dichterisch verherrlicht, Anth.Pal. 4,53f. Nach seinem olymp. Sieg im Dolichos erkrankte L. wie es scheint auf der Heimreise und verstarb in der Nähe von Sparta, wo sein Grabmal an der Straße nahe des Flusses Eurotas angelegt wurde (Paus. 3,21,1). L.s Leistungen wurden so bewundert, dass Paus. 8,12,5 das nach dem Sportler benannte Stadion auf dem Weg nach Orchomenos erwähnt, in dem er seine Laufübungen absolvierte.
1 Moretti, Olympionikai; 2 Decker, Sport.
Literatur: Buhmann, Sieg, 66 Anm. 4, 90f.; W.Hyde, Olympic Victor Monuments, Washington 1921, 196f.; Kempen, Krieger, Nr. 7; Krause, Olympia, 317; E.Obst, "Ladas" (2), RE 12,1, 1924, 380f.
J.T.
Ladas von Aigion (Λάδας)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Aigion (Achaia)
Schnellläufer, siegte in Ol. 125 = 280 v. Chr. [1. Nr. 535], wie Paus. (3,21,1 u. 10,23,14) berichtet (nach den eleischen Siegerlisten).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 431.
J.T.
Ladromos
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sparta
Sieger in Ol. 57 = 552 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 108].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 109.
J.T.
Laeton → Kronios Laeton
Lamachos (Λάμαχος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Tauromenion
Sieger in Ol. 181 = 56 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 706].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 576.
J.T.
Lampis
Disziplin: Pentathlon
Zeit: 8./7. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sparta
Sieger in Ol. 18 = 708 v. Chr.
(-)
Leaenius
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 3. Jh. n. Chr.
Wagenlenker, Status ungewiß [1. 1057], in seiner Quadriga stehend, zeigt der Boden einer in Rom gefundenen gläsernen patera. Die Inschrift lautet: Leaen/inica // Nicef/oru(s) // Aerope/tes // Botrocalen/es // Acci/at/u(s), CIL 6,10070 (p 3905) = CIL 15,7031 = ILS 5292. Die Namen des Wagenlenkers und seiner vier Pferde sind in goldenen Buchstaben zu lesen. L. begleitet der für einen Circusakteur übliche Wunsch: Leaeni nica, er möge siegen.
1 H.Solin, Die griech. Personennamen in Rom, 3 Bde., 1982; vgl. Horsmann, Wagenlenker, Nr. 115.
Literatur: F.J.Dölger, Der Rennfahrer Liber mit der Kreuztätowierung auf einem Goldglas aus der Kallistkatakombe, in: ders., Ant. und Christentum, Bd.1, 1929, 232.
J.T.
Leochares
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 8. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: - (Messenia)
Sieger in Ol. 11 = 736 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 11].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 11.
J.T.
Leon (Λέων)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 5./4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Ambrakia
Zweitplatzierter im Stadionlauf in Ol. 96 = 396 v. Chr. Der Perieget Paus. (6,3,7) berichtet, daß drei Hellanodiken Kampfrichter über den olympischen Lauf gewesen wären und zwei davon → Eupolemos von Elis den Sieg zugesprochen hätten. Gegen die Entscheidung hätte L. Einspruch eingelegt, den der dritte Schiedsrichter als Sieger gesehen hätte. Der Olympische Rat hätte die beiden Hellanodiken zu einer Geldbuße verurteilt, ohne jedoch den Sieg des → Eupolemos aufzuheben. Die Gründe für beides sind angesichts der etwas turbulenten, im Detail nicht ganz klaren Schilderung undurchsichtig.
Literatur: Decker, Sport, 126.
J.T.
Leptinus → Furius Leptinus
Liccaeus
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 1. jh. v./n. Chr. (augusteisch)
Auriga in Rom aus der familia quadrigaria des T. Ateius Capito, die wahrscheinlich als Unterfamilie einer Renngesellschaft (factio) interpretiert werden muß. L. ist zusammen mit sieben weiteren Wagenlenkern (→ Alexander u.a.) sowie Personal dieser familia auf einer tabella columbarii verzeichnet (CIL 6,10046 = ILS 5313) [1. Nr. 121].
1 Horsmann, Wagenlenker.
J.T.
Lichas
Disziplin: Wagenrennen mit dem Viergespann (Hippodrom)
Zeit: 5./4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sparta
Sohn des Pferdezüchters und Doppelolympioniken → Arkesilaos, 421 v. Chr. Gesandter in Argos, erlangte selbst einen Sieg in Ol. 90 = 420 v. Chr. [1. Nr. 339] unter besonderen politischen Begleiterscheinungen. Laut Paus. (6,2,1) ließ L. seinen Wagen unter dem Namen des thebanischen Volkes laufen und legte dem siegreichen Wagenlenker selber die Binde um. Dafür wiesen die Hellanodiken die Mastigophoren (''Peitschenträger'') nach olympischer Satzung an, ihn körperlich zu züchtigen. Die Ereignisse waren dem Umstand geschuldet, daß Elis seine ihm als Gastgeber der Olympischen Spiele zukommende Neutralität aufgegeben hatte und einer gegen Sparta gerichteten, von Athen angeführten Koalition beigetreten war. Die Spartaner hatten einen Angriff auf den südlichen Teil von Elis unternommen und zwei wichtige Festungen, Phyrkos und Lepreon, besetzt. Die darauf folgenden Rechtsstreitigkeiten um die Geldbuße, die ihnen die Hellanodiken wegen des Bruchs der olympischen Waffenruhe auferlegt hatten, führten zu keinem Kompromiss und die Lage spitzte sich zu, bis die Lakedaimonier damals vom olympischen Wettkampf des Sommers 420 v. Chr. ausgeschlossen wurden (Thuk.5,49,1) [2. 118]. Später wurde eine Statue des L. im olympischen Hain aufgestellt, die elische Siegerliste führte jedoch nicht ihn als Sieger, sondern das Volk der Thebaner. L. ist als politische Figur hinlänglich bekannt (Thuk. 5,22,50; Xen.hell. 3,2,21), eine Schlacht in der Altis fand damals nicht statt. L. muss eine hochangesehene Persönlichkeit in Sparta gewesen sein (Thuk. 5,22,2; 76,3; 8,39,2), so soll er einmal beim Fest der Gymnopaidien die in Sparta verweilenden Fremden bewirtet haben (Xen.mem. 1,2,61; Plut.Cim.10 u. praec. reip. ger. 31).
1 Moretti, Olympionikai; Moretti, Nuovo supplemento, 68, Nr. 339; 2 Decker, Sport.
Literatur: L.Drees, Olympia, 45f.; J.Ebert(Hg.), Olympia, 1980, 72; Förster, Sieger, Nr. 270; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 14; Miller, Athletics, 220; M.Siebler, Olympia, 2004, 169; K.-W-Weeber, Die unheiligen Spiele, 2000, 125f.
J.T.
Lisifonus → Lysiphonus
Lukas
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Alexandreia
Sieger in Ol. 228 = 133 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 847].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 687.
J.T.
Lykinos von Elis
Disziplin: Faustkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis
Sieger in Ol. 87 = 432 v. Chr. (?) [1. Nr. 323]. Die Statue stand neben der des Knabenboxers → Gnathon (Paus. 6,7,9).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 781; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 71.
J.T.
Lykinos von Heraia
Disziplin: Stadionlauf der Knaben (Stadion)
Zeit: 4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Heraia (Arkadia)
Sieger in Ol. 99 = 384 v. Chr. (?) [1. Nr. 394]. Die Statue des L., gefertigt von dem Sikyonier Kleon, ist eine von vier Knabenstandbildern, welche thematisch zusammengehören, gleichwohl verschiedener Disziplinen und unterschiedlicher Zeiten (Paus. 6,10,9).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 336; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 103.
J.T.
Lykinos von Kroton
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 7./6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kroton
Sieger in Ol. 49 = 584 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 90].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 94.
J.T.
Lykos von Larissa (Λύκος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Larissa
Sieger in Ol. 82 = 452 v. Chr. (Dionys. 10,53; Iul.Afr.) [1. Nr. 281].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 235.
J.T.
Lykotas
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 7./6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sparta
Sieger in Ol. 42 = 612 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 72].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 70.
J.T.
Lysiphonus
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4. Jh. n. Chr.
Wagenlenker im 4. Jh. n. Chr., als Quadrigafahrer auf sechs stadtröm. Kontorniaten abgebildet, deren erste Stempelfolge der ersten Gruppe etwa 370 n. Chr. geprägt worden ist [1. Nr. 165].
1 A./E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 1, 1976 (AMUGS 6) 190, 217, 224.
Literatur: Horsmann, Wagenlenker, Nr. 124, 248f.
J.T.
Lysippos (Λύσιππος)
Disziplin: Ringkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis
Sieger in Ol. 154 = 164 v. Chr. (?) [1. Nr. 621]. Die Statue des L. fertigte der Argiver Andreas (Paus. 6,16,7). Aus der zu erschließenden Zeitstellung des Bildhauers läßt sich das ungefähre Siegesdatum erschließen.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 515; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 171.
J.T.
Mansuetus
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
In einem Graffiti aus Pompeji heißt es: Mansuetus provocator victor Veneri parman feret, also "Der Herausforderer Mansuetus wird, sofern er siegen sollte, der Venus seinen Schild darbringen." (CIL 4,2483).
J.T.
Marcianus
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4. Jh. n. Chr.
M. ist als siegreicher Lenker einer Quadriga auf einem Mosaik aus Augusta Emerita dargestellt; Inschriftentext: Marcianus nicha.
Literatur: A.Blanco Freijeiro, Mosaicos romanos de Mérida, 1978, 45f., Nr. 43B mit Tf. 78 u. 104; Humphrey, Roman circuses, 375; Dunbabin, Victorious charioteer, 74,88 mit Tf. 8,15); Junkelmann, Die Reiter Roms 1, Abb. 144; Weeber, Panem et circensis, Abb. 87; Blazquez, Nombres de aurigas, 953-956 mit Tf. 1.
J.T.
Marcus Terentius
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Eine Inschrift aus Pompeji berichtet: Rusticus Malius XII c(oronarum) XI / M(arcus) Ter(e)ntius III c(oronarum) III / [, also "→ Rusticus Malius 12 Kämpfe, 11 Siege, M. T. 3 Kämpfe, 3 Siege." (CIL 4,4302 = GraffPomp 331).
J.T.
Markios Theriotes
Disziplin: Laufwettbewerb (Stadion)
Zeit: 3. Jh. n. Chr. (?)
Läufer, auf einer Fluchtafel aus Isthmia mit Verwünschungen bedacht (→ Epilenaios).
J.T.
Markos Aurelios Demetrios (Μᾶρκος Αυρήλιος Δημήτριος)
Disziplin: Pankration, Ringkampf
Zeit: 2. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Hermupolis (Aegyptus)
Periodonike im Pankration vermutlich in Ol. 233 = 153 n. Chr. [1. Nr. 865], da sein Sohn → M. Aurelios Asklepiades im Jahre 181 n. Chr. in Olympia erfolgreich war. Auch im Ringkampf war D. an nicht näher bestimmbaren Orten siegreich und wird als παλαιστης παράδοξος αλειπτος bezeichnet. D. übernahm nach seiner aktiven Zeit hohe (und gutdotierte) Ämter, mit denen man ehemalige Spitzensportler zu versorgen pflegte. Er war (wie sein sportlicher Sohn) Oberpriester der Herculanei, lebenslang Xystarch (= Präsident des Athletendachverbandes), Vorsteher der kaiserlichen Bäder und Ehrenbürger von Alexandria und Hermopolis. (IG 14,1104; L.Moretti, Iscrizioni agonistiche greche, 1953, 79; IGUrbRom 1,239 u. 1,240).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Decker, Sport, 141f.; Knab, Periodoniken, Nr. 47; Kostouros, Νεμεονίκες, Nr. 115.
J.T.
Maternus (Μάτερνος)
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: römisch
Herkunftsort: - (Asia)
Ehreninschrift für den Sklaven (Gladiator) M.; auf einer Marmortafel (Reliefdarstellung): Μάτερνος δοῦ̣[λος] / [πά]λ(ος) α', [νι(κῶν) —]; gef. in Uluköy (TAM 5,1, 140 m.Ph.).
Datenbank: EpiDaHam, Nr. 3959.
J.T.
Maximus Iulianus
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Von M., Gladiator, sind gemäß einer Inschrift aus Rom, Maximus / Iulian(us) essed(arius) / [X]XXX |(coronarum) XXXVI (CIL 6,33952 = ILS 5094) die Anzahl seiner Siege bekannt: Er bestritt 40 Kämpfe, von denen er 36 mit dem Gewinn eines Kranzes beendete.
(J.T.)
Menalkes (Μενάλκης)
Disziplin: Pentathlon (Stadion)
Herkunftsort: Elis
Sieger im olympischen Fünfkampf zu nicht näher bestimmbarer Zeit [1. Nr. 970]. Die Statue stand ''ganz nahe bei → Aristeides'' (Paus. 6,16,5).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 783; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 164.
J.T.
Menander
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 1. Jh. v./n. Chr. (augusteisch)
Agitator in Rom aus der familia quadrigaria des T. Ateius Capito, die wahrscheinlich als Unterfamilie einer Renngesellschaft (factio) interpretiert werden muß. A. ist zusammen mit sieben weiteren Wagenlenkern (→ Alexander u.a.) sowie Personal dieser familia auf einer tabella columbarii verzeichnet (CIL 6,10046 = ILS 5313) [1. Nr. 132].
1 Horsmann, Wagenlenker.
J.T.
Menandros (Μένανδρος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: - (Thessalia)
Sieger in Ol. 64 = 524 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 128].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 130.
J.T.
Menandros, Sohn des Paullus (Μένανδρος)
Disziplin: - (Stadion)
Zeit: kaiserzeitlich
(Lydia ?)
Ehreninschrift für den Athleten M., Sohn des Paullus, von den zu einem Herakleskult gehörigen neaniskoi eines der Gymnasien (von Thyatira); die Inschrift auf einer Basis lautet: Τύχηι ἀγαθῆι. / Οἱ περὶ τὸν Ἡρακλέ- / α τῶν πρώτων γυμνα- / σίων νεανίσκοι καὶ / κατὰ τὸ ἀρχαῖον τοῦ / τρίτου Μένανδρον / Παύλλου ἐνδόξως / παλαίσαντα / ἐτίμησαν. Gef. in Akhisar, antikes Thyatira (TAM 5,2,1015).
Datenbank: EpiDaHam.
J.T.
Meneptolemos (Μενεπτόλεμος)
Disziplin: Stadionlauf der Knaben
Zeit: 6./5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Apollonia (Epeiros)
Athlet aus Apollonia am ionischen Meer, siegte in Ol. 70 = 500 v. Chr. (?) [1. Nr. 162] im Stadionlauf der Knaben. Standbild in Olympia (Paus. 6,14,13).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 784; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 143; Krause, Olympia, 775.
J.T.
Menestheus (Μενεσθεύς)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Bargylia (Caria)
Sieger in Ol. 137 = 232 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 572].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 462.
J.T.
Menos (Μῆνος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 8./7. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Megara
Sieger in Ol. 19 = 704 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 23].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 23.
J.T.
Mentor (Μέντωρ )
Disziplin: Steinschleudern
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Samos
Der Siegerkatalog (→ Demetrios von Samos) für Knaben und junge Männer eines Gymnasiums auf der Insel Samos führt M., Sohn des Zoilos, als erfolgreichen Athleten auf [1. Nr. 199, 279ff.].
1 Mauritsch/Petermandl/Pleket/Weiler, Quellen.
J.T.
Mercurius
Disziplin: munus venationum (Amphitheater)
Das Bruchstück eines Altars aus Kalkstein, das im St. Gereon-Atrium Nordflügel entdeckt wurde, deutet darauf hin, daß es in Köln ein Amphitheater gegeben hat, in dem Tierhetzen stattgefunden haben. Die Inschrift des unten abgebrochenen, links und oben abgeschlagenen Altar-Oberteils lautet nämlich: Mercurio/ [ve]nator[i], dem Venator Mercurius. Auf den Seiten des Altars waren vermutlich Körbe mit Früchten dargestellt [1. Nr. 18]; H. 0,34, Br. 0,35, T. 0,16.
1 B.u.H.Galsterer, Neue Inschriften aus Köln III, KJ 20, 1987.
Literatur: H.Zeidler, Sport im röm. Köln, Nikephoros 5, 1992, 152.
J.T.
Metrobios → Titos Flavios Metrobios
Metysos (Μέθυσος)
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: römisch
Herkunftsort: - (Asia)
Ehreninschrift für einen Gladiator namens M.; auf einer Stele (Reliefdarstellung) mit Inschrift: [—]σ[—] / Μέθυσος.; gef. in Uluköy, nun im Museum von Manisa (TAM 5,1 138 Ph.).
Datenbank: EpiDaHam, Nr. 3957.
J.T.
Mikinas (Μικίνας)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Rhodos
Sieger in Ol. 114 = 324 v. Chr. (Diod. 17,113; Iul.Afr.) [1. Nr. 469].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 396.
J.T.
Mikion (Μικίων)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 3./2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: - (Boiotia)
Sieger in Ol. 146 = 196 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 604].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 483.
J.T.
Milon (Μίλων)
Disziplin: Ringkampf der Knaben, Ringkampf (Stadion)
Zeit: 6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kroton
Sohn des Diotimos, wohl der berühmteste Ringer der griech. Ant. mit 32 Siegen an den panhellenischen Agonen. Kein anderer ant. Athlet siegte wie er sechsmal in Ol. 60 = 540 v. Chr.; Ol. 62-66 = 532-516 v. Chr. [1. Nr. 115,122,126,129,133,139], davon einmal bei den Knaben, und wurde sechsfacher Periodonike; er ist der erste Periodonike, den wir kennen [2. 16-18; 3. 340]. Einen siebten Olympischen Erfolg vereitelte sein Landsmann → Timasitheos [1. Nr. 145].
1 Moretti, Olympionikai; 2 Knab, Periodoniken; 3 E.Maróti, ΠΕΡΙΟΔΟΝΙΚΗΣ. Anm. zum Begriff Perioden-Sieger bei den panhellenischen Spielen, in: Acta Antiqua Academiae Scientiarum Hungaricae 31, 1985-1988, 3-4, 335-355.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 116,122,126,131,136,141; Maróti, Pythia, Nr. 5.
(J.T.)
Minucius
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
In einem Graffiti aus Pompeji heißt es über M.: Minuci mur(millo) val(e), also "Murmillo Minucius, lebe wohl!" (CIL 4,3546).
J.T.
Mnaseas
Disziplin: Hoplitodromos (Stadion)
Zeit: 6./5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kyrene
M. mit dem Beinamen der Libyer, Vater des → Kratisthenes, Sieger im Waffenlauf in Ol. 74 = 484 v. Chr. (?) [1. Nr. 194]. Pythagoras, der Rheginer, schuf für ihn wie für seinen Sohn die Siegerstatue, die ihn mit seinen kennzeichnenden Schutzwaffen darstellt (Paus. 6,13,7; 6,18,1).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 184; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 123.
J.T.
Moschos (Μόσχος)
Disziplin: Faustkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 3./2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kolophon
Periodonike im Knabenboxen, siegte in Ol. 145 = 200 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 602]. Laut Africanus war er der Einzige, der unter den Knaben Periodonike wurde, und muß demnach kaum 18-20 Jahre alt gewesen sein, als er schon an den vier Kranzspielen gesiegt hatte, vermutlich 202 v. Chr. in Delphi, 201 v. Chr. in Nemea und 200 v. Chr. am Isthmos und in Olympia [2. Nr. 26].
1 Moretti, Olympionikai; 2 Knab, Periodoniken.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 480; Klee, Agone, 86.
J.T.
Myron (Μύρων)
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: 2./3. Jh. n. Chr.
Eine Marmorstele zeigt M., der einen Dolch in der rechten Hand hält, in der linken die Waffe des arbelas mit halbrunder Klinge. Ausgestattet ist er mit Schuppenpanzer und Kugelhelm; auf den Seitenrändern der Stele sind vier Kränze und zwei Palmzweige. Die Inschrift unterhalb des Bildfeldes lautet: Μύρων (CIG 6971). Herkunft unbekannt, heute im Louvre, Inv.-Nr. MA 154, H. 0,62, B. 0,35, T. 0,08.
Literatur: Carter, Presentation, Nr. 467; M.J.Carter, Artemidorus and the APBHΛAΣ Gladiator, ZPE 134, 2001, 113, Abb. 2; Mann, Gladiatoren, Nr. 197; E.Pfuhl/H.Möbius, Die ostgriech. Grabreliefs, Bd. 2, 1979, Nr. 1260, Taf. 187; Robert, Gladiateurs, Nr. 299.
J.T.
Namertes
Herkunftsort: Pergamon
N., Sohn des Herodes, siegte in einer nicht mitgeteilten Disziplin bei den Spielen des Koinon der Provinz Asia, das seit 29.v.Ch. die Erlaubnis besaß, zu Ehren des Octavian einen Kult, einen Tempel und die dazugehörigen Spiele penteterisch abzuhalten.[1. 144f.] Letztere sind ab 20 v. Chr. inschriftl. belegt. [2. 18,54f.].
1 M.Mathys, Athleten im Gymnasion von Pergamon, in: Ch.Mann/S.Remijsen/S.Scharff, Athletics in the Hellenistic World 2016; 2 J.Deininger, Die Provinziallandtage der röm. Kaiserzeit von Augustus bis zum Ende des dritten Jahrhunderts n. Chr., 1965.
Literatur: Jacobsthal, Die Arbeiten zu Pergamon 1906-1907, MDAI(A) 33, 375-420, Nr. 57b (IGR 4,496); M.Mathys, Architekturstiftungen und Ehrenstatuen, 2014, 131 Kat. Nr. Gy 36 Taf. 15,1.2.
J.T.
Nasica
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
In einem Graffiti aus Pompeji heißt es: Nasica Aug(ustianus) LX, "Nasica (aus der Gladiatorenschule) des Augustus, 60 (Kämpfe)" (CIL 4,5275).
J.T.
Neolaidas (Νεολαίδας)
Disziplin: Faustkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 5./4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Pheneos (Arkadia)
Sohn des Proxenos, Sieger im Knabenboxen in Ol. 97 = 392 v. Chr. (?) [1. Nr. 380]. Bildhauer seiner Ehrenstatue, die in einer Dreiergruppe mit denjenigen des → Symmachos und des → Archedamos stand, war Alypos von Sikyon, der Schüler des Naukydes von Sikyon war (Paus. 6,1,3).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 300; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 2.
J.T.
Nero → Claudius Caesar Augustus Germanicus Nero
Nicander
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 1. Jh. v./n. Chr. (augusteisch)
Auriga in Rom aus der familia quadrigaria des T. Ateius Capito, die wahrscheinlich als Unterfamilie einer Renngesellschaft (factio) interpretiert werden muß. N. ist zusammen mit sieben weiteren Wagenlenkern (→ Alexander u.a.) sowie Personal dieser familia auf einer tabella columbarii verzeichnet (CIL 6,10046 = ILS 5313) [1. Nr. 141].
1 Horsmann, Wagenlenker.
J.T.
Nicanor
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Ein Graffiti aus Pompeji spornt N. an: Nicanor / Nica, also "Nikanor, siege!" (CIL 4,3950).
J.T.
Nikandros (Νίκανδρος)
Disziplin: Diaulos und andere Laufwettbewerbe (Stadion)
Zeit: 4./3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis
Zweifacher Sieger im Doppellauf in Ol. 119/120 = 304/300 v. Chr. (?) [1. Nr. 494/501]. Paus. 6,16,5 bemerkt, daß N. in Nemea sechs Siege in verschiedenen Laufwettbewerben davontragen konnte. Die Siegerstatue machte Daippos von Sikyon, der Sohn und Schüler des Lysippos war (Plin.nat. 34,66).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 408/413; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 167.
J.T.
Nikasias → Nikeas
Nikasylos
Disziplin: Ringkampf (Stadion)
Herkunftsort: Rhodos
Dem Rhodier wurde in Olympia von den Eleern untersagt, im Alter von 18 Jahren in der Knabenklasse zu ringen. Stattdessen wurde er den Männnern zugeteilt, unter denen er als Sieger hervorging. Später wurde er auch in Nemea und am Isthmos als Sieger ausgerufen. N. verstarb früh im Alter von 20 Jahren, noch bevor er nach Rhodos in seine Heimat zurückgekehrt war (Paus. 6,14,1). Die Statue des N. wird erwähnt von Paus. (6,14,4). Sein Sieg lässt sich zeitlich nicht näher festlegen [1. Nr. 973]. Präzise Altersangaben für die Athleten-Knaben gibt es nur sehr wenige, so noch diejenige des → Damniskos, der mit zwölf Jahren Olympiasieger wurde [2. 180; Paus. 6,2,10].
1 Moretti, Olympionikai; 2 P.Frisch, Die Klassifikation der paides bei den griech. Agonen, ZPE 75, 1988.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 787; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 132; Krause, Olympia, 745.
J.T.
Nikeas / Nikasias (?)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 6./5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Opus
N. (Dionys. 5,50) oder Nikasias (Iul.Afr.), Sieger in Ol. 70 =500 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 159].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 156.
J.T.
Nikodemos / Nikodamos (?) (Νικόδημος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2./1. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sparta
Sieger in Ol. 169 = 196 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 653].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 532.
J.T.
Nikokles (Νικοκλής)
Disziplin: Laufwettbewerbe (Stadion)
Zeit: 2./1. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Akriai (Lakonia)
Läufer aus Akrai, einer lakonischen Stadt an der Nordostküste des gytheatischen Meerbusens, siegte insgesamt fünfmal in zwei Olympiaden. In der Heimat errichtete man dem Sieger ein Denkmal, welches zwischen dem Gymnasium und der Hafenmauer stand (Paus. 3,22,5). Moretti entnimmt dem Text des Paus., daß N. in Ol. 170 und 171 = 100 u. 96. v. Chr. (?) [1. 655-657 u. 660-661] in den Disziplinen Diaulos, Dolichos und Waffenlauf siegte. Demgegenüber stehen theoretisch weitere Möglichkeiten für einen Fünffachsieg im Dromos, da es mindestens drei verschiedene Laufwettbewerbe (Stadion, Diaulos, Dolichos) gab [2. Nr. 18].
1 Moretti, Olympionikai; 2 Kempen, Krieger.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 788-792; Krause, Olympia, 1838, 333f.; s. auch IG 5,1,1108.
J.T.
Nikomachos (Νικόμαχος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2./1. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Philadelpheia (Lydia)
Sieger in Ol. 168 = 108 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 652].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 531.
J.T.
Nikostratos (Νικόστρατος)
Disziplin: Ringkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 5./4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Heraia (Arkadia)
Sohn des Xenokleides, Sieger in Ol. 91 = 416 v. Chr. (?) [1. Nr. 344]. Pantias von Chios, ein Schüler des Sikyoniers Aristokles in siebter Generation, soll ihm das Standbild geschaffen haben (Paus. 6,3,11).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 331; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 32.
J.T.
Oenio / Oenius (?)
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: (Ende) 1. Jh. n. Chr.
Agitator der factio veneta. Direkter Konkurrent des berühmten Wagenlenkers → Avilius Teres oder ein Fahrer, der nicht lange davor eine höchst erfolgreiche Laufbahn bestritten haben muß. O. hatte offenbar in seinem ersten Rennjahr mit 51 Siegen der Kategorie eripuit et vicit eine Bestleistung aufgestellt, der Teres im verlorenen Teil seiner Ehreninschrift eine wohl noch bessere Leistung in der Kategorie praecessit et vicit aus seinem ersten Rennjahr gegenüber gestellt hat (CIL 6,37834, Z. 38) [1. Nr. 142].
1 Horsmann, Wagenlenker.
J.T.
Olyntheus
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 7. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sparta
Zweifacher Sieger in Ol. 38/40 = 628/620 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 62/67].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 61/65.
J.T.
Onesikritos
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Salamis
Sieger in Ol. 150 = 180 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 611].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 489.
J.T.
Onus(tus?)
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
In einem Graffiti aus Pompeji heißt es über den Reitergladiator O.: Ven(i)vit mul(i)eri D(ecimi) Lucreti Vale(ntis) Onus(tus?) eques / r(ationis?) Saga Tr(aex) m(urmillo) / (rationis), also "An die Frau des Lucretis Valens Decimus ist der Reitergladiator Onustus aus der ersten (Liste?) verkauft worden; (ebenso) der Thraker und Murmillo → Saga (CIL 4,8590).
J.T.
Orthon
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Syrakus
Sieger in Ol. 158 = 148 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 638].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 511.
J.T.
Oxythemis
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 8. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kleonai
Sieger in Ol. 12 = 732 v. Chr. (Philostr. 142,18; Iul.Afr.) [1. Nr. 12]. Nach Afr. soll O. aus Koroneia stammen.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 12.
J.T.
Pagon → Pagondas
Pagondas / Pagon (?)
Disziplin: Viergespann (Hippodrom)
Zeit: 7. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Theben
P. (Paus. 5,8,7) oder Pagon (Iul.Afr.), Sieger in Ol. 25 = 680 v. Chr. als Erster in dieser Wettkampfart [1. Nr. 33].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 31.
J.T.
Palumbus
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: 2./3. Jh. n. Chr.
Ein Relief zeigt P. bärtig, in der rechten Hand trägt er einen Palmzweig, die linke berührt einen Helm, der auf einem rechteckigen Schild aufliegt. Beinschiene am linken Bein, an seinem rechten springt ein Hund empor. Inschrift unterhalb: Ύμνις Παλούμβω / ίδίω άνρδι μνείας χάριν., "Hymnis (setzte dieses Denkmal) dem Palumbus, ihrem Mann, zum Gedenken." (SEG 45,1589). Ephesos, Damianosstoa, heute im Museum, Inv.-Nr. 116/42/93, H. 0,455, Br. 0,325, T. 0,06.
Literatur: Carter, Presentation, Nr. 283; K.Grossschmidt/F.Kanz, Knöcherne Evidenz: der anthropologische Befund, in: K.Grossschmidt (Hg.), Gladiatoren in Ephesos, 2002, 59 Ph.; Mann, Gladiatoren, Nr. 110; W.Pietsch/E.Trinkl, Der Grabungsbericht der Kampagnen 1992/93, in: D.Knibbe/H.Thür (Hg.), Via Sacra Ephesiaca II, 1995, 42-44, Nr. 1, Taf. 25; W.Pietsch, Gladiatoren und Gladiatorenspiele im Osten des röm. Reiches, in: K.Grossschmidt (Hg.), Gladiatoren in Ephesos,2002, 15f., Ph.; A.Zülkadiroğlu/C.İçten, Gladiatoren reliefs in der Ausstellung, in: K.Grossschmidt (Hg.), Gladiatoren in Ephesos, 2002, 15f., Ph.
J.T.
Pammenses
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. v./n. Chr.
Herkunftsort: Magnesia am Maiandros
Sieger in Ol. 196 = 5 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 742].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 604.
J.T.
Pantakles
Disziplin: Stadionlauf, Diaulos (Stadion)
Zeit: 8./7. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Athenai
Zweifacher Sieger im Kurzstreckenlauf in Ol. 21/22 = 696/692 v. Chr. (Iul.Afr.). Hinzu kommt wohl eine weiterer Sieg im Doppellauf in Ol. 22 = 692 v. Chr. (IG 2,2326 = Syll.,1056) [1. Nr. 25-27].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 25/26.
J.T.
Pardalas (Παρδαλᾶς)
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: kaiserzeitlich
Herkunftsort: Thyatira ? (Lydia)
Grabinschrift (Παρδαλᾶς.) für den Gladiator P.; auf einer Basis oder einem Altar (Reliefdarstellung); gef. in Akhisar (antikes Thyatira), nun im Museum von Manisa (TAM 5,2, 1041).
Literatur: Robert, Gladiateurs, Nr. 269 m. Taf. IX (Ph.).
Datenbank: EpiDaHam, Nr. 3421.
J.T.
Parmenides (Παρμενίδης)
Disziplin: Stadionlauf, Diaulos (Stadion)
Zeit: 5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Poseidonia
Sieger im Lauf und Doppellauf in Ol. 78 = 468 v. Chr. (P.Oxy, 222; Diod. 11,65; Dionys. 9,56; Iul.Afr.) [1. Nr. 235/236].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 212.
J.T.
Pasichoros
Disziplin: Dolichos (Stadion)
Zeit: 4./3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: - (Boiotia)
Athlet aus Böotien, dessen Namen wohl Pas[i]cho[ros] lautet, bestritt siegreich den Dolichos in Ol. 121 = 296 v. Chr. [1. Nr. 513]. Dies geht aus einer Phlegon von Tralleis zugeschriebenen Olympiadenchronik hervor (FGrHist257aF4=POxy 2028).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Kempen, Krieger, Nr. 16.
J.T.
Perigenes (Περιγένης)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Alexandreia
Sieger in Ol. 127 = 272 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 539].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 437.
J.T.
Petres
Disziplin: Ringkampf (Stadion)
Zeit: 3. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: - (Makedonia)
Makedonier, Schüler des Dionysios, vermutlich Ringer, wird auf einer Fluchtafeln mit sich wiederholenden Verwünschungen bedacht und den Mächten der Unterwelt übergeben. P. soll erstarren, zu Fall kommen und Schande über sich bringen (SEG 35,217). Die Tafel aus Blei ist neben anderen (s. → Alkidamos, → Attalos, → Eutychianos) in Athen in einem röm. Brunnen etwa 100m außerhalb des südwestlichen Randes der ant. Agora und nord-westlich des Areopags entdeckt worden. Aufbewahrungsort: Stoa des Attalos, Agora, Inv. Nr. IL 955 (H. 0,057, Br. (max.) 0,198, D. 0,002).
Literatur: D.R.Jordan, Defixiones from a Well near the southwest Corner of the Athenian Agora, Hesperia 54, 1985, Nr. 4; D.R.Jordan, A Survey of Greek Defixiones not included in the special Corpora, GRBS 26, 1985, Nr. 28; Tremel, Magica agonistica, Nr. 4, 98.
J.T.
Phaidros (Φαῖδρος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Pharsalos
Sieger in Ol. 56 = 556 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 107].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 107.
J.T.
Phanas
Disziplin: Dolichos (Stadion)
Zeit: 6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Messene
Aristokrat und Athlet, Olympiasieger im Langlauf, soll laut Paus. (4,17,9) im dritten Jahr des Zweiten Messenischen Krieges in der ''Schlacht am Großen Graben'' nach hervorragendem Kampf gefallen sein. Moretti datiert den Sieg (spätestens) in Ol. 24 = 684 v. Chr. [1. Nr. 31], Kempen hegt Zweifel und setzt für den Kranzgewinn das letzte Drittel des 6. Jhs. v. Chr. an [2. Nr.2].
1 Moretti, Olympionikai; 2 Kempen, Krieger.
J.T.
Pherenikos (Φερένικος)
Disziplin: Ringkampf der Knaben (Stadion)
Herkunftsort: Elis
Die Statue des Eleers, der den Kranz in Olympia im Knabenringen zu nicht näher bestimmbarer Zeit gewann [1. Nr. 974], stand in Olympia laut Paus. (6,16,1) neben derjenigen des → Anauchidas, ebenfalls Eleer und Sieger im Knabenringen.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 795; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 161; Krause, Olympia, 724.
J.T.
Philematius
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: 2. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Colonia Claudia Ara Agrippinensis (Germania inferior)
Der aus Köln stammende Retiarius, der im Alter von 30 Jahren nach 15 Kämpfen starb und als coniugi dulcissimo, "lieblichster Gemahl", von seiner Frau Aurelia Aphrodite betrauert wird, wie die Inschrift seines Grabsteins verifiziert: D(is) M(anibus) / Filematio / na(tione) Agrippin(ensis) / qui vix(it) ann(os) XXX / ret(iarius) pu(gnarum) XV / Aur(elia) Afrhodi(te) / b(ene) m(erenti) f(ecit) co(n)i(ugi) du(lcissimo) / alu(dum) mag(num) Ca(e)s(aris) , AE 1960,140. Ph. gehörte ebenso dem kaiserlichen Ludus Magnus an wie der mit ihm auf dem selben Grabstein von den Kameraden betrauerte Retiarius → Purpurio aus Griechenland. Aufbewahrungsort in Benevent, Museo del Sannio.
Literatur: M.Junkelmann, Das Spiel mit dem Tod, 2000, 31.
J.T.
Philles
Disziplin: Ringkampf der Knaben (Stadion)
Herkunftsort: Elis
Sieger im olymp. Knabenringen zu nicht bestimmbarer Zeit vor Paus. [1. Nr. 975]. Maßgeblich bei dieser Frage ist die zeitliche Ansetzung des (unbekannten) lakedaimonischen Künstlers Kratinos (Namensform strittig), der seine Statue schuf (Paus. 6,9,4).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 525; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 92.
J.T.
Philomelos (Φιλόμηλος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 4./3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Pharsalos
Sieger in Ol. 124 = 284 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 534].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 430.
J.T.
Phormion (Φορμίων)
Disziplin: Faustkampf (Stadion)
Zeit: 4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Halikarnassos
Nach Paus. (5,21,2-4) begehrte der Faustkämpfer → Eupolos aus Thessalien den Erfolg in Olympia offenbar so sehr, dass er bei den Ol. 98 = 388 v. Chr. seine Konkurrenten Agetor von Arkadien, Prytanis von Kyzikos und Ph. von Halikarnassos [1. Nr. 378], den amtierenden Olympiasieger, mit Geld bestach, ihm den Sieg zu überlassen.
1 Moretti, Olympionikai.
J.T.
Polemon (Πολέμων)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Petra (Makedonia ?)
Sieger in Ol. 200 = 21 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 751].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 613.
J.T.
Polos
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 8./7. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Epidauros
Sieger in Ol. 17 = 712 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 19].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 19.
J.T.
Polychares (Πολυχάρης)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 8. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: - (Messenia)
Sieger in Ol. 4 = 764 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 4]. Der Raub seines Viehes sowie die Ermordung seines Sohnes durch den Spartaner Euaiphnos wurde nach Paus. (4,4,5ff.) die äußere Veranlassung zum ersten messenischen Krieg.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 4.
J.T.
Polymnastos
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kyrene
Sieger in Ol. 81 = 456 v. Chr. (Diod. 11,84; Dionys. 10,26; Iul.Afr.) [1. Nr. 269].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 230.
J.T.
Polystefanus¹
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4. Jh. n. Chr.
Wagenlenker, auf stadtröm. Kontorniaten (ca. 380 n. Chr. [1. Rs. Nr. 150, 217]) in seiner Quadriga Die Legende POLYSTEFANVS wird wegen des gleichnamigen Fahrers → Polystefanus² (Identität nicht verifizierbar) nicht auf das Leitpferd bezogen [2. Nr. 164].
1 A.u.E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 1, 1976; 2 Horsmann, Wagenlenker.
Literatur: A.u.E.Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons, Bd. 2, 1990, 190, 202; vgl. 195.
J.T.
Polystefanus²
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 4. Jh. n. Chr.
Wagenlenker der factio veneta, wie seine blaue Tunika offenbart. P. ist auf einem Mosaik in einer Rennszene im röm. Circus mit sechs weiteren Fahrern abgebildet; womöglich identisch mit → Polystefanus¹ [1. Nr. 165] (s. → Aerius¹).
1 Horsmann, Wagenlenker.
J.T.
Porphyras
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 6. Jh. n. Chr.
P trat im Circus von Apamea (Syria) auf; wahrscheinlich war er nicht der factio veneta zugehörig [1. Nr. 166].
1 Horsmann, Wagenlenker.
Literatur: Tremel, Magica agonistica, Nr. 17.
(J.T.)
Porphyrio
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 1. Jh. n. Chr.
Wagenlenker der factio prasina, der vermutlich 70-80 n. Chr. in Rom aktiv war. Mart. (13,78) erwähnt den Namen im Buch Xenia, wo er im Distichon zu den porphyriones (Purpurvögel) die Übereinstimmung der Namen aufgreift: nomen habet magni volucris tam parva gigantis? et nomen prasini Porphyrionis habet [1. Nr. 167].
1 Horsmann, Wagenlenker.
Literatur: PIR P 651.
J.T.
Porthesilaos (Πορθεσίλαος)
Disziplin: Diaulos (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Samos
Der Siegerkatalog (→ Demetrios von Samos) für Knaben und junge Männer eines Gymnasiums auf der Insel Samos führt P., Sohn des Kleogenes, als erfolgreichen Athleten in der Kategorie der künftigen Epheben auf [1. Nr. 199, 279ff.].
1 Mauritsch/Petermandl/Pleket/Weiler, Quellen.
J.T.
Potitus → Publius Folius Potitus
Prokles (Προκλῆς)
Disziplin: Ringkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr. (?)
Herkunftsort: Andros
Sohn des Lykastidas, Sieger in Olympia zu nicht bestimmbarer Zeit vor Paus. Somis, der Bildhauer seiner Statue, ist anderweitig nicht belegt (Paus. 6,14,13) [1. Nr. 976].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 523; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 146.
J.T.
Protolaos (Πρωτολάος)
Disziplin: Faustkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Mantineia (Arkadia)
Sohn des Dialkes, Sieger in Ol. 79 = 464 v. Chr. (?) [1. Nr. 256]. Bildhauer seiner Statue war Pythagoras aus Rhegion (Paus. 6,6,1).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 200; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 51.
J.T.
Prytanis
Disziplin: Faustkampf (Stadion)
Zeit: 4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kyzikos
Nach Paus. (5,21,2-4) begehrte der Faustkämpfer → Eupolos aus Thessalien den Erfolg in Olympia offenbar so sehr, dass er in Ol. 98 = 388 v. Chr. seine Konkurrenten Agetor von Arkadien, P. von Kyzikos und Phormion von Halikarnassos, den amtierenden Olympiasieger, mit Geld bestach, ihm den Sieg zu überlassen.
J.T.
Publios Aelios Alkandridas (Πούπλιος Αίλιος Αλκανδρίδας)
Disziplin: Ringkampf
Zeit: 3. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Sparta
Sohn des Damokratidas, zweifacher Periodonike, wahrscheinlich siegte er in Ol. 250 u. 251 = 221 u. 225 n. Chr. [Nr. 917 u. 920]. In Olympia hat sich die Basis der Bronzestatue erhalten. Der olympische Text des Siegerepigramms, der Name und Herkunft gibt, erregt ein besonderes Interesse als spätes Beispiel der ursprünglichen Form der Siegerinschriften [2. Nr. 238]. Hinzu kommt ein Ehrendekret seiner Heimatpolis (IG 5,1 556; CIG 1364a), das uns Genaueres über die Erfolge des Olympioniken lehrt. Auch A. gehörte wie → T. Flavius Archibius zur Athletenzunft der Herculanei, die zur Zeit des Hadrian und Antonin und später bestand. Der P. Aelius Damokratidas der Inschriften (IG 5,1 554; CIG 1363 u. 1364b) ist entweder der Vater, oder der dem Großvater gleichnamige Sohn des A.
1 Moretti, Olympionikai; 2 Dittenberger/Purgold, Inschriften, Nr. 238.
Literatur: W.Dittenberger, Arch. Zeitung 37, 1879, Nr. 332; Förster, Sieger, 679 u. 681; Knab, Periodoniken, Nr. 43; Kostouros, Νεμεονίκες, Nr. 166; Krause, Olympia, 403.
J.T.
Publius Folius Potitus
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: 2./3. Jh. n. Chr.
Gladiator der Kategorie thraex, wie aus der Inschrift einer Kalksteinplatte hervorgeht: P(ublius) Folius Potitus / thraex (SEG 34,346). Patras-Museum (Inv.-Nr. 1695), H. 0,46, Br. 0,38, T. 0,06.
Literatur: Carter, Presentation, Nr. 124; Mann, Gladiatoren, Nr. 7; A.Rizakis, Munera gladiatoria à Patras, BCH 108, 1984, 538-540, Nr. 6 (Abb. 6); A.Rizakis, Achaie, II. La Cité de Patras: Épigraphie et histoire, 1998, 171 (Taf. 34).
J.T.
Purpurio
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: 2. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: - (Achaia)
Griech. Retiarius, der in seinem elften Kampf zu Tode kam, wie die Inschrift seines Grabsteins, der heute in Benevent, Museo del Sannio, aufbewahrt wird, verifiziert: D(is) M(anibus) / Purpurio / ret(iarius) Grae(cus) / ad Caes(aris) l(udum) m(agnum) / m(rmillone) adv(ersario) occi(sus) / pug(na) XI b(ene) m(erenti) / con(victores?) fecer(unt) (AE 1960,139). P. gehörte ebenso dem kaiserlichen Ludus Magnus an wie der mit ihm auf dem selben Grabstein von den Kameraden betrauerte Retiarius → Philematius aus Köln.
Literatur: M.Junkelmann, Das Spiel mit dem Tod, 2000, 31.
J.T.
Pyrilampes (Πυριλάμπης)
Disziplin: Dolichos (Stadion)
Zeit: 4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Ephesos
Die Statue des Ephesiers, Olympionike im Langlauf in Ol. 106 = 356 v. Chr. (?) [1. Nr. 431], erwähnt Paus. (6,3,13). Sie soll von einem Bildhauer gleichen Namens, der nicht aus Sikyon, sondern aus Messene nahe des Ithome stammen würde, gefertigt worden sein.
1 Moretti, Olympionikai; vgl. Moretti, Nuovo supplemento, 70 zu Nr. 542.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 577; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 37; Kempen, Krieger, Nr. 14.
J.T.
Pyrrhias (Πυρῥίας)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 3./2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: - (Aitolien)
Sieger in Ol. 145 = 200 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 598].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 479.
J.T.
Pytharchos
Disziplin: Stadionlauf der Knaben (Stadion)
Zeit: 5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Mantinea (Arcadia)
Sieger in Ol. 79 = 464 v. Chr. (?) [1. Nr. 254]. Zusammen mit der Athletenstatue des elischen Faustkämpfers → Charmides leitet diejenige des P. über zur Gruppe der Diagoriden (Paus. 6,7,1).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 798; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 60.
J.T.
Pythokles (Πυθοκλής)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sikyon
Sieger in Ol. 136 = 236 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 571].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 460.
J.T.
Pyttalos
Disziplin: Faustkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 4./3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis
Sohn des Lampis, Sieger in Ol. 115 = 320 v. Chr. [1. Nr. 476]. P. soll, wie Paus. (6,16,8) berichtet, später als Schiedsrichter in einem Grenzstreit zwischen Elis und Arkadien fungiert haben. Seine Statue ist das Werk des Sthennis von Olynthos, der später athenischer Bürger wurde.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 382; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 174.
J.T.
Quintus Calpenus
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: 1. Jh. v. Chr.
Ehemaliger Senator und Advokat, der, wie Suet.Caes.39,2-4 beschreibt, im Jahre 46 v. Chr. mit → Furius Leptinus, der aus einer Praetorenfamilie abstammte, im Rahmen der großen Gladiatorenspiele kämpfte, die Caesar auf dem Forum Romanum ausrichten ließ.
Literatur: R.W.Fortuin, Der Sport im augusteischen Rom, 1995, 361f.; F.Meijer, Gladiatoren, 2003, 33,47; Thuillier, Sport, 156.
J.T.
Quiriacus
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 5./6. Jh. n. Chr.
Wagenlenker im karthagischen Circus (CIL 8,10539= ILTun 886), ursprünglich zusammen mit drei weiteren Rennfahrern (→ Bene[nat]us, → Ce[le]rius, → Ciprianus) auf einem spätant. Mosaik abgebildet, doch konnte lediglich eine Abzeichnung aller Fahrer sowie das Quiriacus-Fragment bewahrt werden; heutzutage wird das Bildnis im Louvre konserviert [1. 76-78 m. Abb. 70]. Gezeigt wird Q. in grüner Berufskleidung, insofern wird er, wie wohl auch seine Mitstreiter, der factio prasina angehört haben [2. Nr. 21, Nr. 175]. Zur historischen Belegbarkeit von Q. s. Anthologia Latina, 301 [3. 139-141]. Das Mosaik aus dem 5./6. Jh. n. Chr. dokumentiert die lange Benutzungszeit des Circus in Karthago [4. 296-306].
1 F.Baratte, Cataloge des mosaique romaines et paléochrétiennes du Musée du Louvre, 1978; 2 Horsmann, Wagenlenker; 3 F.M.Clover, Felix Karthago, in: ders., R.S.Humphreys (Hg.), Tradition and innovation in late antiquity, 1989. S. auch die Kriterien bei K.M.D.Dunabin, The victorious charioteer on mosaics and related monuments, AJA 86, 1982, 82; 4 J.H.Humphrey, Roman circuses, 1986.
J.T.
Rhipsolaos
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 7./6. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sparta
Sieger in Ol. 39 = 624 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 65].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 63.
J.T.
Rhodon (Ῥόδων)
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: römisch
Herkunftsort: - (Asia)
Ehreninschrift für R. auf einer Stele (Reliefdarstellung eines Gladiators); gef. in Adala, nun im Museum von Manisa [1. 606].
1 TAM V 1. Hellenica V, Nr. 315 m. Taf. VII 4 (Ph.); ders., Hellenica VIII, Taf. XII 1 (Ph.).
Literatur: 1 Pfuhl/Möbius, Ostgriech. Grabreliefs II, 1979, Nr. 1261 m. Taf. 187 (Ph.).
J.T.
Rusticus Malius
Disziplin: munus gladiatorum
Eine Inschrift aus Pompeji berichtet: Rusticus Malius XII c(oronarum) XI / M(arcus) Ter(e)ntius III c(oronarum) III / [, also "R.M. 12 Kämpfe, 11 Siege, → Marcus Terentius 3 Kämpfe, 3 Siege." (CIL 4,4302 = GraffPomp 331).
J.T.
Rutumannus
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Retiarius, dessen Gemahlin ihm zum Gedenken einen Grabstein hinterließ mit der Inschrift: D(is) M(anibus) / Rutumanne(!) / ret(iario) pugnarum / XXIII invicto / uxor bene mer(e)nt(i) (AE 1991,851). R. war in 23 Kämpfen unbesiegt geblieben. Die Grabstele wurde in Capo di Ponte entdeckt.
J.T.
Saga
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
In einem Graffiti aus Pompeji heißt es: Ven(i)vit mul(i)eri D(ecimi) Lucreti Vale(ntis) Onus(tus?) eques / r(ationis?) Saga Tr(aex) m(urmillo) / (rationis), also "An die Frau des Lucretis Valens Decimus ist der Reitergladiator → Onustus aus der ersten (Liste?) verkauft worden; (ebenso) der Thraker und Murmillo Saga (CIL 4,8590).
J.T.
Sapautoulos (Σαπαυτούλος)
Disziplin: munus venationum (Amphitheater)
Zeit: 3. Jh. n. Chr.
Sohn der Pomponia, der auf einer Fluchtafel, deren Text in griech. Sprache in die Bleilamelle eingeritzt wurde, den Mächten der Unterwelt überantwortet wird. Gemäß der Tafelinschrift hatte S. im Kampf in einem Käfig gegen Bären zu bestehen. [1. Nr. 98]. Die Lamelle wurde zusammengerollt in einem Raum (spoliarium) im Amphitheater von Karthago gefunden. Heute wird sie im Musée Lavigerie de St. Louis de Carthage aufbewahrt [2. Nr. 252], H. 0,2; Br. 0,13.
1 Tremel, Magica agonistica; 2 Audollent, Defixionum tabellae.
J.T.
Sarapammon (Σαραπάμμων)
Disziplin: - (Stadion)
Zeit: 3./4. Jh. n. Chr.
Eines der ägypt. Papyrusdokumente aus dem 3./4. Jh. n. Chr. überliefert für den Athleten einen günstigen Zauber: Siegesmittel für Sarapammon, Sohn des Apollonios. (MAGISCHE ZEICHEN) Gib Sieg, Unversehrtheit im Stadion und vor den Zuschauern dem vorgenannten Sarapammon. Im Namen des... (PGM 27 = POxy 1418). Unsicher bleibt, ob sich die angestrebte „Unversehrtheit” auf einen Sturz im Laufwettbewerb bezieht, verursacht durch eine Bahnunebenheit oder eine Behinderung durch einen Konkurrenten, einen fremden Schadenzauber abhalten soll oder es sich bei S. um einen Kampfsportler gehandelt hat [1. 156]. Es sind weitere Zauberpapyri bekannt, die Sportlern gezielt Anleitungen geben, wie sich vor Schadenmagie o. ä. schützen bzw. ihre Kräfte im Wettkampf verstärken konnten (PGM 4,2152ff., 7,390-393) [2. 149]. Ein als Sepher ha-Razim bezeichnetes jüdisches Zauberdokument aus Ägypten beinhaltet ein bestärkendes Gebet für Rennpferde (PGM III,15-30) [3. 64].
1 Decker, Sport; 2 R.W.Daniel, Inscriped Toe-nails and a Delendum Lexicis, ZPE 93, 1992, (irrtümlich auf ein Rennpferd bezogen); vgl. T.Hopfner, Griech.-ägypt. Offenbarungszauber, 2 Bde., 1921/1924, 612; 3 M.A.Morgan, Seper Ha-Razim, 1983.
Literatur: J.G.Gager, Curse Tablets and Binding Spells from the Ancient World, 1992, Nr. 7; Tremel, Magica agonistica, 81-85.
J.T.
Sarapammon von Arsinoë (Σαραπάμμων)
Disziplin: Faustkampf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Arsinoë (Aegyptus)
In Ol. 226 = 125 n. Chr. [1. Nr. 841] wurden die beiden Faustkämpfer S. und → Deidas vom arsinoitischen Gau in Ägypten der Siegabsprache überführt und mit der Finanzierung zweier Zanes (Zeusstatuen) bestraft, die vor dem Eingangstunnel zum Stadion postiert wurden, um als Mahnung für alle Teilnehmer zu dienen (Paus. 5,21,15). Dies ist der zeitlich letzte Fall einer chronique scandaleuse von insgesamt 17 lebensgroßen Bronzestandbildern im Kultort, von denen heute nur noch die steinernen Basen erhalten sind [2. 150f.].
1 Moretti, Olympionikai; 2 Decker, Sport.
Literatur: Buhmann, Sieg, 13.
J.T.
Sarapion (Σαραπίων)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Alexandreia
Sieger in Ol. 204 = 37 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 761].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 620.
J.T.
Satornilos
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: 2./3. Jh. n. Chr.
S. zeigt eine Grabstele aus Smyrna/Izmir, 2./3. Jh. n. Chr. Ausgestattet ist der thraex mit Beinschienen, Lendenschurz und Schild. Der rechte Arm, bis zur Achsel bandagiert, trägt einen Palmwedel; rechts unten liegt ein Visierhelm, links befindet sich ein Pfeiler, davor ein Huhn. Die Inschrift lautet: φαμιλία / Σατορνί / λωι / μνήας / χάριν, "Die familia (gladiatoria) (setzte dieses Denkmal) dem Satornilos (=Saturnius ?) zum Andenken.", IK Smyrna 409. Stele aus grauem Marmor, oben in der Form eines halben Sechsecks, H. 0,315, Br. 0,305, T. 0,09. Leiden, Rijksmuseum van Oudheden, Inv.-Nr. I.1901/7.10.
Literatur: Carter, Presentation, Nr. 223; M.Junkelmann, Das Spiel mit dem Tod, 2000, 29, Abb. 33; Mann, Gladiatoren, Nr. 117; E.Pfuhl/H.Möbius, Die ostgriech. Grabreliefs, Bd. 2, 1979, Nr. 1242, Taf. 185; Robert, Gladiateurs, Nr. 241, Taf. XXI; L.Schumacher, Sklaverei in der Ant., 2001, 228; Th.Wiedemann,Emperors and Gladiators, 1992, Abb. 17.
J.T.
Satyros (Σάτυρος)
Disziplin: Faustkampf (Stadion)
Zeit: 4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis
Sohn des Lysianax, zweifacher Sieger in Ol. 112/113 = 332/328 v. Chr. [1. Nr. 462/466]. Ausserdem erlangte er noch fünf Siege in den Nemeen und zwei in den Pythien. Sein Standbild in Olympia fertigte Silanion von Athen (Paus. 6,4,5). Er siegte ferner in den Amphiaraien in Oropos (zwischen 377 und 366) im Faustkampf und Pankration [2. 60]. Auf die Statue des elischen Ringers hat man den Bronzekopf bezogen, der bei den großen Grabungen nördlich des Prytaneions freigelegt wurde [3. 139 n. 14]. Nationalmuseum zu Athen, Inv.-Nr. 6439.
1 Moretti, Olympionikai; 2 F.Mie, Quaestiones agonisticae imprimis ad Olympia pertinentes, 1888; 3 Herrmann, Siegerstatuen; s. Decker, Sport, 181, Abb. 79;
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 342/348; Maróti, Pythia, Nr. 79.
J.T.
Seius
Disziplin: munus venationum (Amphitheater)
Eine Weihinschrift aus Carnuntum (Pannonia superior) berichtet: Silvano / Domestico / sacru(m) Seiu[s] / Venator v/otu(m) s(olvit) me(rito) (CIL 3,4438 = ZaCarnuntum 147).
Literatur: E.Swoboda, Carnuntum, Röm. Forschungen in Niederösterreich, Bd. 1, 1964, 184; E.Vorbeck, Zivilinschriften aus Carnuntum, 1980, 147.
J.T.
Seleadas
Disziplin: Faustkampf (Stadion)
Zeit: 4./3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sparta
Sohn des Alexandrias, Sieger in Ol. 118 = 308 v. Chr. (?) [1. Nr. 487]. Standbild in Olympia (Paus. 6,16,6).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 799; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 169.
J.T.
Seleukos (Σέλευκος)
Disziplin: Laufwettbewerb (Stadion)
Zeit: 3. Jh. n. Chr. (?)
Läufer, auf einer Fluchtafel aus Isthmia mit Verwünschungen bedacht (→ Epilenaios).
J.T.
Simmias (Σιμμίας)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2./1. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Seleukeia am Tigris
Sieger in Ol. 170 = 100 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 654].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 534.
J.T.
Simylos (Σιμύλος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Neapolis
Sieger in Ol. 133 = 248 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 561].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 455.
J.T.
Skamandrios → Skamandros von Mytilene
Skamandros / Skamandrios (?) von Mytilene (Σκάμανδρος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Mytilene
S. (Dionys. 9,18 u. Iul.Afr.) oder Skamandrios (Diod. 11,48) , Sieger in Ol. 76 = 476 v. Chr. [1. Nr. 209].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 194.
J.T.
Skamandros von Alexandreia Troas (Σκάμανδρος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Alexandreia Troas
Sieger in Ol. 186 = 36 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 719].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 588.
J.T.
Sodamas
Disziplin: Stadionlauf der Knaben (Stadion)
Zeit: 3./2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Assos (Troas)
S. aus Assos in der Troas unter dem Idagebirge siegte als erster Aiolier im Stadionlauf der Knaben (Paus. 6,4,9) in Ol. 144 = 204 v. Chr. (?) [1. Nr. 597].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Buhmann, Sieg, 75f; Förster, Sieger, Nr. 800; W.Hyde, De olympionicarum statuis a Pausania commemoratis, 1903, Nr. 42; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 45.
J.T.
Sohn des Philandrides
Disziplin: Pankration (Stadion)
Zeit: 4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Stratos (Akarnania)
Sohn des Philandrides, siegte als erster Akarner im Pankration und als erster aus Stratos selbst wohl in Ol. 103 = 368 v. Chr. (?) [1. Nr. 416]. Der Name des Athleten ist durch Textverderbnis ausgefallen und nicht wiederherstellbar. Die Statue des Pankratiasten schuf Lysippos (Paus. 6,2,1).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 10.
J.T.
Sopatros von Argos (Σώπατρος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Argos
Sieger in Ol. 188 = 28 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 723].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 590.
J.T.
Sopatros von Samos (Σώπατρος)
Disziplin: 'Ausdauer' (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Samos
Der Siegerkatalog (→ Demetrios von Samos) für Knaben und junge Männer eines Gymnasiums auf der Insel Samos führt S., Sohn des Exakestas, als erfolgreichen Athleten auf [1. Nr. 199, 279ff.].
1 Mauritsch/Petermandl/Pleket/Weiler, Quellen.
J.T.
Sophios (Σόφιος)
Disziplin: Laufwettbewerb der Knaben (Stadion)
Zeit: 4./3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Messene
Die Statue des messenischen Knaben, Sieger in einem Laufwettbewerb in Ol. 119 = 304 v. Chr. (?) [1. Nr. 496], wohl Stadionlauf der Knaben, erwähnt Paus. 6,3,2. Erhalten hat sich das Fragment der Basis mit dem Rest des Epigramms [2. Nr. 172].
1 Moretti, Olympionikai; 2 IvO; vgl. Ebert, Epigramme, Nr. 51.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 418; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 22; Krause, Olympia, 372, 697.
J.T.
Sophron (Σώφρων)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Ambrakia
Sieger in Ol. 87 = 432 v. Chr. (Diod. 12,37; Iul.Afr.) [1. Nr. 321].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 257.
J.T.
Sosippos (Σώσιππος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 5./4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Athen / Delphi (?)
Sieger aus Athen (Diod. 14,107) oder Delphi (Iul.Afr.) in Ol. 98 = 388 v. Chr. [1. Nr. 382].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 311.
J.T.
Sostratos (Σώστρατος)
Disziplin: Kampf in Waffen, Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Samos
Der Siegerkatalog (→ Demetrios von Samos) für Knaben und junge Männer eines Gymnasiums auf der Insel Samos führt S., Sohn des Sostratos, als erfolgreichen Athleten in der Kategorie der künftigen Epheben auf [1. Nr. 199, 279ff.].
1 Mauritsch/Petermandl/Pleket/Weiler, Quellen.
J.T.
Sphairos (Σφαῖρος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 7. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sparta
Sieger in Ol. 35 = 640 v. Chr. (Dion. 3,36; Iul.Afr.) [1. Nr. 55].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 54.
J.T.
Spiculus
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
In einem Graffiti aus Pompeji heißt es: Spiculus Ner(onianus) v(icit) / tiro // Aptonetus / lib(e)r(tus) XVI / p(eriit), also "S. aus der Gladiatorentruppe des Nero, ein Neuling, hat gesiegt; der Freigelassene → Aptonetus, mit 16 Kämpfen, ist umgekommen." (CIL 4,1474).
J.T.
Stephanos (Στέφανος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1./2. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: - (Kappadokia)
Sieger in Ol. 219 = 97 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 827].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 670.
J.T.
Stephanos von Thyatira (?) (Στέφανος)
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: kaiserzeitlich
Herkunftsort: Thyatira ? (Lydia)
Grabinschrift (Στέφανος.) für den Gladiator S.; auf einer Basis oder einem Altar; gef. in Akhisar (antikes Thyatira), nun im Museum von Manisa (TAM 5,2,1042).
Literatur: Robert, Gladiateurs, Nr. 270 m. Taf. IX (Ph.).
Datenbank: EpiDaHam, Nr. 3422.
J.T.
Stomas
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 7. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Athenai
Sieger in Ol. 34 = 644 v. Chr. (IulAfr.) [1. Nr. 54].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 53.
J.T.
Stomios
Disziplin: Pentathlon (Stadion)
Zeit: 5./4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis
Sieger im Männerfünfkampf in Ol. 101 = 376 v. Chr. (?) [1. Nr. 404], sowie dreifacher Sieger bei den Nemeischen Spielen. Das Epigramm seiner Ehrenstatue in Olympia schildert S. kriegerische Erfolge, u.a. soll er während der Eroberung von Sikyon durch die Thebaner 369/368 v. Chr. Anführer der Reiterei der Eleer gewesen sein und den feindlichen Feldherrn im Zweikampf mit eigener Hand getötet haben (Paus. 6,3,2).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 335; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 23.
J.T.
Straton (Στράτων)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Alexandreia
Sieger in Ol. 214 = 77 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 803].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 653.
J.T.
Strepsiades (Στρεψιάδας)
Disziplin: Pankration (Stadion)
Zeit: 5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Theben
Sieger bei den Isthmischen Spielen (Pind.I. 7,21-23}. Der Sieg wird in die Zeit von 456-448 v. Chr. gesetzt [1. Nr. 1.53].
1 Farrington, Isthmionikai.
(J.T.)
Studiosus
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Herkunftsort: - (Syria ?)
Der Thraex S. setzte seinem Bruder zu Ehren, dem Syrer → Ampliatus, folgendes Epitaph, das in Cordoba (Baetica) gefunden wurde: Mur(millo) / Ampliatus n(atione) Syrus / pugn(arum) X[X]XIII ann(orum) XXX tr(aex) Studiosus / frater d(e) s(uo) p(osuit) h(ic) s(itus) e(st) s(it) t(ibi) t(erra) l(evis), CIL 2-7,356.
J.T.
Symmachos von Elis (Σύμμαχος)
Disziplin: Ringkampf (Stadion)
Zeit: 5./4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis
Sohn des Aischylos, Sieger im Ringen in Ol. 94 = 404 v. Chr. (?) [1. Nr. 353]. Bildhauer seiner Ehrenstatue, die in einer Dreiergruppe mit denjenigen des → Neolaidas und des → Archedamos stand, war Alypos von Sikyon, der Schüler des Naukydes von Sikyon war (Paus. 6,1,3).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 296; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 1.
J.T.
Symmachos von Messana (Σύμμαχος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Messana
Zweifacher Sieger in Ol. 88/89 = 428/424 v. Chr. (Diod. 12,49 u. 12,65; Iul.Afr.) [1. Nr. 325/328].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 259/261.
J.T.
Talamonius
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: 4. Jh. n. Chr.
Eines der größten und bekanntesten Gladiatorenmosaike, im 4. Jh. n. Chr. entstanden, konserviert in der Slg. Museum Villa Borghese, das ursprünglich die Säulenhalle einer röm. Villa bei Tusculum zierte [1. 62-66], zeigt eine Reihe namentlich genannter Gladiatoren und Tierkämpfer, darunter T. in der Ausrüstung eines retiraius; nur der Helm fehlt. Lederriemen sichern ein mögliches Verschieben des über Schulter und Waffenarm gelegten Kettenpanzers. T. siegte über den Retiarier Aurius, der vor ihm liegt und mit dem Zeichen θ (theta nigrum) eindeutig als tot gekennzeichnet ist [2. 6].
1 A.Hönle/A.Henze, Röm. Amphitheater und Stadien, 1981; vgl. L.Rochetti, Il Mosaico con scene d'Arena al Museo Borghese, 1961, 79ff.; 2 St.Wisdom/N.Fields, Gladiatoren, 2009.
Literatur: K.-W.Weeber, Panem et circensis, 1994, 10.
J.T.
Tellis (Τέλλις)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 8./7. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sikyon
Sieger in Ol. 18 = 708 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 20].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 20.
J.T.
Thalpis
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 7. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Sparta
Sieger in Ol. 25 = 680 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 32].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 30.
J.T.
Theagenes → Theogenes
Theantos
Disziplin: Faustkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Lepreon
Sohn des → Alkainetos, Sieger in Ol. 90 = 420 v. Chr. [1. Nr. 338]. Seine Statue bezeugt Paus. (6,7,8). Sein Bruder war der Boxer → Hellanikos; augenscheinlich entstammte er einer erfolgreichen Athletensippe.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 269.
J.T.
Theocheiros
Disziplin: Apopudobalia (Stadion)
Zeit: 1. Jh. n. Chr.
In sehr bescheidenen Verhältnissen aufwachsend, hat Th. es später in der Kunst der Apopudobalía [1. 895], wohl einer Vorform des neuzeitlichen Fußballspiels, zu höchstem Ansehen gebracht; von seinen Anhängern in Neapolis wurde er als Heiliger, zuweilen als Gott verehrt. Zahlreiche Skandale (in einem Prozess musste sich Th. gegen die Einnahme von Zaubermitteln verteidigen) trübten seine Laufbahn. Wenn Tacitus in seiner nur scheinbar verloren gegangenen Chronologie Recht hat (Tac.ann.10,3), dann half Th. durch eine List, Britannien im Jahre 43/44 n. Chr. im Handstreich zu erobern.
1 M.Meier, Apopudobalia, DNP 1, 1996.
Literatur: O.Christin, Sternstunden des ant. Sports, 2009, 4-13; Ph. Christina, Sport-Spektakel, 2014, 12-16.
J.T.
Theodoros von Elis (Θεόδωρος)
Disziplin: Pentathlon (Stadion)
Herkunftsort: Elis
Sieger in Olympia zu nicht näher bestimmbarer Zeit [1. Nr. 978]. Standbild in Olympia (Paus. 6,16,8).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 803; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 173.
J.T.
Theodoros von Messenia (Θεόδωρος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Messenia
Doppelter Sieger in Ol. 183/184 = 48/44 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 713/716].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 582/584.
J.T.
Theogenes (Θεογένης)
Disziplin: Faustkampf, Pankration, Dolichos (Stadion)
Zeit: 5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Thasos
Sohn des Timoxenos, von der Insel Thasos stammend, im frühen 5. Jh. v. Chr. einer der erfolgreichsten Kampfsportler. Krönung der beispiellosen Karriere sind die Olympiasiege 480 v. Chr im Faustkampf und 476 v. Chr. im Pankration [1. Nr. 201/215], denen Th. solchen sportlichen Wert beimaß, daß er seinem Sohn den Namen Disolympios gab. Belegt sind die Olympiasiege auch durch die Inschrift der Basis (IG 12,8 = IAG Nr. 21) einer delph. Statue (ca. 400 v. Chr.), der zufolge die Heimatpolis noch vier Generationen später ihren Athleten verehrte [2. Nr. 37]. Weiters berichtet Paus. (6,11,2-9) von drei delph. Boxkränzen, darunter ein Sieg, der kampflos (akoniti) erworben wurde, neun isthmischen und neun nemeischen Faustkampfsiegen. Für Th. wird glaubhaft eine Anzahl von 1300 (lit. Quellen zufolge 1200 bzw. 1400) Gesamtsiegen (unter Einbeziehung aller Rundensiege) überliefert, sofern man in Betracht zieht, dass er vom Knabenalter an nicht nur an den großen Festorten, sondern auch an den unbedeutenden Agonen konkurrierte. Allein in seiner Karriere als Faustkämpfer soll er 22 Jahre lang unbesiegt geblieben sein und sich selbst als Läufer mit Erfolg versucht haben (Paus. 6,11,5), so im Langlauf an den Hekatomboia in Argos und in Pythia (Thessalien). Der Pankratiast Th. war trotz eines Erfolges in Olympia und eines weiteren bei den isthmischen Spielen weniger erfolgreich: Nach Paus. (6,11,4) hatte er sich in Ol. 75 = 480 v. Chr. für Faustkampf und Pankration gemeldet. Im Faustkampf besiegte er → Euthymos, doch erschöpfte ihn diese Auseinandersetzung so sehr, dass er nicht mehr, am gleichen Tage, zum Pankration antrat. Unklar bleiben die Gründe, warum ihn die Eleer daraufhin mit einer hohen Geldstrafe belegten, die er an sie und seinen Gegner → Euthymos von Lokroi zu zahlen hatte. Womöglich hat sich Th. hier einer unfairen Rivalität schuldig gemacht, da → Euthymos auch in den beiden folgenden Olympien Sieger im Faustkampf blieb und seine zwölfjährige Siegesserie (484-472) nur durch die Niederlage gegen Th. unterbrochen wurde. Auffällig ist in jedem Fall, dass Th. den olympischen Faustkampf trotz seines dort errungenen Sieges zu späteren Zeiten meidete. Gleichwohl dominierte Th. als zweifacher Periodonike den Boxsport seiner Epoche. Die Siegerstatue in Olympia war ein Werk des Bildhauers Glaukias aus Aigina. Ihr wurde bei Berührung eine heilende Kraft nachgesagt (Paus. 6,21,2 u. 9; Lukian, deor.conc12). Die Folgen des Kultes sind für das 4. Jh. v. Chr. archäologisch und epigraphisch bezeugt: Bei Ausgrabungen 1939 auf Thasos kam ein dem Th. geweihtes Heroon zutage, und 1948 u. 1951 sind Bruchstücke eines Marmorblocks mit Resten eines Siegerkatalogs entdeckt worden, die zweifellos zur Basis des Standbildes von Th. gehören. Der Sohn des Athleten, Disolympios, übte zur Zeit der Errichtung des Denkmals im Magistrat der Stadt das Amt eines Theoros aus. Weiters erstaunt angesichts Th. Ruf der Unbesiegbarkeit nicht, dass ihm in der Ant. neben anderen Anekdoten die Vaterschaft des Herakles angedichtet wurde (Paus. 6,21,2). Zu dieser Auffassung könnte eine mögliche Priesterschaft des leiblichen Vaters im Herakleskult beigetragen haben. Nach Abschluss seiner ruhmreichen Athletenlaufbahn leistete der Thasier seiner Heimat als Politiker und religiöser Reformator wertvolle Dienste (Dion Chrysostom. 31,95). Nach seinem Tod wurden Th. kultische Ehrungen zuteil.
1 Moretti, Olympionikai; 2 Ebert, Epigramme.
Literatur: H.Bengtson, Die Olympischen Spiele der Antike, 1971, 19ff.; Decker, Sport, 133-136; Farrington, Isthmionikai, Nr. 1.32, 45; Förster, Sieger, Nr. 191/196; R.Günther, Olympia, 2004, 126-129; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 107; 127 m. Anm. 35; Knab, Periodoniken, Nr. 4; Kostouros, Νεμεονίκες, Nr. 76; Maróti, Pythia, Nr. 22; St.G.Miller, Athletics, 163f.; M.B.Poliakoff, Combat Sports in the Ancient World, 1989, 167-169; J.Pouilloux, Recherches sur l'historie et les cultes de Thasos I, 1954, 62-105.
J.T.
Theokritos (Θεόκριτος)
Disziplin: Steinschleudern (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Samos
Der Siegerkatalog (→ Demetrios von Samos) für Knaben und junge Männer eines Gymnasiums auf der Insel Samos führt Th., Sohn des Theokritos, als erfolgreichen Athleten in der Kategorie der künftigen Epheben auf [1. Nr. 199, 279ff.].
1 Mauritsch/Petermandl/Pleket/Weiler, Quellen.
J.T.
Theonas (Θεωνᾶς)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1./2. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Alexandreia
Th., auch Smaragdos genannt, Sieger in Ol. 221 = 105 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 831].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 674.
J.T.
Theotimos (Θεότιμος)
Disziplin: Faustkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 4./3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis
Sohn des Moschion, der am Feldzug des Alexandros, des Sohnes des Philippos, gegen Dareios und die Perser teilgenommen hat. Sieger in Ol. 118 = 308 v. Chr. (?) [1. Nr. 489] im Knabenboxen. Die Statue von Th., neben der des Eleers → Choirilos platziert, ist ein Werk des Bildhauers Daitondas aus Sikyon (Paus. 6,17,5).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 401; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 190.
J.T.
Theriotes → Markios Theriotes
Thersilochos
Disziplin: Faustkampf der Knaben (Stadion)
Zeit: 4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Korkyra
Sieger im Faustkampf der Knaben in Ol. 102 = 372. v. Chr. (?) [1. Nr. 409]. Bildhauer seiner Statue war der Argiver Polykleitos, der auch die des → Aristion fertigte (Paus. 6,13,6).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 369; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 120.
J.T.
Thymilos (Θύμιλος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Aspendos
Sieger in Ol. 151 = 176 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 613].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 491.
J.T.
Tiberius Claudius Nero
Disziplin: Wagenrennen mit dem Viergespann (Hippodrom)
Zeit: 42. v. Chr. - 37 n. Chr. (1. Jh. v./n. Chr.)
Herkunftsort: Roma
Sohn des röm. Senators Tiberius Claudius Nero, siegte in Ol. 194 = 4 v. Chr. mit dem Viergespann [1. 738]. Es handelt sich um den nachmaligen, von Kaiser Augustus adoptierten Kaiser Tiberius Iulius Caesar Augustus. Sein Standbild im olympischen Hain wurde von Apollonios, Sohn des Apollonios, aus Elis gefertigt, der damit seinen Patron und Wohltäter ehrte. Sockel mit Weihinschrift hat sich erhalten [2. Nr. 336]. Das Pferderennen war bekanntlich in Ol. 178 abgeschafft worden (→ Straton) und muß nach diesem Sieg des Tiberius abermals außer Gebrauch gekommen sein, denn im Jahre 17 n. Chr. wurde es wieder eingeführt (Afr.; → Germanikus Caesar).
1 Moretti, Olympionikai; 2 Arch. Zeitung = SIG Nr. 277; s. a. IvO 218 = W.Dittenberger Sylloge inscriptionum Graecarum, 1915-1924, 783.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 601.
J.T.
Tiberius Iulius Septimius Iulianus
Disziplin: - (Stadion)
Zeit: 200 n. Chr.
Herkunftsort: Smyrna
I. war Politiker und Spitzenathlet (Mitglied der Boule, Periodonike, Xystarch). Er entstammte als ein reicher Großgrundbesitzer einer alten Familie aus Smyrna [1. Nr. 733].
1 G.Petzl, Die Inschriften von Smyrna II,1, 1987.
Literatur: V.Scheibelreiter, Stifterinschriften auf Mosaiken Westkleinasiens, Tyche Suppl. Bd.5, 2006, 29f. Nr. 2; H.W.Pleket, Zur Soziologie des antiken Sports, Nikephoros 14, 2001, 196-208; Mauritsch/Petermandl/Pleket/Weiler, Quellen, Q198, 279.
J.T.
Timanthes (Τιμάνθης)
Disziplin: Pankration (Stadion)
Zeit: 5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kleonai (Argolis)
Pammachia-Sieger in Ol. 81 = 456 v. Chr. [1. Nr. 273] aus dem südwestlich von Korinth gelegenen Kleonai. Paus. (6,8,4) teilt ankedotenhaft mit, T. habe nach seiner Athletenlaufbahn jeden Tag seine Kraft beim Bogenspannen geprüft. Dann sei er auf Reisen gegangen und hätte mit seiner Übung aussetzen müssen. Wie er bei seiner Rückkehr nicht mehr imstande gewesen wäre, den Bogen zu spannen, hätte er Selbstmord auf dem Scheiterhaufen begangen. Solcherart Legenden sind auch durch Lebensschilderungen einiger anderer Athleten (→ Euthymos, → Theogenes u.a.) bekannt. Standbild in Olympia von Myron aus Athen.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 232; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 79.
J.T.
Timasitheos
Disziplin: Pankration (Stadion)
Zeit: 6./5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Delphoi
Allkämpfer, errang zwei Siege in Ol. 66 u. 67 = 516 u. 512 v. Chr. (?) [1. Nr. 140/146] und drei pythische Siege in Delphi. Seine Statue ist ein Werk des Ageladas (= Hagelaidas ?) aus Argos. Nach glänzenden Kriegstaten soll T. schließlich seinen Tod 507/506 v. Chr. bei den Wirren in Athen gefunden haben, als Isagoras bei seinem Versuch, sich zum Tyrannen aufzuschwingen, die Akropolis besetzte (Her. 5,72; Paus. 6,8,6).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 142/148; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 85.
J.T.
Timon von Elis (Τίμων)
Disziplin: Wagenrennen mit dem Viergespann (Hippodrom)
Zeit: 5./4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis
Sohn des → Aigyptos (Aisepos?), Vater des Aisepos, Sieger im Viergespannrennen in Ol. 95 = 400 v. Chr. (?) [1. Nr. 364]. Vom Olympioniken gab es zwei Denkmäler, Paus. (6,2,8) erwähnt eine Einzelstatue neben dem Siegeranathem seines Sohnes, die aus Anlaß von dessen Sieg errichtet wurde. Es zeigt Aigyptos auf einem Pferd sitzend neben der Statue seines Vaters dargestellt, beides schuf Daidalos von Sikyon. In Paus. (6,12,6) wird (in einem allerdings stark verderbten Text) der bronzene Wagen mit Nike als Anathem des Timon beschrieben, das möglicherweise identisch mit dem anderen Anathem ist.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 310; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 17.
J.T.
Timosthenes (Τιμόσθενες)
Disziplin: Stadionlauf der Knaben (Stadion)
Zeit: 4./3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Elis
Der Eleer siegte wohl in Ol. 120 = 300 v. Chr. (?) [1. Nr. 505] im Stadionlauf der Knaben. Seine Bildsäule, die bei der des → Timon und Timons Sohn → Aigyptos und des elischen Wahrsagers Thrasyboulos stand, hatte Lysippos Schüler Eutychides von Sikyon angefertigt (Paus. 6,2,6-8).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 424; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 15.
J.T.
Timotheos (Τιμόθεος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 2. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Tralleis
Sieger in Ol. 163 = 128 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 646].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 522.
J.T.
Tisikrates
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 6./5. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Kroton
Zweifacher Sieger in Ol. 71/72 = 496/492 v. Chr. (Iul.Afr.; Dionys. 6,1 u. 6,34,49) [1. Nr. 166/172].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 160/165.
J.T
Titos Flavios Metrobios (Τίτος Φλάβιος Μητρόβιος)
Disziplin: Dolichos (Stadion)
Zeit: 1. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Iasos (Caria)
Sohn des Demetrios, berühmter Läufer aus Iasos in Karien, Periodonike im Dolichos. Der Olympiasieg von M. fällt in die Ol. 217 = 89 n. Chr. [1. Nr. 814]. Von seiner Statue, die er zum Dank für seine Siege dem Zeus Olympios weihte, hat sich die Inschrift erhalten (IAG 66b = CIG 2682), der zufolge er als πρῶτος ἀνθρώπων in den Capitolia des Kaisers Domitian im Langlauf (86 n. Chr.) siegte. Insgesamt war M. in etwa 140 Langstreckenrennen erfolgreich (IAG 66a). Wie aus dem Gentilnamen Flavius hervorgeht, wurde M. das röm. Bürgerrecht verliehen [2. Nr. 41].
1 Moretti, Olympionikai; 2 Knab, Periodoniken.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 665; Kempen, Krieger, Nr. 21; Kostouros, Νεμεονίκες, Nr. 204; Krause, Olympia, 403; H.W.Pleket, Zur Soziologie des ant. Sports, in: Mededelingen van het Nederlands Historisch Instituut te Rome, N.S. 1, 1974, 71.
J.T.
Trophonios (Τροφόνι[ος])
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: kaiserzeitlich
Eine Gladiatoreninschrift erwähnt die Akteure Hermes, Kyros, Kandidos und Trophoni[os]; Reliefdarstellung, gef. in Turgutlu (früher Kassaba), nun im Museum von Manisa.
Literatur: Hellenica 5,79, Nr. 316 m. Taf. XI, 2 (Ph.); Malay, Manisa Museum, 1994, Nr. 209 (Z. 1; zur Datierung); BE 1949, 158.
Datenbank: EpiDaHam.
J.T.
Tydeus (Τυδεύς)
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: 2./3. Jh. n. Chr.
T. wird dargestellt auf einer Stele aus Marmor, die ihn in Frontalansicht mit Schild und Helm zeigt; zu seinen Seiten sind fünf Kränze abgebildet und die Inschrift über dem Relief lautet: Τυδε[ύς]. Izmir, Archäologisches Museum (Inv.-Nr. 341).
Literatur: Carter, Presentation, Nr. 303; Mann, Gladiatoren, Nr. 137; E.Pfuhl/H.Möbius, Die ostgriech. Grabreliefs, 1979, Nr. 1222 (Taf. 184); Robert, Gladiateurs, Nr. 253 (Taf. 11).
J.T.
Urbicus
Disziplin: munus gladiatorum (Amphitheater)
Zeit: 2./3. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Florentia (Etruria)
U. aus Florenz gehörte zur ersten Gladiatorenkategorie (primus palus). Im Bildnis über der in Mailand, Corso di Porta Romana, entdeckten Grabinschrift, das U. in der Ausrüstung des secutor zeigt, ist neben ihm der namengebende Übungspfahl als Symbol seines Dienstgrades dargestellt, auf den er seinen Helm gesteckt hat. An der Seite von U. ist ein Hund zu sehen, dem eine symbolische Funktion in Form einer Verbindung zu unterweltlichen Gottheiten zugeschrieben werden darf. Die Inschrift lautet: D(is) M(anibus) / Urbico secutori / primo palo nation(e) Flo/rentin(o) qui pugnavit XIII / vix{s}it ann(os) XXII Olympias / filia quem(!) reliquit me(n)si(bus) V / et Fortunesis filiae / et Lauricia ux{s}or / marito bene merenti / cum quo vix{s}it ann(is) VII / te moneo ut quis quem vic[e]/rit occidat / colent Manes amatores ipsi/us (CIL 5,5933 = ILS 5115). Wie aus ihr, den Manen geweiht, hervorgeht, hat U. 22 Jahre gelebt und 13 Kämpfe bestritten. Aus der siebenjährigen Ehe mit Lauricia gingen zwei Töchter, Olympia, zum Zeitpunkt seines Todes fünf Monate alt, und Fortune(n)sis hervor. Weiters ist in der Inschrift zu lesen te moneo, ut quis quem vic[e]rit occidat, also die Mahnung, denjenigen zu töten, den man besiegt hat. U. ist es offensichtlich zum Verhängnis geworden, dass er einen Gegner, den er früher bezwungen hatte, geschont hatte. Wie andere Gladiatorengrabsteine zeugt auch der des U. von einem ausgeprägten Berufsstolz einerseits und von Lebensumständen als freier Gladiator andererseits.
Literatur: G.L.Gregori, Epigrafia anfiteatrale dell' occidente romano, 1989, 68; M.Junkelmann, Das Spiel mit dem Tod, 2000, 29; F.Meijer, Gladiatoren, 2003, 64ff.
J.T.
Ursus
Disziplin: Ballsport (Therme)
Zeit: 2. Jh. n. Chr.
Als 'König des Ballspiels' mit einem Spottgedicht bedacht. Dies geht aus der stadtröm. Inschrift einer Marmortafel (2. Jh. n. Chr.) hervor, die wohl als Teil einer großen Statuenbasis aufzufassen ist, an deren Frontseite sie in den gemauerten Sockel eingelassen war (CIL 6,41107a = CIL 6,9797 (p3470,3895) = CIL 6,33815a = CLE 29 = D 5173 = AE 1998,145 = AE 1999,207). Das im jambischen Metrum verfasste Epigramm, in dem der passionierte Ballsportler vermeintlich selbst das Wort ergreift, endet nach fortwährendem Eigenlob mit dem überraschenden Eingeständnis, vor kurzem nicht nur einmal, sondern mehrfach besiegt worden zu sein. Damit stellt U. seine Glaubwürdigkeit selbst in Frage. Hier zeigt also die 'Ehreninschrift' den zu fordernden Zusammenhang selbst auf. Indem sie sinnfällig mit der Bezichtigung des 'Geehrten' als exodiarius ("Possenreißer") schließt, gibt sie sich deutlich genug als Spottepigramm zu erkennen, das sicher nicht vom Betroffenen stammt. Auf keinen Fall liegt also eine Grabinschrift vor. Wahrscheinlich muss das Ballspiel im übertragenenen Sinn auf die politische Rolle von U. gedeutet werden [1. 241f.].
1 M.G.Schmidt, Ursus togatus (CIL VI 9797), ZPE 126, 1999.
Literatur: K.-W.Weeber, Panem et circensis, 1994, 139.
J.T.
Valerios (Βαλέριος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 1. Jh. n. Chr.
Herkunftsort: Mytilene
Sieger in Ol. 45 = 206 n. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 770].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 627.
J.T.
Vincentius Zarizo
Disziplin: munus venationum (Amphitheater)
Zeit: 2. Jh. n. Chr.
Auf einer tabella defixionis wird der bestiarius V., Sohn der Concordia, durch Zauberei gebunden. Die Bleitafel ist in lat.-griech. Sprache in größeren Buchstaben kursiv beschrieben und dreimal durchbohrt worden. Sie wurde zusammengerollt in einem Raum (spoliarium) im Amphitheater von Karthago gefunden [1. Nr. 253]. Gemäß der Tafelinschrift hatte V. als Tierkämpfer mehrmalige Kampfeinsätze an einem Tag zu bestreiten. In Z. 10-11 lautet die geringfügig ergänzte Textstelle in ampitζatru Cartag̣ịnis in ζie Mercuri in duobus cinque in tribus nove Vincentζo , also hatte V. in jedem Fall mehrere Kämpfe am Dienstag in der Arena zu bestreiten. Dafür ergeben sich drei Möglichkeiten: in zwei Treffen mit je fünf Tieren und in drei Treffen mit je neun Tieren, oder bei zwei Tieren mit fünf Rundgängen und bei drei Tieren mit neun Rundgängen, oder aber in zwei Runden mit fünf Tieren und in drei Runden mit neun Tieren. Er hatte demnach entweder zwei oder drei Kampfrunden zu durchlaufen, oder musste mehrfach (zwei- oder dreimal) unterschiedlich viele Bären in der Arena jagen. Dass es sich um mehrere Bären handelt, geht aus Z. 12 u. 19 hervor. Mit in duobus quinque ursos in tribus novem (Z. 50-51) könnte sich quinque auf ursos beziehen, womit diese Wendung mit in zwei fünf Bären, in drei neun (Bären) übersetzt werden kannn. Ergo würde der oben erwogene zweite Fall, bei zwei Tieren in fünf Runden ausgeschlossen werden. Stattdessen hätte V. fünf respektive neun Bären in mehreren Umläufen in der Arena jagen müssen. Ob er diese Aufgabe allein oder im Bund mit anderen Jägern zu bewältigen hatte, wie es der Fluch gegen Metreta und sechs weitere Tierkämpfer nahelegt, ist unklar [2. 79; Nr. 99]. Musée Lavigerie de St. Louis de Carthage, H. 0,23; Br. 0,115.
1 Audollent, Defixionum tabellae; 2 Tremel, Magica agonistica.
J.T.
Vipera → Bipera
Xenodamos (Χενόδαμος)
Disziplin: Pankration (Stadion)
Zeit: 1. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Antikyra (Phokis)
Sieger in Ol. 211,3 = 65 n. Chr. [1. Nr. 789]. Paus. (10,36,9) berichtet von einem Bronzestandbild, das sich in seiner Heimatstadt im alten Gymnasium befunden habe. Die 211. Ol. wurde um zwei Jahre verschoben, um → Nero die Teilnahme zu ermöglichen; wahrscheinlich wurde sie deswegen aus der eleischen Siegerliste gestrichen.
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Gouw, Atleten, Nr. 160; Krause, Olympia, 398.
J.T.
Xenon (Ξένων)
Disziplin: Stadionlauf der Knaben (Stadion)
Zeit: 4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Lepreos
Sohn des Kalliteles, Knabensieger im Stadionlauf in Ol. 105 = 360 v. Chr. (?) [1. Nr. 426]. Die Statue hat der Messenier Pyrilampes, Sohn des Agias, gefertigt (Paus. 6,15,1).
1 Moretti, Olympionikai; vgl. Moretti, Nuovo supplemento, 70 zu Nr. 452.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 581; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 150.
J.T.
Xenophanes (Ξενοφάνης)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Amphissa
Sieger aus Amphissa, das zu dieser Zeit den Aitolern gehörte, in Ol. 132 = 252 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 559].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 450.
J.T.
Xenophon von Aigion (Χενοφῶν)
Disziplin: Pankration (Stadion)
Zeit: 4. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Aigion (Achaia)
Sohn des Menephylos, ließ seine Siegerstatue im Pankration in Ol. 100 = 380 v. Chr. (?) [1. Nr. 400] durch Olympos von Sikyon anfertigen (Paus. 6,3,13).
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 575; Herrmann, Siegerstatuen, Nr. 36.
J.T.
Zarizo → Vincentius Zarizo
Zoilos (Ζωΐλος)
Disziplin: Wagenrennen (Circus)
Zeit: 2. Jh. n. Chr.
Wagenlenker, trat im Circus in Rom auf, wohl servus, laut der griech. Grabinschrift einer kleinen Marmortafel der vorzüglichste unter den Lenkern: Ζω[ΐ]λος, ἡνιόχων προφ̣ερέστατο̣ς̣ ἐνθάδε [κεῖ]τα̣ι̣ (CIG 6234 = IG 14,1628 = ICUR 1,2568 = IGR 1,259 = IGUR 3,1223). Die Tafel wurde in der Nähe der porta Princiana entdeckt, wo sich die Grabstätten zahlreicher Zirkusakteure, vornehmlich der factio prasina, befunden haben (CIL 6,33944-49, 37835, 37838f.) [1. Nr. 221].
1 Horsmann, Wagenlenker.
J.T.
Zopyros (Ζώπυρος)
Disziplin: Stadionlauf (Stadion)
Zeit: 3. Jh. v. Chr.
Herkunftsort: Syrakus
Sieger in Ol. 140 = 220 v. Chr. (Iul.Afr.) [1. Nr. 579].
1 Moretti, Olympionikai.
Literatur: Förster, Sieger, Nr. 468.
J.T.